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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod
Autoren: Laura Griffin
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nicht einsehbar – nur wenige Minuten, ehe Mia aus dem Laden kam, durch die Fahrertür hineinkletterte. »Schau dir den Parkplatz an. Da stehen ein großer Explorer, ein neuer Tahoe und sogar ein Lexus. Das sind alles Viertürer, und jeder von ihnen ist mehr wert als dieser kleine Jeep.«
    Â»Vielleicht waren sie abgeschlossen?«, meinte Jonah.
    Â»Nicht alle. Sieh dir das Video an. Verdammt, der Typ mit dem Lexus hat sogar die Schlüssel stecken lassen, als er zum Zigarettenholen reingerannt ist.«
    Jonah rieb sich die Augen. »Vielleicht hat er sie gesehen, als sie gekommen ist, und sie hat ihm gefallen, und er hat sich deswegen für sie entschieden, obwohl er dazu auf den Rücksitz klettern musste.«
    Ric funkelte ihn an. Das war eine Version, die ihm überhaupt nicht gefiel, und Jonah verstand auch, warum. Erstens hieß das, Mia war von ihrem Angreifer gezielt ausgewählt worden. Und zweitens hatte er nicht vorgehabt, sie draußen in der Old Mill Road einfach rauszuschmeißen und sich mit einem galanten Nicken von ihr zu verabschieden.
    Der Mann hatte sich dem Jeep von der südöstlichen Parkplatzecke genähert. Das hieß, er konnte von der anderen Straßenseite aus jedem beliebigen Laden gekommen sein – der Reinigung, der Zoohandlung, der Bäckerei. Keiner von denen hatte eine Überwachungskamera. Und natürlich hätte er von überall sonst kommen können. Einfach ein Typ auf der Durchreise auf der Suche nach einem leichten Opfer.
    Ric fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar und lehnte sich zurück. Der Plastikstuhl ächzte. »Ich hasse diesen Fall, obwohl er noch nicht mal drei Stunden alt ist.«
    Jonah teilte seine Gefühle. Jeder Fall, bei dem es um einen getöteten Polizisten ging – auch um einen pensionierten Polizisten – war ein gottverfluchtes Elend. Manche Beamten waren sogar abergläubisch und fürchteten sich fast davor, so als könnte sich das Pech des Opfers in irgendeiner Weise auf sie übertragen.
    Â»Hey Leute, seid ihr denn noch immer da?« Jonah drehte sich langsam um, aber diese Frage erforderte nun wirklich kein schnelles Handeln. In der Tür stand Vince Moore. In der Hand hielt er einen vermutlich einen Tag alten Hotdog, und auf seinem Hemd hing etwas, das aussah wie heruntergetropftes Gurken-Relish.
    Â»Wir haben was am Tatort gefunden«, sagte er zwischen zwei Bissen. »Zwei leere Patronenhülsen. Eine im Straßengraben, die andere auf dem Seitenstreifen. Soll ich sie nach Austin schicken?«
    Â»Das staatliche Labor ist überlastet«, entgegnete Ric. »Schick’s an das Delphi Center.«
    Jonah warf seinem Partner einen Blick zu. Das Delphi Center war ein Privatlabor, was sich auch mit teuer übersetzen ließ. Aber in einem Fall wie diesem duldete Ric sicher keinen Aufschub – nicht wenn ein ehemaliger Polizeibeamter aus San Marcos in der Leichenhalle lag.
    Â»He, arbeitet die Kleine nicht im Delphi Center?« Grinsend wandte sich Moore an Ric.
    Â»Welche Kleine?«
    Â»Na, die von heute Abend. Die mit den scharfen Kurven.« Mit der freien Hand vollführte er eine Bewegung.
    Â»Sie ist DNA -Analytikerin«, knurrte Ric und wandte sich wieder dem Bildschirm zu.
    Â»Was ist denn los mit dir? Hast du mit ihr etwa ein Ding am laufen?«
    Ric sah ihn an.
    Â»Ich hab gesehen, wie ihr euch unterhalten habt«, sagte Moore. »So wie sie dich angeguckt hat, dachte ich, dass ihr …«
    Â»Da ist nichts.« Ric tippte die Maus an und startete die Aufzeichnung ein weiteres Mal.
    Â»Du hast ihr also deine Jacke geliehen, aber du hast nichts mit ihr. Macht’s dir was aus, wenn ich da mal bei ihr nachfrage?«
    Â»Zisch ab.«
    Ein Grinsen machte sich auf Moores Gesicht bereit, während er das Hotdog-Papier zusammenknüllte und auf den Mülleimer neben Jonahs Füßen zielte. Daneben.
    Â»Na, dann bis später.«
    Auch nachdem er weg war, starrte Ric weiter auf den Bildschirm, so als würde etwas ganz Neues darauf erscheinen.
    Â»Du, der macht das glatt«, meinte Jonah.
    Ric sah zu ihm hinüber. Dabei zuckte er ganz kurz mit der Wange. Dann starrte er zur offenen Tür hinaus. »Woher weiß der überhaupt, wo sie arbeitet?«
    Â»Jeder aus unserem Dezernat weiß, wo sie arbeitet«, erwiderte Jonah. »Letztes Jahr hat sie doch dieses Seminar gehalten. Du weißt schon, über den genetischen
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