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Dem Feuer zu nah

Dem Feuer zu nah

Titel: Dem Feuer zu nah
Autoren: Nora Roberts
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bedeutungslos.”
    „Vielleicht wollte sie genau das damit ausdrücken”, gab Devin zu bedenken.
    „Hör mal, der Kerl hat sie geschwängert und dann im Stich gelassen. Ihr Vater setzt sie vor die Tür. Sie ist erst sechzehn, um Himmels willen. Natürlich bedeutet es etwas. Aber sie rückt nicht mit der Sprache heraus. Stattdessen macht sie mir irgendwelche idiotischen Vorwürfe. Und dann sagt sie … hört gut zu … sie sagt, dass ich es in Ordnung finde, wenn ich selbst mich ausgetobt habe oder so etwas. Aber von ihr erwarte ich, dass sie unberührt oder ein Opfer oder so ähnlich sei. Ich finde das beleidigend.”
    Rafe betrachtete sinnierend seine Bierflasche. „Ich finde, sie hat recht.”
    „Unsinn!”
    „Tut mir leid, Bruderherz. Du machst die Anwaltsprüfung, kaufst dir ein paar seriöse Anzüge …”
    „Soll ich dir ein zweites Mal die Nase brechen?”
    „Gleich. Nach einer Weile beschließt du, dass es langsam Zeit wird zu heiraten, also suchst du dir eine Eisprinzessin, eine ohne Gepäck, ohne Geheimnisse, ohne sichtbare Fehler. Und weißt du, warum?”
    Jared funkelte ihn an. „Warum sagst du es mir nicht?”
    „Weil das Image zu dir passte. Da du schlau bist, hast du leider schnell gemerkt, dass die Frau das nicht tat. Savannah dagegen ist eine Frau mit viel Gepäck, einigen Geheimnissen und vielleicht auch ein paar Fehlern. Das Image passt nicht ganz in eine deiner Schubladen, aber die Frau passt zu dir.”
    Jared wollte widersprechen, darüber diskutieren, die Argumente seines Bruders auseinandernehmen, wie er es vor Gericht mit denen des gegnerischen Anwalts getan hätte. Und musste feststellen, dass er es nicht konnte. Also fluchte er.
    „Kafka”, flüsterte er, als ihm ein Licht aufging. „Barbara hat Kafka gelesen.”
    „Überrascht mich nicht”, sagte Rafe fröhlich.
    Jared steckte sich ein Zigarillo an und unternahm einen neuen Anlauf. „Trotzdem, wenn zwei Menschen eine gemeinsame Zukunft aufbauen wollen, müssen sie einander genug vertrauen, um über ihre Vergangenheit zu sprechen. Ich will nicht nur sie, sondern auch den Jungen.” Er blies den Rauch aus.
    „Wirst du dich etwa durch ein Foto davon abhalten lassen?”, fragte Devin ruhig.
    „Nein. Ich werde mich ganz bestimmt durch nichts davon abhalten lassen.”
    „Wieder einer weniger”, sagte Shane betrübt. „Weißt du, Frauen kommen auf falsche Gedanken, wenn deine Brüder alle heiraten.”
    „Damit wirst du wohl leben müssen”, erwiderte Jared.
    Die vier Brüder sahen hoch, als ein Wagen in die Einfahrt bog.
    Sie ist also zur Vernunft gekommen, dachte Jared und war stolz darauf, dass er Savannah eine ganze Nacht Zeit zum Nachdenken gelassen hatte. Sie war hier. Es tat ihr also leid, dass sie ihn so angefaucht hatte. Sie wollte sich jetzt anscheinend mit ihm zusammensetzen und in Ruhe über alles reden.
    Er stand auf und lehnte sich Devin gegenüber an den anderen Pfosten. Natürlich war er großmütig genug, um sich ebenfalls zu entschuldigen. Und ihr zu erklären, was er meinte. Sie würde ihn verstehen, und in ein paar Jahren würden sie beide herzlich über dieses alberne Missverständnis lachen. Er setzte ein versöhnliches Lächeln auf, mit dem er sie begrüßen wollte, als Savannah mit quietschenden Reifen vor dem Haus hielt.
    Die Frau, die aus dem Wagen stieg, sah absolut nicht friedfertig aus. Sie sah wild, wütend und atemberaubend schön aus.
    „Oho”, sagte Shane nur und warf Rafe einen belustigten Blick zu.
    Sie sprach kein Wort, sondern stemmte die Hände in die Hüften und musterte die vier Brüder. Ein Publikum, dachte sie. Umso besser. Sahen sie nicht alle selbstzufrieden aus, stolz darauf, richtige Männer zu sein?
    Sie ging zum Kofferraum und öffnete ihn. Als Erstes holte sie den Karton heraus. Die Hunde kamen angerannt und sprangen aufgeregt um sie herum, während sie den Karton nach vorn trug. Lächelnd kippte sie ihn aus. Mehrere Kleidungsstücke fielen heraus. Anzüge, Krawatten, Hemden, Socken. Noch immer lächelnd verteilte sie sie mit ein paar Fußtritten auf der Erde.
    Begeistert tobten die Hunde auf den Sachen herum, schnüffelten und bellten. Fred freute sich so über Jareds Duft, dass er das Bein hob.
    Auf der Veranda beobachteten die vier Männer die Szene, stumm, mit den unterschiedlichsten Gefühlen.
    Savannah stellte fest, dass Jareds Lieblingskrawatte sich um ihren Fuß gewickelt hatte. Sie sah ihm in die Augen und trat sie mit dem Absatz in den Boden.
    Rafe grinste. Shane
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