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Dem Feuer zu nah

Dem Feuer zu nah

Titel: Dem Feuer zu nah
Autoren: Nora Roberts
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glaubst?”
    „Nein, das musst du nicht.” Sie wischte sich die Tränen ab. „Das würde ich nicht ertragen. Ich befürchtete nur, dass … Es kam mir vor, als …”
    „Als würde ich Bryan nicht wollen, weil ich nicht der leibliche Vater bin? Nein, das war es nicht. Vielleicht hat es eine Zeit lang eine Rolle gespielt. Manchmal behindert einen der eigene Stolz. Was mich am meisten bedrückt hat, war, dass ihr so sehr gelitten habt, dass ihr beide so hart ums Überleben kämpfen musstet. Ich kann es nicht mehr ändern, und das gibt mir ein Gefühl der Machtlosigkeit. Ich kann die Uhr nicht zurückdrehen, um euch zu helfen. Aber ich weiß, dass du es gar nicht wollen würdest. Schließlich hast du es ganz allein geschafft. Weißt du, ich hätte mich gern um euch beide gekümmert, aber du hättest meine Hilfe nicht gebraucht.”
    „Mit dir wird alles viel besser”, flüsterte sie.
    Ihre Worte rührten Jared zutiefst. Er trat vor und legte eine zitternde Hand an ihre Wange. „Das ist das Schönste, was du jemals zu mir gesagt hast. Es ist die zweite unglaubliche Sache, die mir heute passiert ist.”
    Sie rang sich ein kleines Lächeln ab. „Gab es denn noch eine?”
    „Ja. Als ich vorhin im Wald mit Bryan sprach. Wir saßen auf dem Felsen, dort, wo die beiden jungen Soldaten aufeinandertrafen.”
    „Es ist ein bewegender Ort.”
    „Ja. Aber ab heute ist er nicht mehr so traurig für mich. Bryan gab mir Ratschläge, wie ich dich dazu bringen könnte, nicht mehr … sauer auf mich zu sein. Er meinte, ich solle dir Blumen mitbringen und mit dir ausgehen, damit du unter der Dusche singen kannst, wenn du dich zurechtmachst.”
    Savannah lächelte verlegen. „Der Junge redet manchmal zu viel.”
    „Und dann soll ich mir noch irgendwelche Liebesworte einfallen lassen, wie im Film. Mädchen stehen auf so etwas, hat er mir gesagt.”
    „Dann werde ich die Mädchen wohl besser im Auge behalten müssen. Ich bin froh, dass du mit ihm gesprochen hast, Jared.”
    „Ich auch. Aber das ist noch nicht alles. Das Beste kommt noch. Ich habe ihm erzählt, dass ich dich heiraten und sein Vater sein will. Er hat mich umarmt”, flüsterte Jared, noch immer überwältigt von dem Vertrauen, das der Junge ihm geschenkt hatte. „Es war ganz einfach. Er war äußerst zuversichtlich, dass ich dich überreden werde. Ich hoffe, ich werde ihn nicht enttäuschen.”
    Savannah schmiegte sich an ihn und legte den Kopf an seine Schulter. „Bevor ich deine Frage beantworte, sollte ich dich warnen. Ich halte nichts von ruhigen, zivilisierten Scheidungen. Wenn du versuchst, dich davonzumachen, werde ich dich umbringen müssen.”
    „Klingt fair. Vorausgesetzt, das gilt für uns beide.” Jared rieb sein Gesicht an ihrem Haar und wusste, dass er zu Hause war. „Nun ja, vielleicht hält der Gedanke an morgendliche Übelkeit und zweiunddreißigstündige Wehen dich ja von einem zweiten Versuch ab.”
    Savannah schloss die Augen und drückte Jared an sich. Er bot ihr mehr Kinder. Er bot ihr eine Zukunft. „Unsinn, MacKade. Ich bin zäher, als du anzunehmen scheinst. Außerdem hätte ich diesmal jemanden, den ich im Kreißsaal verwünschen kann.”
    „Ich will bei dir sein und alles miterleben. Du wirst lernen müssen, mich zu brauchen.”
    „Zu spät”, flüsterte sie. „Das tue ich doch längst.”
    „Nimm meinen Namen, Savannah. Nimm mich.”
    „Savannah MacKade.” Noch einmal schloss sie die Augen und schmiegte sich an ihn. „Ich finde, der Name steht mir.”
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