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Der 18 Schluessel

Der 18 Schluessel

Titel: Der 18 Schluessel
Autoren: Birgit Fiolka
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Michaels, das sich vor ihnen manifestierte, pulsierte nun wie ein rasendes und vor Wut tobendes Herz. „Er wird nicht hierher zurückkehren, Gefallener ... und du wirst nicht zu ihm gelangen können!“
    „Du kannst es nicht verhindern, Michael. Danyal ist zu mir gekommen. Er hat seine Wahl getroffen.“ Satanael umschwärmte Michael wie eine Biene, stach von allen Seiten in die Wunden seiner verletzten Eitelkeit. Danyal wurde zwischen Michaels Zorn und Satanaels Gier hin und her geworfen.
    „Lass mich mit Danyal zurückkehren in die Welt der Menschen“, lockte Satanael Michael mit schmeichelndem Klang, um ihn zu verhöhnen.
    „Du wirst hier bleiben bis ans Ende aller Tage ...“, hallte Michaels Donnerschrei, „ ... und du, Danyal, Schutzengel der untersten Hierarchie, der du das dir anvertraute Wissen verloren hast ... sollst zu ihnen zurückkehren und fortan die Strafen ihrer Erbsünde mit ihnen teilen! Schmerz, Leid, Angst ... nur sterben sollst du nicht.“
    Eine Welle aus Licht und Druck, das gefürchtete Schwert Michaels, traf Danyal und hinterließ zwei Male der Unehre auf seinen Schultern. Die Wunden bluteten reines Licht, das in Strömen aus ihm hinausstrahlte. Dann spürte Danyal, wie er herumgewirbelt wurde, wie er sich drehte und fiel, immer tiefer und tiefer. Satanaels lang gezogener Wutschrei klang in seinen Ohren nach, und Danyal verlor die Orientierung.
    Hart schlug er auf, spürte das Brennen an seinen Schultern, fühlte Fleisch, Schmerz, Kälte und Angst ... Gefühle, die er so oft gesehen und erlebt, aber niemals verstanden hatte.
    Vor ihm erhob sich ein in goldenes Licht getauchter Schrein mit Edelsteinen und Heiligenbildern, hoch spannten sich gewölbeartige Decken über seinem Kopf und verloren sich an einigen Stellen im Dunkel der riesigen Halle. Wo war er? Er war nackt. Danyal schrie! Er wollte zurück ... all die Gefühle, die Angst, waren unerträglich. Neben ihm tauchte ein alter Mann in einem roten Talar auf. Er redete auf Danyal ein. Danyal verstand ihn nicht. Er hatte immer die Sprachen der Menschen verstanden, doch diesen Mann verstand er nicht, so sehr er sich auch bemühte. Was war mit ihm geschehen? Er hatte Angst. Dieses Gefühl war so intensiv ... es fühlte sich an, als ob seine Brust zusammengepresst wurde. Was wollte der rot gewandete Mensch von ihm? Und das Blut an seinem Körper – wo kam es her ... und diese Schmerzen? Er hatte das Blut vieler Menschen gesehen, er hatte sogar zugesehen, wie Satanael es vergoss. Aber er hatte nie selbst geblutet. Er hatte gelitten, aber nicht wie er jetzt litt ... nicht so!
    Der Alte berührte ihn am Arm und schrie ihn an. Fleisch auf Fleisch ... so unvermittelt. Nein! Nicht berühren ... Noli me tangere! Danyal legte den Kopf in den Nacken und sprach die uralte Sprache der Engel ... er konnte dies hier nicht länger ertragen, so hatte er es sich nicht vorgestellt. Michael hatte ihn gestürzt, und Danyal wusste, es gab nur einen, der ihm noch helfen würde ... laut rief er seinen Namen und vibrierte den achtzehnten Schlüssel, der ihm das Tor in die Welt der Menschen endgültig öffnete ... Satanael!
     
    ...
     
    Eliana sah Danyal an, als er seine Geschichte beendet hatte. Er atmete tief ein. „Jetzt weißt du, wie es passiert ist. Ich war hochmütig und habe die Menschen um ihre Fähigkeiten beneidet. Nie habe mir über den Preis Gedanken gemacht, den ihr zahlt. “
    Sie schluckte schwer. „Wie hättest du es wissen sollen?“
    „Ja, wie hätte ich es wissen sollen ... „ Er sah zu Boden, dann zog er Eliana an sich. Sie nahm den Duft seiner Haut war – ein wenig Vanille und etwas Reines und Klares. Stumm betete sie dafür, dass Danyal sich diese Reinheit, jetzt, da er Teil dieser Welt war, erhalten mochte. Um sie herum wirbelte der Schnee. Mittlerweile hob er sich beinahe zu einem Wintersturm an. „Wohin wirst du jetzt gehen?“
    „Ich werde das Buch Raziel suchen ... das Wissen unseres Schöpfers darf nicht noch einmal verloren gehen. Ich will es Gabriel zurückbringen – sie ist die Einzige, der ich noch vertraue, und sie soll entscheiden, was damit geschieht oder wer es bekommt. Die Menschen sind noch nicht reif dafür, es zurück zu erhalten, aber ich glaube noch immer daran, dass sie es irgendwann sein werden“, antwortete er und sah sie dann traurig an. „Es tut mir leid, dass ich dich hier zurücklassen muss, nachdem ich dich aus deinem Leben gerissen habe. Aber nur wenn ich dir den Rücken kehre, wird Satanael das
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