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Dem Feuer zu nah

Dem Feuer zu nah

Titel: Dem Feuer zu nah
Autoren: Nora Roberts
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bleibt sie dann lange so?”
    „Nöö. Sie kann es nicht, weil …” Bryan wusste nicht, wie er es Jared erklären sollte. „Sie kann es einfach nicht. Aber sie hat noch nie einen Mann so lange um sich gehabt wie dich, so kann sie vielleicht auf dich länger böse bleiben.”
    „Sie hat noch nie …” Jared verstummte. Es war nicht richtig, den Jungen auszufragen. „Vielleicht solltest du mir ein paar Tipps geben.”
    „Okay.” Bryan spitzte die Lippen, während er überlegte. „Sie freut sich immer riesig über die Blumen, die du ihr mitbringst. Das hat noch keiner getan, nur ich. Zu ihrem Geburtstag, einen kleinen Strauß. Sie hat fast geweint, als ich damit ankam.”
    „Keiner hat ihr Blumen mitgebracht”, murmelte Jared. Er war nicht nur ein Trottel. Er war ein absoluter Riesentrottel.
    „Nö”, bestätigte Bryan und legte seine Scheu ab. „Außerdem ist noch keiner mit uns zu einem Baseball-Match gegangen oder Pizza essen, und das findet sie auch toll, weißt du.”
    Diesmal durfte Jared nachfragen, denn es betraf auch den Jungen. „Niemand hat euch zum Baseball oder zu einer Pizza eingeladen?”
    „Nö. Ich meine, Mom und ich haben das gemacht, klar, aber nie mit einem Typen, der das alles organisiert hat und so.” Bryan dachte darüber nach, wie sehr ihm das fehlen würde, als ihm eine Idee kam. „Oh, ja! Und wenn du mit ihr ausgehst, singt sie vorher immer unter der Dusche. Sie ist früher auch schon ausgegangen und so, aber sie hat nie gesungen, wenn sie sich zurechtgemacht hat. Vielleicht solltest du einfach wieder mit ihr ausgehen. Auf ein Date oder so. Mädchen finden das toll, weißt du.”
    Jared beschloss, dass es in Savannahs und Bryans Leben in Zukunft viele Baseball-Spiele, viele Pizzas, viele Dates und viele Blumen geben würde. „Ja, du hast recht, das tun sie.”
    „Kennst du irgendwelche Liebesworte?”
    „Wie bitte?”
    „So wie in den Filmen”, erklärte Bryan. „Du weißt doch, wie die Frau immer so komisch guckt, wenn der Typ diese Liebesworte sagt. Aber der Typ muss auch komisch gucken, sonst wirkt es nicht. Das könnte ihr gefallen, glaube ich.”
    „Ja, das glaube ich auch.”
    Bryan seufzte, als er es sich vorstellte. „Wahrscheinlich wäre es ziemlich peinlich.”
    „Nicht, wenn man sie ernst meint. Weißt du was, Bryan?” Jared rückte ein wenig von Bryan ab, um ihm ins Gesicht sehen zu können. „Ich schätze, ich sollte es dir sagen, weil du so lange bei euch der Mann im Haus warst. Ich liebe deine Mutter.”
    Bryan bekam plötzlich Herzklopfen und ein seltsames Gefühl im Bauch. Verlegen senkte er den Blick. „Ich habe mir schon gedacht, dass du sie magst.”
    „Nein, ich liebe sie. So wie in den Filmen. Ich werde sie fragen, ob sie mich heiraten will.”
    Bryan strahlte, als er Jared in die Augen sah. „Richtig heiraten, meinst du?”
    „Sehr richtig sogar. Wie findest du das?”
    Der Junge war noch nicht bereit, sich festzulegen. Obwohl er es mochte, wenn Jared den Arm um ihn legte. „Würdest du mit uns zusammenleben oder so?” Bryan sah ihn erwartungsvoll an und hing an seinen Lippen, die die Antwort formten.
    „Nicht oder so. Ich würde mit euch leben und ihr mit mir. Aber die Sache hat einen Haken.”
    Genau das hatte Bryan befürchtet. Er machte sich auf alles gefasst und sah Jared tapfer an. „Ja? Was?”
    „Ich werde dich bitten, meinen Namen anzunehmen, Bryan. Und mich als deinen Vater anzunehmen. Ich will nämlich nicht nur deine Mutter, verstehst du? Ich will euch beide, also müsstet auch ihr beide mich wollen.”
    Bryan hatte das Gefühl, nicht mehr richtig Luft zu bekommen. So, als hätte gerade jemand auf seiner Brust gesessen. „Du willst mein Vater sein?”
    „Ja, das will ich, sehr sogar. Ich weiß, du bist bis jetzt auch ohne Vater ganz gut zurechtgekommen, und vielleicht brauche ich dich mehr als du mich, aber ich glaube, ich könnte dir ein guter Vater sein.”
    Bryan wurde vor Glück fast schwindlig. „Du möchtest mein Vater sein?”
    „Ja, das möchte ich”, flüsterte Jared und wusste plötzlich, dass er noch nie etwas so Wahres ausgesprochen hatte. „Das möchte ich wirklich.”
    „Ich wäre dann Bryan MacKade?”
    „Genau.”
    Der Junge zögerte mit der Antwort, und Jared war, als würde die Erde aufhören, sich zu drehen. Wenn der Junge ihn jetzt zurückwies, würde es ihm das Herz brechen.
    Aber Bryan wusste nur nicht, wie man solche Dinge zwischen Männern regelte. Er wusste, was er tun musste, wenn seine
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