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Der Azteken-Götze

Der Azteken-Götze

Titel: Der Azteken-Götze
Autoren: Jason Dark
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es soweit war, dann aber erwischte es uns richtig.
    Es wurde ein Fall, in dem Tod, Grauen und Blut ihre schrecklichen Akzente setzten…
    ***
    Man hatte dem blonden FBI-Beamten Abe Douglas erklärt, daß es in dieser Gegend auch riesige Fledermäuse geben würde, die in der Nacht ihre Höhlen verließen, um auf Jagd zu gehen und dabei auch vor einem Angriff auf Menschen nicht zurückschreckten. Davon hatte Abe Douglas bisher nichts mitbekommen, nur das Zirpen irgendwelcher Grillen drang durch die offenen Fenster des Grenztruppen-Jeeps.
    Abe Douglas teilte sich den Wagen mit Manuel Costa, einem Offizier der Grenzpolizei, der fast doppelt so alt aussah wie der G-man aus New York, denn der Job an der amerikanisch mexikanischen Grenze konnte einen Menschen fertigmachen und vorzeitig altern lassen. Abe Douglas ging es um einen Mann namens Pablo Sidda, einen Killer, der zu den zehn meistgesuchten Verbrechern der Staaten gehörte. Er hatte sein Unwesen an der Ostküste getrieben. In New York und Boston hatte man ebenso wie in Atlantic City Angst vor ihm gehabt, denn er killte rücksichtslos und hatte bei seinen Uberfällen stets eine schußsichere Weste getragen. Beim FBI wußte man, daß mehr als sechs Menschen auf Siddas Gewissen gingen, über die Zahl weiterer Toter konnte man nur Vermutungen anstellen.
    Es war eine Sonderkommission gebildet worden, die Abe Douglas führte. Verbissen hatten sich er und seine Männer an Siddas Fersen geklemmt und hatten ihn fast erwischt, da war ihm im letzten Augenblick die Flucht gelungen.
    Die Fahndung nach ihm lief bundesweit. Sie war ein Schlag ins Leere geworden, aber sie blieb bestehen, denn Sidda stand noch immer auf der Liste.
    Und er war entdeckt worden.
    An der Grenze zu Mexiko, nahe des Rio Grande, in einem Kaffee, wo die Gewalt zur Tagesordnung gehörte und die Morde kaum noch gezählt werden konnten.
    Täglich starben Männer. Zumeist Mexikaner, die illegal über die Grenze geschleust wurden, um in den USA zu arbeiten, was man ihnen versprochen hatte.
    Oft waren sie über die leeren Versprechungen enttäuscht und trafen dann auf Männer, die schon länger im Land waren und ebenfalls noch keine Arbeit gefunden hatten, so daß die Neuen von den Älteren als Konkurrenten angesehen wurden.
    Regelrechte Kriege entstanden, um die sich die Schlepper nicht kümmerten.
    Die Schlepper, das waren die Männer, die es schafften, die oft mittellosen Mexikaner über die Grenze zu bringen. Hatten sie kein Geld und wollten sie trotzdem rüber, wurden sie gezwungen, für die Schlepper zu arbeiten. Das heißt, man setzte sie für andere schmutzige Geschäfte ein, meist in der Verteilung von Rauschgift. Waren Frauen darunter, zwang man sie zur Prostitution entlang der Grenze, und da gab es genügend Orte, wo dieses miese Geschäft blühte.
    Natürlich wußte man im fernen Washington von den Problemen, aber Washington war eben zu fern, und so blieb es nur bei irgendwelchen Lippenbekenntnissen.
    Auch Douglas wußte darüber Bescheid. Sein Kollege Costa hatte sich bei ihm beschwert und war seinen ganzen Frust losgeworden, aber Abe hatte ihm auch nicht helfen können.
    »Sie müssen eben mit kleinen Erfolgen zufrieden sein. Wenn es uns gelingt, Sidda zu fassen, ist das schon ein Erfolg.«
    »Bisher ist er immer entwischt.«
    Das stimmte auch. Sidda war Amerikaner, trotz seines mexikanischen Namens. Er stammte aus der texanischen Grenzregion, kannte sich hier aus und war in einer Bar in Laredo entdeckt worden. Man hatte ihn dann beobachtet, aber nicht fassen können, weil es für ihn einfach zu viele Schlupfwinkel gab.
    In dieser Nacht sollte es soweit sein.
    Für den Tip des Spitzels hatten die Beamten fünfhundert Dollar hinblättern müssen. Kein geringes Entgeld, aber beide hofften, daß sich der Einsatz auch lohnte.
    Ihr Wagen stand ziemlich günstig zwischen den Felsen mitten im Gelände. Vor ihnen fiel das Gelände ab und lief in eine staubige Senke aus, die Hölle genannt wurde, weil sie der Sonne schutzlos preisgegeben war. Tagsüber herrschten Temperaturen wie in einem Backofen, in der Nacht kühlte es sich glücklicherweise ab, und da wurde die Senke dann zu einer Straße oder zu einem Transferweg, über den die Flüchtlinge geführt wurden.
    Beide Männer waren mit Nachtgläsern ausgerüstet. Sie wußten, daß diese Wege ständig wechselten und auch immer neue entstanden, aber in dieser Nacht sollten die Neuen durch die Senke geführt werden. Manuel Costa trank einen Schluck Wasser. Er
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