Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Dämonen-Parasit

Der Dämonen-Parasit

Titel: Der Dämonen-Parasit
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
los«, sagte Suko.
    Ich nickte zu seinen Worten. »Und die Schatten können sich die Opfer aussuchen.«
    »Was macht dich eigentlich so sicher, daß sie auch am Tage angreifen?« fragte der Chinese.
    »Mir hat keiner gesagt, daß sie nur nachts aktiv sind.«
    »Sollen wir einen Rundgang machen?«
    Meine Mundwinkel verzogen sich. »Ich weiß nicht, ob das Zweck hat, unter Umständen können wir uns teilen. Durch das Walkie-talkie bleiben wir in Verbindung.«
    »Aber geh mir nicht verloren«, sagte Suko.
    »Keine Sorge, ich bleibe dir noch erhalten. Treffpunkt wieder an dieser Stelle.«
    Damit war Suko einverstanden. Er drehte nach links ab, ich nahm die andere Richtung.
    Es war wirklich Zufall, daß ich mich dorthin bewegte, wo auch der Pub lag, in dem Sir James verschwunden war. Ich warf einen Blick auf den Eingang, wo die Tür offenstand und stellte fest, daß es dort kaum ein Durchkommen gab. Sogar vor dem Pub standen die Gäste und hielten ihre gefüllten Krüge.
    Natürlich drehten sich sämtliche Gespräche nur um das bevorstehende Spiel. Es war ein Pokalspiel, und die meisten Sachverständigen gaben dem Verein aus Liverpool die größeren Chancen.
    »Die haben viel mehr Routine«, hörte ich jemanden sagen.
    »Und die besseren Leute«, fügte ein anderer hinzu. »Genau.«
    So aufschlußreich diese Fachsimpeleien auch waren, ich vergaß trotzdem nicht den Grund meines eigentlichen Kommens, und dann wurde ich mit aller Deutlichkeit an meinen Job erinnert, denn aus dem Pub drang der gänsehauterzeugende Schrei einer Frau…
    ***
    Mit eigenen Augen sah Sir James Powell, wie gefährlich diese Schatten waren.
    Carrie, die Blondine, stand noch immer auf dem Fleck. Ihr Schrei war so rasch verklungen, wie er aufgebrandet war. Die in ihrer Nähe Stehenden waren zur Seite gespritzt, soweit es der Platz zuließ. Sie starrten die Frau aus großen Augen an.
    Spilker rührte sich nicht. Wie festgeleimt stand er neben Sir James. Beide sahen, daß sich die Blondine nicht mehr auf den Beiden halten konnte und langsam nach hinten kippte, wobei der grüne Schatten sie weiterhin umhüllte.
    Jemand fing sie auf, und der Mann schrie im gleichen Augenblick: »Die ist ja ganz kalt!« Dann ließ er los. Schwer schlug die Blondine hin. Drei weitere Leute wollten ihr helfen, doch da reagierte Sir James.
    »Bleiben Sie weg!« brüllte er mit wahrer Stentorstimme. »Sie können ihr nicht helfen. Sie werden auch getötet!«
    Seine Worte zeigten tatsächlich Erfolg. Die Männer zögerten, während der Schatten über der Frau vibrierte, und Sir James stellte mit Entsetzen fest, daß sich unter der Brust, etwa in Herzhöhe, die Haut bewegte. Jetzt nahmen sie ihr das Herz!
    Es kostete den Superintendenten ungeheure Mühe, ruhig zu bleiben. Am liebsten hätte er nach John Sinclair geschrien, statt dessen blieb er wie die anderen stehen und schaute auf die Frau, deren Leben längst verloschen war.
    Dafür entstand ein anderes, ein dämonisches, schreckliches Leben. Während die Haut der blonden Frau eine aschgraue Farbe annahm, stieg ein schemenhaftes Etwas aus ihrem Körper.
    Ein zweiter Schatten war entstanden!
    Der Dämonen-Parasit hatte wieder einen Diener mehr!
    ***
    Die Schatten hatten zugeschlagen!
    Eine andere Möglichkeit gab es für mich nicht. Weshalb sollte die Frau so geschrien haben?
    Ich mußte ihr helfen.
    An eine Benachrichtigung meines Freundes Suko dachte ich in diesem Augenblick nicht. Das hätte nur Zeit gekostet, und die hatte ich wirklich nicht.
    Der Weg zum Pubeingang war durch zahlreiche Menschen versperrt. Es liefen noch mehr hinzu, denn nicht nur ich hatte den Schrei vernommen, auch die anderen. Und Neugierde gehört zu den Triebkräften der Menschen. Alle wollten nachschauen, was geschehen war. Ich mußte mir den Weg förmlich freikämpfen. Dabei setzte ich die Fäuste und Ellbogen ein, Rücksicht war in diesen Momenten fehl am Platz.
    »Polizei, lassen Sie mich durch! Machen Sie Platz, bitte!« Vielleicht nutzten die Worte etwas, und ich bekam tatsächlich freien Zugang zum Eingang.
    Einmal stand ein Hüne vor mir. Ihn mußte ich förmlich aus dem Weg schaufeln, dann endlich konnte ich das Lokal betreten. Fast wäre ich noch über ein ausgestrecktes Bein gefallen, schließlich überwand ich die Schwelle und sah, daß sich das Entsetzliche in Nähe der Theke abgespielt haben mußte. Dort ballten sich die Zuschauer. Ich hörte erregte Stimmen und verstand meinen Chef, wie er befahl: »Um Himmels willen, treten Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher