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Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Titel: Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will
Autoren: Susan Mallery
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1. KAPITEL
    D en Teufel um ein Darlehen von einer Million Dollar zu bitten war eine Sache. Dabei einen Streit mit ihm anzufangen eine ganz andere.
    Brenna Marcelli bildete sich ein, keinen allzu niedrigen IQ zu haben. Wie aber würde sie sich verhalten, wenn ihre Zukunft auf dem Spiel stand? Höflich natürlich. Und sehr liebenswürdig. Nicholas Giovanni gegenüber würde sie sich äußerst korrekt verhalten. Sie würde selbstbewusst, überzeugend und sogar ein klein wenig charmant sein. Und auf gar keinen Fall in irgendeiner Weise an Sex denken. Unter gar keinen Umständen. Ganz egal, wie gut er gewesen war.
    Leider war er ziemlich gut, dachte Brenna, während sie unruhig im Empfangsraum von
Wild Sea Vineyards
auf und ab ging. Mehr als gut. Einmal hatten sie sich am Strand geliebt, und wenig später war in den Nachrichten von einer Springflut berichtet worden. Brenna hatte sich immer gefragt, ob Nic und sie dieses Seebeben ausgelöst hatten.
    „Das ist eine alte Geschichte“, murmelte sie und presste ihre Mappe wie einen Schutzschild vor die Brust. „Eine uralte Geschichte. Jetzt hat ein neues Jahr angefangen – sogar ein neues Jahrzehnt. Ich bin stark. Ich bin unverletzlich und verdammt noch mal total genervt, dass er mich so lange warten lässt.“
    Sie drehte sich um und starrte auf die Tür von Nics Büro. Als seine Assistentin sie um etwas Geduld gebeten und versprochen hatte, dass der Chef gleich für sie da wäre, hatte Brenna ihr geglaubt. Inzwischen waren zehn Minuten vergangen, die Assistentin war verschwunden, und Nic ließ sich weiterhin nicht blicken.
    „Das ist nur ein kleines Machtspielchen“, versuchte Brenna sich zu beruhigen und holte tief Luft. „Darauf falle ich nicht rein. Da kann er mich warten lassen, solange er will.“
    Sie war ruhig. Ganz ruhig. Dumm nur, dass sie ein flaues Gefühl in der Magengegend hatte. Die fünfte Tasse Kaffee war vielleicht auch nicht die allerbeste Idee gewesen. Und leider konnte sie unmöglich stehen bleiben, denn sonst würden ihre Knie womöglich anfangen zu zittern. Alles in allem war ihr Auftritt nicht ganz so professionell, wie Brenna es sich vorgestellt hatte. Sie musste wirklich …
    Die Bürotür öffnete sich, und der Teufel höchstpersönlich erschien.
    Okay, vielleicht war es ein wenig übertrieben, Nic als Teufel zu bezeichnen. Aber er war dunkelhaarig, gefährlich, und Brenna musste ihm heute ihre Seele verkaufen. So ganz abwegig war die Bezeichnung also nicht.
    „Brenna.“ Er lächelte sie an, als wären sie gute alte Bekannte. „Wie schön, dich zu sehen.“
    Wer’s glaubt, dachte Brenna. In den letzten zehn Jahren hatte sie die Giovannis gemieden wie die Pest. Und das aus gutem Grund.
    „Hi, Nic.“
    Er zeigte auf sein Büro, und sie betrat die heiligen Hallen. Die Einrichtung hatte sich kaum verändert, seit Brenna zum letzten Mal hiergewesen war: wuchtige Möbel, mit einem Schreibtisch aus dem achtzehnten Jahrhundert als Prunkstück mitten im Raum. Der Computer war allerdings neu. Genau wie der Herrscher dieses Zimmers. Zehn Jahre zuvor hatte Nics Großvater hier seine Untertanen empfangen. Von hier aus hatte er die Geschicke von
Wild Sea Vineyards
gelenkt. Nun war der alte Mann verschwunden, und Nic leitete den Konzern.
    Und offenbar leitet er ihn sehr erfolgreich, dachte Brenna mit einem Blick auf die Weltkarte, die gegenüber dem Schreibtisch hing. Neugierig betrachtete sie die farbig hervorgehobenen Besitztümer der Giovannis. In den letzten Jahren waren ziemlich viele neue Farbkleckse hinzugekommen. Typisch Nic! Es war schon immer sein Ziel gewesen, der Größte und Beste zu sein. Und das war ihm offensichtlich gelungen.
    Immerhin ermöglichte ihr der Blick auf die Karte, sich von dem verdammten Schreibtisch abzulenken. Leider würde sie sich irgendwann aber doch umdrehen und dieses Monstrum aus Holz in Augenschein nehmen müssen. An sich ja kein Problem.
    Wenn Nic und sie es nicht ausgerechnet auf diesem Tisch, nun ja, getrieben hätten.
    Sie erinnerte sich noch genau: Es war an einem Samstagmorgen um drei Uhr in der Früh gewesen. Die kühle Nachtluft hatte sie umschmeichelt, alles war ganz still gewesen, und die ungeheure Romantik hatte Brenna schier den Atem geraubt. Kein Wunder, dachte sie jetzt höhnisch. Wenn man siebzehn und verliebt ist, findet man es sogar romantisch, dem Brot beim Schimmeln zuzusehen.
    „Du kannst dich gerne setzen“, sagte Nic ein wenig spöttisch.
    Klar, dachte Brenna, als sie die Schultern
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