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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Hoffnung auf Futter jedweder Art vor einigen Wochen nach oben gewagt und sich dem ebenso hungrigen wie schmuddeligen Menschen angeschlossen. Der Munk war beinahe einen Kopf größer als sein griesgrämiger Begleiter und konnte im Gegensatz zu dem Menschen getrost auf Kleidung verzichten. Immerhin verfügte er über ein schmutzig graues Körperfell, welches zusammen mit seinem nagetierartigen Gesicht und seinem langen nackten Schwanz für ein reichlich rattenähnliches Aussehen sorgte. Auch dass er Krallen statt Fingernägeln besaß, passte in dieses Bild. Kein Wunder, dass man solche Exemplare Rattenmunke nannte. Daneben gab es unter anderem auch noch Krötenmunke, Fledermausmunke und Affenmunke, die recht abenteuerlich aussahen und ihrem Namen entsprechend ein ziemlich seltsames Leben führten. Zumindest aus Sicht eines gewöhnlichen Menschen.
    „Hättest halt vorhin die Ratte fangen sollen“, meinte der Mensch nach einer Weile. „Ist doch sowas wie ein Verwandter von dir. Wenn du freundlich genug gefragt hättest, wäre sie vielleicht bereit gewesen, unser heutiges Abendessen zu werden.“
    „Von wegen Verwandter!“, wetterte der Munk. „Ratten sind Beute. Nicht besonders lecker, aber immerhin essbar. Wir Munke sind für was Besseres geboren!“
    „Ach ja? Was denn? Im Rinnstein hocken und Dreck fressen?“
    „Schließ nicht von dich auf andere, Menschlein!“
    Während ihres Geplänkels waren die beiden ohne besonderen Grund in eine finstere Seitengasse, flankiert von zwei Dutzend halb verfallenen mehrstöckigen Häusern eingebogen. Auch diese Straße lag verlassen da, wie so viele andere dieses Viertels. Verlassen bis auf ein paar ausgebrannte Container, den üblichen stinkenden Müll und einen kleinen blauen Fiat.
    „Sieh mal einer an“, sagte der Mensch erfreut und deutete auf den einsamen Wagen am anderen Ende der Straße. „Ein fahrbarer Untersatz. Noch mit Rädern, Türen, Hauben und allem drum und dran. Den plündern wir bis auf die letzte verdammte Schraube, Kumpel!“
    „Sitzt aber wer drin“, maulte der Munk.
    Nun erkannte auch sein Begleiter, dass der Wagen doch nicht so verlassen war, wie es zuerst den Anschein hatte. Hinter dem Steuer saß jemand und machte sich am Armaturenbrett zu schaffen. Offenbar war ihnen jemand zuvorgekommen. Aber das war dem Menschen egal.
    „Was soll's? Den schlagen wir zu  Brei und reißen uns die Beute unter den Nagel!“
    „Gute Idee“, antwortete der Rattenmann und grinste breit. „Erst erspart uns der Heini die Arbeit mit das Ausschlachten und so, und dann zocken wir ihn ab!“
    „Worauf du dich verlassen kannst, Alter!“
    Voller Vorfreude näherten die Kameraden sich dem Fiat, während das Mädchen im Inneren noch auf die Schnelle und nichts ahnend das Handschuhfach filzte. Endlich stieg die Kleine aus und wollte sich rasch verdrücken. Im gleichen Moment erreichten Mensch und Munk den abgestellten Wagen.
    „Na, wen haben wir denn da?“, flötete der eine.
    „Ein verlaustes Kind“, antwortete der andere. „Na, das wird ein Spaß!“
    Erschrocken blickte das Mädchen auf und sah sich einem sehr schmutzigen, beinahe zahnlos grinsenden Menschen sowie einem großen verfilzten Munk gegenüber. Verdammt, da hatte es einen Augenblick nicht aufgepasst uns saß schon dick in der Tinte. Schnell schluckte es die lähmende Angst hinunter und sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um, was den anderen natürlich nicht entging.
    „Brauchst erst gar nicht versuchen, vor uns abzuhauen, Kleiner!“, grollte der Mensch. „Gib uns die Beute, und vielleicht lassen wir dich dann sogar am Leben.“
    „Eher nicht!“, ergänzte der Munk gehässig.
    „Schert euch zum Teufel!“, sagte die Diebin nur und schielte an den Burschen vorbei in Richtung Gasse.
    Dem Menschen dämmerte, dass er es wohl mit einem Mädchen zu tun hatte, wenn er die Stimme seines Gegenübers richtig einschätzte. Dass er es zunächst für einen Jungen gehalten hatte, verwunderte ihn nicht, denn unter der schmuddeligen Baseballkappe, dem schwarzen Heavy-Metal-Shirt und den verschlissenen Jeans konnte sowohl ein Junge wie auch ein Mädchen stecken. Der magere Körper ließ auch kaum Aufschlüsse über das Geschlecht zu, und sollte die Kleine lange Haare haben, hatte sie diese vermutlich unter der Mütze versteckt.
    „Bist du ein Weib oder ein Kerl?“, wollte er also wissen.   
    „Was geht’s dich an, Penner?“, maulte das Mädchen.
    „Du, ich glaub das ist tatsächlich ein Weib“,
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