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Dead Man's Song

Dead Man's Song

Titel: Dead Man's Song
Autoren: Troll Trollson
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jemand meinen Vater kennenlernen?«
    »Sie können sagen, daß er hier in einem Krankenhaus gearbeitet hat. Genauso wie Ihr Vater. Dann hätten sie etwas gemeinsam. Ich nenne Ihnen den Namen des Krankenhauses hier in London.«
    »Ich habe in meinem ganzen Leben meinem Vater niemals jemanden vorgestellt.«
    »Für alles gibt es ein erstes Mal.«
    »Er würde mißtrauisch.«
    »Es ist nur jemand, den Sie ihm vorstellen wollen. Ein Krankenpfleger. Genau wie Ihr Vater einer war.«
    »Er wird ihm nicht weh tun, oder?«
    »Nein, nein, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.«
    »Wann wird es gleich noch passieren?«
    »Nun, er kommt, sobald wir es wollen. Er möchte die Hälfte des Honorars als Vorschuß und die zweite Hälfte nach der Ausführung.«
    »Wieviel wollte er noch mal?«
    »Fünftausend.«
    »Ist das viel?«
    »Ich denke, es ist angemessen. Dollar, meine ich. Keine Pfund.«
    »Ich möchte nicht, daß er leidet«, sagt sie wieder.
    »Nein, das wird er nicht.«
    »Schön.«
    »Aber ich muß ihm Bescheid sagen.«
    »Was meinen Sie denn… was sollen wir tun?«
    »Ich denke, wir sollten die Sache durchziehen. Zweitausendfünfhundert Dollar sind für mich eine Menge Geld, aber ich betrachte sie als sinnvolle Investition…«
    »Ja.«
    »… als eine Möglichkeit, mich zu verbessern. Für Sie kann ich natürlich nicht sprechen … aber… aber ich hatte nie viel in meinem Leben, Cynthia. Ich arbeite im Postzimmer. Ich werde nicht sehr oft zu irgendwelchen Bällen auf Schloß Windsor eingeladen. Wenn dieses Musical ein Erfolg wird, würde sich alles für mich ändern. Mein Leben würde… nun… einfach toll.«
    »Ja«, sagt sie.
    »Ich denke, wir sollten es tun«, sagt er. »Das ist mein voller Ernst.«
    »Na dann…«
    »Wenn Sie einverstanden sind, mache ich folgendes - ich gebe John meine Hälfte des Honorars, ehe er London verläßt, und Sie können ihm den Rest zahlen, wenn er es getan hat. Drüben in Amerika. Danach. Würde Ihnen das recht sein?«
    »Ich denke schon.«
    »Soll ich ihm dann Bescheid sagen?«
    »Nun…«
    »Ihm sagen, daß wir die Sache durchziehen wollen?«
    »Ja.«
    Und jetzt, während sie mit ihrem Anwalt und den Detectives im Büro des Lieutenants sitzt, senkt sie den Blick und sagt: »John war so reizend. Er und mein Vater verstanden sich auf Anhieb. Aber er hat mir später sehr viel Ärger gemacht. Denn er sagte, es würde wie ein Unfall aussehen, und das tat es nicht.«
     
    Gerald Palmer rief das Britische Konsulat an, als die Cops ihm erklärten, wessen sie ihn beschuldigten. Der Konsul, der sich einfand, hieß Geoffrey Holden, ein rundlicher Mann Mitte vierzig, der einen kurzen Schnurrbart streichelte, der ihn aussehen ließ wie einen Kavallerieoffizier. Er zog seinen Mantel aus und hängte ihn an den Kleiderständer in einer Ecke. Darunter trug er einen neutralen grauen Anzug mit Weste und eine hellgelbe Krawatte. Er meinte zu Palmer, er wäre sein erster BSN der Woche. Die Buchstaben stünden, wie er fröhlich verkündete, für Britische Staatsbürger in Not.
    »Mord, hm?« fragte er. »Wen haben Sie getötet?«
    »Ich habe niemanden getötet«, sagte Palmer. »Reden Sie nicht so einen Stuß.«
    »Ich will Ihnen mal erklären, wie die amerikanischen Gesetze funktionieren«, sagte Holden. »Wenn Sie wirklich jemanden engagiert haben, um einen anderen zu töten, sind Sie genauso schuldig wie derjenige, der abgedrückt hat. Ein Mordauftrag ist vorsätzlicher Mord, und darauf steht die Todesstrafe durch die Giftspritze. Sie nehmen Valium. Eine hohe Dosis, die das Herz zum Stillstand bringt. Verschwörung zum Mord ist ein weiteres Schwerverbrechen. Wenn Sie sich eines dieser Vergehen oder beider schuldig gemacht haben…«
    »Das habe ich nicht.«
    »Ich wollte sagen, dann stecken Sie in schlimmen Schwierigkeiten. Wenn Sie diese Dinge begangen haben. Was aber Ihnen zufolge nicht zutrifft.«
    »Das ist richtig.«
    »Engländer zu sein ist übrigens keine Entschuldigung. Das verschafft Ihnen keine Immunität.«
    »Ich brauche keine Immunität. Ich habe nichts getan.«
    »Na schön, prima. Kennen Sie jemanden namens John Bridges?«
    »Nein.«
    »Man scheint anzunehmen, daß Sie ihn kennen.«
    »Ich kenne ihn aber nicht.«
    »Wie steht’s mit einem gewissen Charles Colworthy?« Palmers Augen weiteten sich.
    »Er soll mit Ihnen bei Martins and Grenville arbeiten. Ein guter Verlag, nicht wahr? Kennen Sie ihn?« Palmer dachte nach.
    »So wie sie es sehen«, sagte Holden, »kennt Colworthy
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