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Magie der Sehnsucht - Roman

Magie der Sehnsucht - Roman

Titel: Magie der Sehnsucht - Roman
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Eine alte griechische Sage
    MIT AUSSERGEWÖHNLICHER KRAFT und beispiellosem Mut gesegnet, wurde er von den Göttern begünstigt, von den Sterblichen gefürchtet und von allen Frauen begehrt, die ihn sahen. Er kannte keine Gesetze. Nichts und niemanden achtete er.
    Mit seinen Heldentaten und seiner überragenden Klugheit war er selbst Achilles, Odysseus und Herakles überlegen, und es hieß sogar, nicht einmal Ares habe ihn jemals besiegt.
    Als würde das Geschenk des mächtigen Kriegsgottes nicht genügen, behauptete man, bei seiner Geburt sei er zudem von der Göttin Aphrodite geküsst worden. Dadurch lebte er für immer in der Erinnerung aller Sterblichen weiter.
    Ausgezeichnet mit Aphrodites göttlicher Liebkosung, wuchs er zu einem Mann heran, dem keine Frau ihren Körper verweigern konnte. Denn in der Liebeskunst vermochte ihn niemand zu übertrumpfen, und kein sterblicher Mann bewies jemals eine solche unermüdliche Ausdauer. Erfüllt von wilder, heißer Leidenschaft, ließ er sich niemals zähmen.
    Oder abweisen.
    Mit goldenem Haar, bronzefarbener Haut und den blitzenden Augen eines Kriegers wirkte er so bezwingend, dass angeblich seine bloße Gegenwart genügte, um die Frauen zu beglücken. Und wenn er sie berührte, schmolzen sie dahin.

    Keine konnte seinem Zauber widerstehen.
    Und so riefen Neid und Eifersucht einen Fluch hervor, den er ertragen musste, weil es kein Entrinnen gab.
    Wie der bedauernswerte Tantalus, der seinen Durst niemals stillen durfte, suchte er stets Befriedigung und fand keine innere Ruhe, keine Erlösung. Nur seiner jeweiligen Gefährtin schenkte er höchstes Entzücken.
    Von einem Vollmond bis zum nächsten liegt er bei ihr und liebt sie, bis er erneut gezwungen wird, diese Welt zu verlassen.
    Aber nachdem sie die süßen Wonnen genossen hat, kann sie ihn nicht vergessen. Kein Mann wird sie je wieder befriedigen. Weil sich kein anderer mit ihm vergleichen lässt – mit solcher Schönheit, so viel heißer Liebesglut und Sinnlichkeit.
    Denkt stets an den Verfluchten, ihr Frauen.
    An Julian von Makedonien.
    Bewahrt ihn in eurem Herzen, ruft drei Mal nach ihm um Mitternacht, im Licht des Vollmondes. Dann wird er zu euch eilen, und sein Körper wird bis zum nächsten Vollmond euch gehören.
    Nur ein einziges Ziel wird er anstreben – euch zu erfreuen, euch zu dienen.
    Euren Reizen zu huldigen.
    In seinen Armen werdet ihr das Paradies auf Erden kennen lernen.

1
    »SCHÄTZCHEN, DU MUSST flachgelegt werden.«
    Grace Alexander zuckte verlegen zusammen, als Selenas laute Stimme durch das kleine Café in New Orleans gellte, wo sie zu Mittag aßen – rote Bohnen mit Reis.
    Unglücklicherweise konnte Selenas Stimme einen Hurrikan übertönen. Ihrem Kommentar folgte drückende Stille. Grace sah sich in dem überfüllten Lokal um. Verstohlen musterte sie die Männer an einem Nachbartisch, die abrupt verstummt waren und zu den beiden Frauen herüberstarrten. Auf dieses Interesse hätte sie gern verzichtet.
    Oh Gott, wird Selena denn niemals lernen, etwas leiser zu sprechen? Noch schlimmer, was wird ihr als Nächstes einfallen – sich splitternackt auszuziehen und auf den Tischen tanzen?
    Zum tausendsten Mal seit ihrer ersten Begegnung wünschte Grace, ihre Freundin würde eine gewisse Zurückhaltung üben. Aber die extrovertierte Selena wusste nicht einmal, was dieses Wort bedeutete.
    Grace schlug die Hände vors Gesicht und tat ihr Bestes, um die neugierigen Blicke zu ignorieren. Am liebsten wäre sie unter den Tisch gekrochen. Noch lieber hätte sie gegen Selenas Schienbein getreten. »Warum redest du nicht ein bisschen lauter, Lanie?«, wisperte sie. »Ich glaube, die Jungs in Kanada hören dich nicht.«
    »Oh, ich denke schon.« Der attraktive dunkelhaarige Kellner blieb neben dem Tisch stehen. »Wahrscheinlich sind sie schon auf dem Weg nach Süden.« Sein dämonisches
Grinsen trieb Grace brennende Röte in die Wangen. »Haben die Ladys noch einen Wunsch? Genauer gesagt …« Er schaute ihr tief in die Augen. »Kann ich irgendwas für Sie tun, Ma’am?«
    Wie wär’s mit einem Schleier für mein Gesicht? Außerdem brauche ich einen Stock, um Lanie zu verprügeln. »Nein, danke.« Dafür werde ich sie umbringen. »Die Rechnung, bitte.«
    »Okay.« Er legte den Zettel auf den Tisch und kritzelte etwas darauf. »Rufen Sie mich einfach an, wenn Sie meine Dienste beanspruchen möchten.«
    Erst nachdem er davongeschlendert war, las Grace seinen Namen und seine Telefonnummer am oberen Rand der
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