Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Clan der Wölfe 2: Schattenkrieger (German Edition)

Der Clan der Wölfe 2: Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Der Clan der Wölfe 2: Schattenkrieger (German Edition)
Autoren: Kathryn Lasky
Vom Netzwerk:
abergläubischer als ein Wolf. Aber was Gwynneth hörte, gefiel ihr gar nicht. Erst recht nicht, was sie zu sehen bekam, als sie durch die Wolkendecke brach.
    Ihr kam fast wieder das Gewölle hoch. Es waren tatsächlich drei Wölfe: Heep und zwei zottige Kreaturen aus den Frostlanden. Clanlose! Was in aller Welt hatten die hier verloren? In dem Teil der Hinterlande gab es zu dieser Jahreszeit kein Wild. Das war ja, als ob … Nein! Unmöglich!
    Gwynneth machte eine scharfe Kehrtwendung am Himmel. Sie wollte kein Risiko eingehen. Wenn sie nicht alles täuschte, führte Heep die Wölfe zu dem Ort, an dem Faolan die Pfote seiner geliebten Donnerherz begraben hatte. Heep hatte im Raghnaid mit angehört, wo Faolan die Knochen vergraben hatte. Jetzt wollte er vermutlich die schrecklichste Rache an Faolan nehmen, die er sich denken konnte. Gwynneths Magen schlingerte. Der Wind war mit ihr und sie flog wie ein Häg aus Hägsmir zum Gaddernag -Lager zurück. Sie musste Faolan warnen.
    Als sie landete, wurde Faolan gerade von den Wölfen geehrt und dabei durfte sie nicht stören. Ungeduldig hockte sie in den Ästen einer Fichte und schaute zu. Doch sobald alle Wölfe den Knochen beleckt hatten, flog Gwynneth zu Faolan hinunter.
    „Bist du ganz sicher, dass sie dorthin wollen?“, fragte Faolan.
    „Nein, sicher bin ich nicht. Aber du willst es doch nicht drauf ankommen lassen, oder?“
    „Nein, natürlich nicht.
    „Gut, dann dürfen wir keine Zeit verlieren“, erwiderte Gwynneth. „Du brichst sofort auf, Faolan. Ich gehe zu den Oberhäuptern und erzähle es ihnen. Ich nehme an, sie werden einen Byrrgis auf die Beine stellen, aber das kann dauern. Ich weiß, wie schnell du läufst. Du wirst vor ihnen dort sein.“
    Faolan stürzte davon und Gwynneth folgte ihm schon bald, aber der Byrrgis lag weit hinter ihnen. Gwynneth war normalerweise schneller als jeder Wolf, aber dieser Faolan lief wie der Wind. Die Eule staunte, als sie zu ihm hinunterschaute. Faolans starke Beine verschlangen geradezu den Boden. Er zischte durch die Gegenwinde wie brennende Glut durch dürres Laub. Der Pfad unter seinen Pfoten muss schon glühen , dachte sie. Großer Glaux, war je ein Wolf so schnell gerannt?
    Der aufgehende Mond waberte als riesige Silberblase am Horizont und tauchte die Hinterlande in helles, gleißendes Licht. Gwynneth traf als Erste ein. In einem Streifen Mondlicht entdeckte sie Heep, der mit der Nase am Boden schnüffelte. Die beiden zottigen Clanlosen – der eine rötlich, der andere dunkelgrau mit braunen Flecken – schnüffelten hinter ihm herum. Auf der anderen Seite der Hügelkette lagen die Salzseen. Die Pfotenknochen von Donnerherz hatte Faolan jedoch hier an der Nordseite begraben.
    Mit ausgestreckten Krallen kreiste Gwynneth auf Heep zu. Sie war zu klein, um ihn aufhalten zu können, und die beiden anderen Wölfe würden sie vermutlich auch angreifen. Aber vielleicht konnte sie Heep einen ordentlichen Schreck einjagen oder ihn wenigstens einen Moment ablenken. Gesagt, getan. Heep bäumte sich auf und schlug mit den Vorderbeinen um sich. Die beiden anderen Wölfe stürzten sofort herbei.
    „Weg da! Weg da!“, kreischte Gwynneth. „Beim Geist des Großen Lupus, haut ab!“
    Die drei Wölfe starrten sie fassungslos an. Seit wann fluchten Eulen wie Wölfe?
    „Was willst du hier?“, fragte Heep.
    Gwynneth landete auf einem hohen Felsen. „Nein, mein Lieber, die Frage ist, was habt ihr hier verloren? Kein Wolf lässt sich zu dieser Jahreszeit bei den Salzlagunen blicken. Wozu auch, wenn es kein Wild gibt.“ Die Eule beäugte die beiden Clanlosen, die sie drohend anknurrten. Großer Glaux, wie die stanken! Aber das war kein Wunder, denn diese Wölfe fraßen sich in den Hungermonden gegenseitig auf. Daher ihr beißender Geruch, den selbst eine Eule wahrnahm und nicht ertragen konnte.
    Alle drei Wölfe fletschten die Zähne, ließen die Ohren nach vorn schnellen und duckten sich in Angriffshaltung. Auf ein lautloses Signal hin schnellten sie auf den Felsen zu, auf dem Gwynneth hockte. Doch die Eule schwang sich mühelos in die Luft. Zu dumm, dass sie ihren Gluteimer nicht dabeihatte. Dann könnte sie jetzt einen Rumser auf die Wölfe fallen lassen. Ihr Fell würde in Flammen aufgehen wie ein Saftbaum in der Trockenzeit!
    Im nächsten Moment entdeckte Gwynneth Faolans langen Schatten, der über den Hang fiel. Endlich! Wurde auch langsam Zeit, dass Verstärkung kam. Erleichtert schoss sie noch höher in die Luft. Wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher