Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der 18 Schluessel

Der 18 Schluessel

Titel: Der 18 Schluessel
Autoren: Birgit Fiolka
Vom Netzwerk:
... ihre DNA und damit auch ihre Fingerabdrücke. Wissenschaft und Technologie ... Die Engel besaßen das geheime Wissen des Buches Raziel. „Ich spreche Deutsch ...“, wandte Eliana sich scheinbar hilflos an den Monsignore. Ihre Amnesie musste glaubhaft wirken, wenn Gabriels „Geschenk“ nicht umsonst sein sollte, und jetzt, da sie wach war, wollte sie möglichst schnell den Fängen des Ordens und Monsignore Ferros Fragen entkommen. Er war nicht zufällig hier ... soviel war klar.
    Monsignore Ferro schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. „Wir werden uns natürlich jetzt, da Sie aus dem Koma erwacht sind, verstärkt darum bemühen, ihre Identität aufzuklären.“ Er klang zu beflissen, als dass er es ernst gemeint hätte. Tatsächlich zog der Monsignore die Augenbrauen zusammen. „Können Sie sich vielleicht an den jungen Mann erinnern, der sie ins Krankenhaus gebracht hat? Das würde uns sicher weiterhelfen. Vielleicht hat er sie gekannt.“
    „Nein ... leider nicht“, log Eliana. Sie suchten also noch immer nach Danyal. Und sie hatten sie aufgepäppelt in der Hoffnung, dass sie den Orden zu ihm führen würde. Die aktive Zelle Ordine Apocalisse mochte einstweilen zerschlagen sein, doch es würden andere kommen, die Pater Pascals Arbeit weiterführten ... vielleicht sogar Monsignore Ferro. Eliana wusste - sie wäre nur sicher vor ihnen, solange sie glaubten, dass sie ihr Gedächtnis verloren hatte. Schließlich sah Eliana Monsignore Ferro direkt an. „Wie lange lag ich im Koma?“
    Er antwortete wiederum zögerlich. „Es waren genau fünf Monate, zwei Wochen und drei Tage.“
     
    24. Dezember, 1 Jahr danach ...
     
    Es hatte gedauert, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, obwohl es nach Aussagen der Ärzte ungewöhnlich schnell mit ihrer Genesung vorangegangen war. Aber Eliana wusste, dass es nur so schnell vorangegangen war, weil sie sich mit eiserner Disziplin selbst angetrieben hatte. Sie hatte fort gewollt aus dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, fort aus Rom, fort von Monsignore Ferro ... und zurück nach Deutschland, sich möglichst bald dem Zugriff der Legionen Gottes und Ordine Apocalisse entziehen. Ihre Muskulatur war nach dem langen Koma vollkommen erschlafft gewesen, und Eliana war oft ungeduldig geworden ... aber sie hatte durchgehalten.
    Schwer war es auch gewesen, den bohrenden Fragen Monsignore Ferros möglichst unverfangen zu antworten. Anfangs hatte er darauf gehofft, dass ihre Amnesie nur vorübergehend war. Es war ein harter Kampf für Eliana gewesen, sich nicht durch unbedachte Äußerungen zu verraten. Irgendwann hatte das Interesse des Monsignore nachgelassen – spätestens als die Ärzte ihm versicherten, dass Elianas Erinnerungen wohl nie wieder zurückkehren würden. Er war enttäuscht gewesen, hatte es aber mit Fassung getragen. „Manchmal ist es ein Segen, neu anfangen zu dürfen. Gottes Wege sind verschlungen.“
    Eliana hatte sich ein Nicken abgerungen. Ab da war es leichter für sie geworden – ohne ihre Erinnerung war sie uninteressant und vor allem ungefährlich für den Orden.
    Augenzeugen ihres Sprungs in den Tiber meldeten sich nicht. Es war wie verhext – als hätte jemand die Erinnerung der Menschen einfach ausgelöscht. Gabriel ... Nachdem ihre Identität nicht geklärt werden konnte, war ein Mitarbeiter der Deutschen Botschaft bei ihr erschienen und hatte ihr Fragen gestellt. Er war groß und hager gewesen ... und misstrauisch. „Wir hatten zuerst geglaubt, ihre Identität geklärt zu haben. Ihre Größe, ihr Alter und ihre Haarfarbe passten auf das Profil einer Frau, die vor einem halben Jahr in Deutschland verschwunden ist und seitdem ganz oben auf den Fahndungslisten des BKA steht.“
    Eliana hatte sich beherrschen müssen, ihren Schreck nicht zu zeigen. Ihre Haare waren mittlerweile ein ganzes Stück gewachsen, und vom Ansatz her wuchs ihr rotes Naturhaar nach. Der Botschafter hatte den Kopf geschüttelt. „Aber Ihre Fingerabdrücke sowie DNA Proben stimmen nicht mit der gesuchten Frau überein.“
    Einige Tage später war der Mann mit einem brandneuen Ausweis der Bundesrepublik Deutschland in ihrem Krankenzimmer erschienen. „Sie besitzen nun offiziell die deutsche Staatsangehörigkeit, Sarah. Sie können nach Deutschland zurückkehren, wann immer sie wollen.“
    Das hatte sie getan ... und zwar sehr bald, auch wenn der Monsignore sie dazu hatte überreden wollen, ihre Rehabilitationsmaßnahme lieber in Rom fortzusetzen. Elianas neuer Name
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher