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Der Azteken-Götze

Der Azteken-Götze

Titel: Der Azteken-Götze
Autoren: Jason Dark
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machen. Costa schaute kaum hin, als er den Wagenschlag öffnete.
    »Ich vertrete mir mal die Beine.«
    »Schon gut, aber gib auf die Klapperschlangen acht. Wenn du sie störst, werden sie eklig.«
    »Danke für den Rat.«
    Der Boden war hart, trocken. Aber wenn es einmal regnete, dann erwachte die Wüste. Da wurde sie dann zu einem bunt blühenden Teppich.
    Douglas wünschte sich nach New York zurück. Eine Dusche wäre jetzt herrlich gewesen, statt dessen schmeckte er den Staub, der immer in der Luft hing. Er drang überall hin, sogar durch die Kleidung. Dann legte er sich auf die Haut, wo er immer wieder ein Juckgefühl hinterließ. Douglas gehörte auch zu den Menschen, die sich keine Illusionen machten. Zuerst mußte die Aufgabe erledigt werden, dann konnte an den Rückweg gedacht werden.
    Er schaute in die Senke hinein.
    Viel sah er nicht. In der Ferne einige Lichter. Sie glänzten wie fremde Sterne. Er wußte, daß dort der Fluß lag und auch eine kleine Ortschaft, deren Namen er vergessen hatte. Aber eine Fähre gab es dort, die Menschen an das andere Ufer brachte.
    Über den Fluß würden sie kommen. Wahrscheinlich hatten sie schon Mexiko verlassen und würden nun ihre eingeschlagenen Wege nehmen, die sie auch durch die Senke führten.
    Zu sehen war jedenfalls nichts. Kein Lichtstrahl, kein Zucken einer Feuerzeugflamme, die breite Senke lag eingepackt vor ihm vor den tiefen Schatten.
    Diese Gegend war beinahe vegetationslos. Wenn etwas wuchs, dann nur karges Strauchwerk, das immer gleich aussah, weil alles von einer Puderschicht aus Staub überdeckt war. Zwischendurch reckten Kakteen ihre Arme nach oben. Wenn der Wind wehte, bildeten sich Thumblewalls, kreisförmige Gebilde aus Sand, Staub und Gestrüpp. Diese Gegend war wirklich der Vorhof zur Hölle, und auf den Felsplatten konnten sich nur Klapperschlangen und Echsen wohl fühlen. Er dachte wieder an die Fledermäuse.
    Keine war bisher erschienen. Dafür umschwirrten ihn Insekten. Er hörte ihr Summen, sah sie aber nicht.
    »He, Abe!« Costa brauchte seine Stimme kaum anzuheben, um ihn zu verständigen. In der Stille war selbst ein Flüstern gut zu verstehen. Douglas drehte sich um. Der Jeep war von der Finsternis fast verschluckt worden. Trotzdem sah er die Armbewegungen des Kollegen. Erging zu ihm.
    Costas Gesicht glänzte. Er hatte die Lippen zu einem Grinsen verzogen.
    »Er kommt.«
    Douglas stützte seine flache Hand gegen die Kühlerhaube. »Allein oder mit…«
    »Nein, er bringt eine Gruppe.«
    »Wie viele sind es?«
    »Nur vier.«
    »Das ist wenig.«
    »Ja, aber sie sind bepackt.«
    »Was heißt das?«
    Costa hob die Schultern. »Möglicherweise transportieren sie Schmuggelgut. In der letzten Zeit wird oft Gold über die Grenze gebracht. Auf der anderen Seite des Flusses scheint es einen großen Umschlagplatz für dieses Zeug zu geben.«
    »Was machen wir?«
    »Steig erst mal ein. Wir werden in die Senke fahren und an einer bestimmten Stelle warten.«
    »Mit oder ohne Festbeleuchtung?«
    Manuel Costa schüttelte nur den Kopf. Natürlich rollte er ohne Scheinwerferlicht in die Senke hinein, und der Jeep schaukelte hin und wieder wie ein Schiff auf hoher See.
    Die Meldungen erreichten ihn jetzt öfter. Costa fuhr und unterhielt sich. Abe schaute sich im Dunkeln das Gesicht seines Kollegen an. Es zeigte eine gewisse Spannung, aber Ärger war auf seinen Zügen nicht zu lesen. Anscheinend lief alles nach Plan. Hier in der Wüste war Douglas der Lehrling, in New York wäre es umgekehrt gewesen. Der Staub wurde von den Reifen aufgewirbelt, die über den Boden malmten. Ab und zu tauchten vor ihnen dunkle, starre Schatten auf, die Costa jedesmal geschickt umfuhr. Es waren Felsen gewesen, und der Polizist kannte sich tatsächlich gut aus.
    Wieder erreichte ihn eine Meldung. Diesmal stoppte Costa, hörte zu, gab einen knappen Kommentar ab und fuhr dann scharf nach links. Der Jeep kletterte eine kleine Böschung hoch, drang durch dorniges Gestrüpp, das an seiner Außenhaut kratzte, dann stoppte Costa den Wagen und stellte den Motor ab.
    Er schaute nach links.
    »Sind wir da?«
    Costa nickte. »Ja, wir müssen raus. Wir werden unsere Freunde hier erwarten.«
    »Okay.«
    Costa nahm die Maschinenpistole mit. Dann warf er seinem New Yorker Kollegen eine lichtstarke Stablampe zu. »Hier, die wirst du brauchen. Wir haben sie bereits eingekesselt.«
    »Gut. Haben sie was gemerkt?«
    »Zum Glück nicht.«
    Manuel Costa übernahm die Führung. Er hatte sich in den
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