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Der Azteken-Götze

Der Azteken-Götze

Titel: Der Azteken-Götze
Autoren: Jason Dark
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die Gänsehaut aber nicht vertreiben. Das war mitten in der Nacht und an diesem Ort schon ein hartes Stück.
    Sie warteten auf meine Reaktion. Diesmal ließ ich mir nicht so lange Zeit. Zwischen mir und ihnen schien plötzlich eine Eisschicht zu liegen. »Und ihr seid sicher, daß dies geschehen wird?«
    »Natürlich.«
    »Wann?«
    Myxin hob die Schultern. »Wir haben keine Ahnung.«
    »Die Azteken stammten aus Mexiko«, sagte ich. »Ich könnte also damit rechnen, daß dort etwas passiert.«
    »Davon gehen wir aus.«
    »Wann wird das sein?«
    Sie waren ratlos, hoben die Schultern und erklärten auf mehrere Nachfragen, daß sie etwas gespürt hatten. Besonders der Eiserne Engel hatte so etwas Ähnliches wie eine Botschaft empfangen und diese Warnung sehr genau verstanden.
    »Dann hast du ihn in Atlantis erlebt?«
    »So ist es, John. Schon damals sind ihm schreckliche Blutopfer dargebracht worden. Wenn er wieder aktiv werden sollte, müßte sich so etwas zwangsläufig wiederholen.«
    »Das wäre logisch.«
    »Und ein Fall für dich, John!« sagte Kara.
    »Nicht für euch?« hakte ich nach.
    »Doch«, sagte der Eiserne. »Wir müßten dann gemeinsam gegen ihn kämpfen. Ich will dir auch sagen, daß er mich damals zwar nicht direkt besiegt, aber schon zurückgeschlagen hat. Wenn ich ganz ehrlich bin, fürchte ich mich sogar vor einer erneuten Begegnung. Es kann durchaus sein, daß er heute noch stärker ist als früher. Jedenfalls sind gewisse Menschen dabei, ihn wiederzuerwecken.«
    Ich hob meine Augenbrauen, zeigte Falten auf der Stirn und nickte einige Male. »Ich weiß nur nicht, woher ich wissen soll, wann es soweit ist, versteht ihr?«
    »Da hast du recht«, sagte Myxin. »Aber es wird Spuren geben. Nicht heute morgen oder übermorgen. Möglicherweise erst in einigen Wochen, aber es wird so kommen.«
    Ich versuchte ein Lächeln, das mißlang. »Bis dahin kann ich mir ja dann noch Zeit lassen.«
    Kara warnte mich. »Nimm es nur nicht auf die leichte Schulter, John. Tu das nicht.«
    »Nein, nein, da brauchst du keine Angst zu haben.« Ich konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. »Gibt es sonst noch irgendwelche Dinge, die ich wissen müßte?«
    »Das ist alles.«
    »Gut, dann würde ich gern wieder weiterschlafen. Allerdings in meinem Bett, wenn es geht. Ich habe noch einen anstrengenden Tag vor mir, Freunde.«
    »Das verstehen wir.«
    Myxin brachte mich zurück. Dazu brauchte er sich nicht einmal mit mir zwischen die Flammenden Steine zu stellen, jene schlanken Gebilde, die mit einer uralten Magie gefüllt waren.
    Kara umarmte mich noch, wünschte mir alles Gute. Es kam mir wie ein Abschied vor.
    Dann umfaßte Myxin meine Hände. Der Eiserne winkte mir noch zu, das jedoch bekam ich kaum mit, denn ein kribbelnder Strom schoß durch meinen gesamten Körper.
    Plötzlich verlor sich die Umgebung.
    Etwas Schwarzes saugte mich an, ich verschwand – und…
    Da stand mein Bett.
    Und ich stand daneben.
    Einige Male schüttelte ich den Kopf. Der leichte Schwindel verging schnell. Dunkel war es im Schlafzimmer. Gegenüber schimmerte das Rechteck eines Fensters wie ein grauer Spiegel.
    Natürlich lockte das Bett. Ich hätte gern weitergeschlafen, aber verdammt noch mal, jetzt war ich hellwach.
    In der Küche trank ich einen Schluck Wasser, und mir kam erst jetzt so richtig zu Bewußtsein, was ich in der letzten Zeit tatsächlich erlebt hatte. Das war unwahrscheinlich, ein Witz. Aber nein, dazu hatten die Stimmen meiner Freunde zu ernst geklungen.
    Wie dem auch war, ich legte mich wieder hin, versuchte, noch eine Mütze voll Schlaf zu bekommen. Schließlich zeigte die Uhr erst die zweite Morgenstunde an.
    Leider besteht zwischen dem Wollen und dem Können ein Unterschied. Mir fielen die Augen einfach nicht zu. Die Gedanken drehten sich in meinem Kopf, und sie beschäftigten sich natürlich mit dieser außergewöhnlichen Warnung vor dem Azteken-Götzen. Fast wäre ich aufgestanden und hätte mir ein Buch über die Azteken besorgt, aber dazu war ich auch zu faul. Schließlich freundete ich mich mit dem Gedanken an, daß es so schlimm schon nicht werden würde, und darüber schlief ich auch ein.
    Zwar sprach ich am anderen Morgen mit Suko über meine Erlebnisse, aber der hatte von einem Götzen der Azteken auch noch nichts gehört.
    »Wir können ja mal achtgeben«, meinte er.
    Das taten wir auch.
    In den nächsten Tagen stießen wir auf keine Spur, die auf den Götzen hingedeutet hätte. Es dauerte tatsächlich noch Wochen, bis
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