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Der Azteken-Götze

Der Azteken-Götze

Titel: Der Azteken-Götze
Autoren: Jason Dark
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Lachen des Götzen. Der Eiserne Engel trudelte weg. Er wollte sich fangen, aber die Schwierigkeiten waren einfach zu groß. Bs war über ihn gekommen wie eine Lähmung, die Flügel konnte er kaum bewegen. Harte Schmerzblitze durchzuckten seine Gestalt, und er sah sich bereits bewegungslos am Boden der schmalen Schlucht liegen.
    So ähnlich dachte der Götze auch.
    Er folgte dem Eisernen.
    Xitopec hätte ihn auch eingeholt, doch nun machte sich der verletzte Flügel bemerkbar. Er konnte nicht so rasch fliegen, hatte Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht, er trudelte mehr und erreichte auch nicht die Geschwindigkeit, die er sich vorgestellt hatte. So holte er nur langsam auf. Der Eiserne aber trudelte weiter. Seine Bewegungen konnten nur als haltlos bezeichnet werden. Er wirkte wie eine schwere Puppe, die jemand aus höchster Höhe heruntergeworfen hatte, damit sie irgendwo auf dem Boden zerbrach.
    Zwar konnte er die Flügel bewegen, doch reichte deren Kraft nicht aus, um die Lage zu stabilisieren.
    Er trudelte weiter.
    Und die Schlucht öffnete sich unter ihm. Bestrahlt von einem flackernden Feuerschein, den zahlreiche Fackeln abgaben, wirkte sie wie der Eingang zur Hölle, wo zahlreiche Menschen standen und auf den Eisernen Engel warteten.
    Sie sahen ihn fallen, sie sahen ihn trudeln, und sie sahen über ihm ihren Götzen.
    Und er würde gewinnen!
    ***
    Im selben Augenblick sprang Abe Douglas!
    Er hatte die Gefahr gesehen, in der sich sein englischer Freund John Sinclair befand. Pablo Sidda würde dem Geisterjäger nicht mehr die Zeit geben, damit er seine Waffe ziehen konnte. Er war einfach zu schnell, zu gnadenlos. Er mußte etwas tun.
    Und er nahm sich noch einmal zusammen, obwohl ihn die Schwäche überfallen hatte.
    Es mußte einfach reichen.
    Und so sprang er eben. Mit beiden Fäusten voran. Und mit beiden Fäusten gleichzeitig erwischte er den Rücken des Killers. Damit hatte der Kerl nicht rechnen können. Für Sidda war Douglas nicht mehr existent, er hatte ihn längst abgeschrieben, deshalb traf ihn die Wucht dieser Hiebe auch so hart und überraschend.
    Er kippte nach vorn.
    Ein Schrei löste sich aus seinem Mund – und ein Schuß, über den ich heftig erschrak.
    Die Kugel erwischte mich nicht, sie hieb dicht vor meinen Füßen gegen das Gestein, wo sie einige Körner löste und Staubwölkchen in die Höhe quellen ließ.
    Plötzlich lag er vor mir.
    Einfach so, auf dem Bauch.
    Ich hatte Zeit, und ich nutzte sie.
    Bevor er noch die Kraft fand, seine Waffe zu heben, erwischte ich ihn mit einem harten Fußtritt. Die Schuhspitze explodierte an seiner Stirn. Schlagartig überfiel den Killer die Bewußtlosigkeit. Er rührte sich nicht mehr.
    So einfach war das, wenn die Gegebenheiten stimmten. Uber ihn hinweg schaute ich auf den Mann, der kniete, der mein Freund war und dessen Gesicht durch aus zwei Wunden quellendes Blut gezeichnet war. Der aber trotzdem grinste.
    »Abe, verdammt…!« keuchte ich. »John, du Satan, du…«
    Ich lief auf ihn zu, umarmte ihn und hörte seine flüsternde Frage:
    »Haben wir es geschafft?«
    »Verdammt, ich weiß es nicht«, erwiderte ich und lauschte dem gewaltigen Schrei, der aus zahlreichen Kehlen zu uns hochbrandete. War es ein Schrei der Angst oder des Triumphes?
    Wir schwebten zwischen Hoffen und Bangen…
    ***
    Der Eiserne Engel wußte genau, daß er einen Fehler gemacht und zu nahe an den Götzen herangekommen war. Er hatte ihm einfach sagen müssen, daß es vorbei war.
    Nun aber sah es so aus, als würden sich die Vorzeichen umkehren, denn er glaubte fest daran, es nicht mehr schaffen zu können. Von einem Aufprall in der Schlucht konnte er sich nicht mehr erholen und seine alten Kräfte zurückfinden.
    Er mußte fallen, er mußte landen, und dann würde der Götze kommen und sich auf ihn stürzen.
    Umgekehrt hatte es sein sollen. Er hatte ihn zurücktreiben wollen, nur hatte er sich überschätzt und nicht aufgepaßt.
    Schreie und Rufe vermischten sich zu einer finsteren Melodie, die ihm entgegenbrandete.
    Er ging davon aus, der der Götze Diener angesammelt hatte. Das war auch damals so gewesen. Wenn er landete, würden sich die Menschen auf ihn stürzen und würden versuchen, ihn zu vernichten. So weit wollte er es nicht kommen lassen.
    Die Umgebung änderte sich. Sie war längst nicht mehr so düster und dunkel.
    Der Widerschein des Feuers drang auch in die Höhe und zuckte ihm entgegen. Plötzlich drängte sich die Furcht wie ein heißer Stich in seinen Körper.
    Er
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