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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»LUZIFER trug mir auf, dir eine entscheidende Frage zu stellen«, sagte Lucifuge Rofocale. »Diese Frage lautet: Warum lebt Zamorra noch immer?«
    Asmodis fuhr unwillkürlich zusammen. In Lucifuge Rofocales Augen loderte es. Furcht beschlich den Fürsten der Finsternis. Wenn der Kaiser LUZIFER selbst für sich sterbliche Gestalten zu interessieren begann, dann war buchstäblich der Teufel los…
    »Zur Zeit arbeitet Zamorra uns in die Hände«, versicherte Asmodis, nachdem er die Fassung wiedergewonnen hatte. Er, einer der Mächtigsten der Hölle, fühlte sich äußerst unwohl bei dem Gedanken, daß es da noch einen Mächtigeren gab, dessen Zorn er sich womöglich zuzog.
    »Was heißt das?« brüllte Lucifuge Rofocale. »Hast du etwa ein Bündnis mit ihm geschlossen?«
    Asmodis fühlte sich durchschaut. Ja, da gab es wirklich so etwas wie ein Bündnis. Zumindest gegen Amun-Re, den Diener des Krakenthrons, der anders nicht zu besiegen sein würde. Denn Amun-Re schielte selbst nach der Herrschaft über die Hölle, und er war stark. Stärker als Asmodis allein. Da bedurfte es schon anderer Kräfte, womöglich derer des eigentlichen Erzgegners…
    Aber damit durfte Asmodis dem Höllenminister nicht kommen. Der würde ihn nur auslachen. Wenn es dem Dreigestirn der Hölle nicht selbst an den Kragen ging, dann überließ man die Dreckarbeit und die Schelte getrost den Rangniedrigeren. Nun ja, Asmodis selbst pflegte ja auch stets so zu handeln…
    Aber da war noch etwas.
    »Zamorra ist der einzige, der etwas gegen die Meeghs unternehmen kann«, sagte Asmodis. »Wie Ihr wißt, Herr, dulden diese Weltraumdämonen niemanden neben sich, und ihre Macht ist größer als selbst die unsere. Doch Zamorra konnte ihnen bisher Paroli bieten. Deshalb ließ ich vor einiger Zeit die Jagd auf ihn abblasen…«
    Lucifuge Rofocale grinste hämisch.
    »Nun, dann solltest du dir alsbald etwas einfallen lassen«, forderte er. »Unser allseits verehrter Kaiser LUZIFER ist der weisen Ansicht, daß Zamorra uns mehr schadet, als er jemals genützt hat. Selbst seine Erfolge gegen die Meeghs wiegen das nicht auf. Und so erging der Beschluß, das Zamorra aus der Weltgeschichte ausradiert werden muß. Vernichte ihn. Unverzüglich.«
    »Und die Meeghs, Herr?«
    Lucifuge Rofocale lachte donnernd. »Die Meeghs? Sie werden bald schon keine Rolle mehr spielen, keine Bedrohung mehr für uns Dämonen sein. Nun geh und handle!«
    Und er verschwand in einer dunklen Feuersäule. Zurück blieb ein nachdenklicher Fürst der Finsternis. Was bedeuteten die Worte des Ministers? Sollte es etwa - zu einem Bündnis zwischen den Dämonen der Erde und den Meeghs kommen?
    Oder - geschahen da noch andere Dinge, von denen selbst Asmodis nichts wußte? Und warum erfuhr er nichts davon? Stand er bereits auf der Abschlußliste?
    »Ich muß mir etwas einfallen lassen«, murmelte Asmodis. »Etwas, das LUZIFER - und mir Nutzen bringt…«
    ***
    »Detektor schlägt aus«, sagte der Mann in der rückwärtigen Kabine des riesigen Hubschraubers. Die schwere Maschine glitt mit donnernden Motoren und heulenden Schraubflügeln über das ewige Eis der Antarktis. Seltsame Rohre richteten sich nach unten, drohend wie Waffen. Doch es waren keine Waffen. Die große Maschine diente allein Forschungszwecken. Doch es mochte sein, daß bald Kampfhubschrauber angefordert werden mußten. Denn Bill Fleming dachte so praktisch wie möglich.
    Jetzt wandte er sich um. »Was ist es, Parker?«
    »Das müssen Sie sich schon selbst ansehen«, sagte Parker von hinten.
    Eigentlich war Bill Fleming als Historiker hier etwas fehl am Platze. Dennoch leitete er gemeinsam mit der Archäologin Petra Gonzalez die Forschungsexpedition in der Antarktis. Es bestand internationales Interesse, und so war die Expedition auch international besetzt, wenngleich sie in australischem Hoheitsgebiet stattfand. Ohnehin war das australische Wilkes-Land der größte Bereich der Antarktis, des sechsten Kontinents der Erde. Doch das sollte man schon damit anfangen? Überall nur Eis, Schnee und klirrende Kälte.
    Und doch hatte ein Satellit aus dem Weltraum mit einem neuartigen Aufnahmeverfahren etwas in der Tiefe des Wilkes-Landes entdeckt, das verteufelt nach einer versunkenen Stadt aussah.
    Eine Stadt in der Antarktis, im ewigen Eis versunken…
    Bill Fleming war einer der Leute, die sich am stärksten bemühten, zum Südpol zu gelangen und dieses Weltwunder zu erforschen. Denn er hegte da seine ganz speziellen Gedanken.
    Und mm
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