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Der Azteken-Götze

Der Azteken-Götze

Titel: Der Azteken-Götze
Autoren: Jason Dark
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letzten Sekunden verändert, wirkte nicht mehr entspannt und gelöst, sondern wie ein schwerer Tiger, der bereit war, seine Beute zu schlagen. Costa war kein schlanker Mensch, seine Gestalt konnte als bullig oder gedrungen bezeichnet werden, aber er verstand es, sich in diesem Gelände fast lautlos zu bewegen.
    Die beiden Männer rutschten den flachen Hang hinab und blieben dort stehen, wo sich eine schmale Rinne befand, die im Laufe der Jahrtausende entstanden war.
    Sie war mit Geröll gefüllt, kein bequemer Wanderweg, aber sie gingen ihn trotzdem, denn Abe vertraute seinem Führer völlig. Von ihren Füßen wurde der Staub hochgewirbelt. Auch hier wehte er gegen ihre Gesichter. Sie schmeckten ihn auf den Lippen, er setzte sich in den Nasenlöchern fest, und Abe mußte sich stark zusammenreißen, um ein Husten zu unterdrücken. Sie durften keine unnötigen Geräusche verursachen, in der nächtlichen Stille waren sie zu weit zu hören. Costa ging jetzt schneller. Mit raumgreifenden Schritten stieg er einen steinigen Hang hoch und schaffte es tatsächlich, daß sich kaum Steine unter seinen Schuhen lösten.
    Am Ende des Hangs befand sich ein Buckel. Abe hatte gedacht, daß er zu dieser Formation auslaufen würde, er irrte sich, denn wie für sie geschaffen klebte auf der Spitze ein kantiger Fels, der trotzdem noch eine runde Form besaß.
    »Eine bessere Deckung findest du nicht!« flüsterte Costa, legte sich hin und rutschte an der rechten Seite des Felsens so weit vor, daß er ihren letzten Weg zurückschauen konnte.
    »Kommen sie hierher?« fragte Abe.
    Costa nickte. »Wenn sie den Weg nicht wechseln, wirst du sie in einigen Minuten sehen können. Ich habe jedenfalls nichts von einem Wechsel gehört. Tu uns einen Gefallen und leg dich an die andere Seite des Felsens. Dann warte ab.«
    »Okay.«
    Die Zeit tropfte dahin.
    Abe wurde nervös. Der Schweiß klebte an seiner Stirn. Zusammen mit dem Staub verursachte er einen starken Juckreiz, und sein Wunsch nach einer Dusche wurde übermächtig.
    Noch mußte er warten, und er würde auch weiterhin darauf verzichten müssen. Außerdem hatte er Durst. Das scharfe Essen am vergangenen Abend sorgte dafür.
    »Alles klar?« wisperte Costa.
    »Bei mir schon.«
    »Dann nimm deine Lampe und auch die Kanone. Halte dich bereit, sie werden gleich erscheinen.«
    »Was ist mit deinen Leuten?«
    »Sind auch in der Nähe.«
    Abe Douglas war zufrieden, auch mit sich, denn sein Atem hatte sich wieder beruhigt. Er war der eiskalte Jäger wie im Asphaltdschungel in New York, wo das Verbrechen sich immer weiter ausbreitete und die Stadt pleite war.
    Irgendwo zirpten Grillen.
    Ihr Gesang hörte sich an, als wollten die Tiere die Ankömmlinge warnen. Er schaute schräg in die Tiefe. Seine Augen tränten fast, so angestrengt blickte er hinunter.
    Dann hörte er die Tritte, sah die Schatten. Douglas konnte nicht genau feststellen, aus welcher Richtung die Echos kamen. Er blickte nach links.
    Ja, da waren sie.
    Mehrere Männer, die hintereinander hergingen. Sie trugen dunkle Kleidung und schienen sich selbst die Gesichter geschwärzt zu haben. Wer von ihnen Pablo Sidda war, konnte Abe nicht erkennen. Es war jedoch zu sehen, daß sie irgend etwas trugen. Große, kompakte Lasten, die in Rucksäcken steckten. Sie schienen ein ziemliches Gewicht zu haben, denn die Männer hatten schwer daran zu schleppen. Die Trittgeräusche und ihr heftiges Keuchen drangen bis zu den beiden Polizisten hoch.
    Douglas hörte, wie sein Kollege in das Gerät sprach, das Zeichen, daß es bald losgehen würde.
    »Achtung, Abe!«
    Douglas bewegte sich vorsichtig, als er die starke Stablampe in die richtige Position brachte. »Jetzt!«
    Plötzlich flammten zwei Lichtbalken auf, zerrissen in langen Bahnen die Finsternis, und an der gegenüberliegenden Seite strahlten ebenfalls zwei helle Arme in die Senke hinein.
    Sie trafen sich in einem Zentrum.
    Und dort standen fünf Männer!
    Völlig überrascht und geblendet. Der Kerl an der Spitze war Pablo Sidda.
    »Wer sich bewegt, ist tot!« Costas Stimme hallte den Kerlen entgegen.
    »Und die Hände hoch!«
    Sie gehorchten, der Schock war zu groß. Mit dieser Überraschung hatten sie nicht gerechnet.
    »Los, Abe!«
    Und Douglas mußte lachen, als er in die Höhe schnellte und auf seinen
    ›Freund‹ zuging…
    ***
    Es kam ihm wie ein Wunder vor.
    Was hatte er diesen verfluchten Killer in New York gejagt, aber der hatte es geschafft, ihnen immer wieder zu entkommen.
    Hier in
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