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Dead Man's Song

Dead Man's Song

Titel: Dead Man's Song
Autoren: Troll Trollson
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Aufwasch erledigen. Wenn Sie ihnen irgend etwas über diesen Mord erzählen können … Sie versuchen nicht, Sie in diese Sache hineinzuziehen, denn sie glauben offenbar, daß das ganz allein auf die Kappe des Jamaikaners geht. Ist mit dem Mädchen wohl in Streit geraten und hat die Nerven verloren. Wie auch immer.« Er senkte die Stimme. »Aber wenn er sich darüber Ihnen gegenüber geäußert hat… vielleicht bevor er nach London zurückflog … dann könnte das einen Handel ermöglichen.«
    Palmer sagte nichts.
    Holden, dessen Stimme nun zu einem Flüstern herabgesunken war, fuhr fort: »Er ist nur ein Yardie, wissen Sie.« Palmer saß völlig regungslos auf seinem Platz.
    »Nun, dann also nicht«, sagte Holden. Ihm war plötzlich klar geworden, daß der Mann ganz einfach nur dämlich war.
    Er seufzte wieder und verließ den Raum.
     
    Im Dienstraum stellten sie Vermutungen darüber an, was mit Althea Cleary passiert sein könnte.
    »Sie nimmt den Jamaikaner mit in ihre Wohnung«, mutmaßte Parker. »Er tut die Roofers in ihren Drink und glaubt, jetzt hat er freie Bahn. Aber während er darauf wartet, daß die Wirkung einsetzt, erwähnt sie, daß sie eine Nutte ist und es ihn zwei Scheine kosten wird. Er ist beleidigt, weil er noch nie dafür hat bezahlen müssen, egal ob bei Frauen oder bei Männern. Also ersticht er sie.«
    »Das wäre möglich«, sagte Brown, »aber du vergißt etwas.«
    »Was denn?«
    »Er ist schwul.«
    »Er ist bi.«
    »Er glaubt, er ist bi.«
    »Wäre er nicht bi, wäre er bestimmt nicht mit ihr gegangen«, beharrte Parker.
    »Er gelangt in die Wohnung«, sagte Brown unbeirrt, »tut die Tabletten ins Glas und macht sich an sie ran. Das Problem ist, er ist schwul. Sie erregt ihn nicht. Es funktioniert nicht. Daher gerät er in Wut und tötet sie.«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, sagte Meyer, »aber es hätte auch etwas anderes passieren können.«
    »Was denn?«
    »Bridges macht die Tablettennummer, okay? Nach fünf Minuten fühlt das Mädchen sich seltsam. Es beschuldigt ihn, etwas in den Drink getan zu haben. Er gerät in Panik, schnappt sich das Messer von der Anrichte und macht sie alle.«
    »Ja, vielleicht«, sagte Kling, »aber ich denke, es ist folgendes passiert. Er kommt in die Wohnung…«
    »Wer möchte eine Pizza?« fragte Carella.
     
    »Sie beschreiben einen Yardie als jemanden, der das Land mit einem gestohlenen oder gefälschten britischen Paß betritt«, sagte Carella. »Gewöhnlich - aber nicht notwendigerweise - ein Schwarzer aus Jamaika, zwischen achtzehn und fünfunddreißig. Er hat entweder schon ein Vorstrafenregister …«
    »Hat Bridges eins?« fragte Byrnes.
    »Sie haben niemanden dieses Namens in ihren Akten. Sie sagten, er könnte ein neu Zugereister sein, dort sei ein ständiges Kommen und Gehen in den Häusern. Die meisten sind im Drogenhandel tätig. Sich die Roofers zu besorgen wäre für ihn ein Kinderspiel gewesen.«
    »Wird er wegen irgend etwas gesucht?«
    »Nicht von den Briten. Bisher jedenfalls nicht.«
    »Lassen wir ihnen Zeit«, sagte Byrnes.
    »Unterdessen ist er in London unterwegs.«
    »Oder in Manchester.«
    »Oder wo auch immer. Tatsächlich brauchen wir ihn gar nicht, Pete. Nellie sagt, die offenkundige Handlung reicht.«
    »Verschwörung und die offenkundige Handlung, ja.«
    »Die hat sie ja längst.«
    »Soll sich Queen Mum mit ihm herumschlagen«, sagte Byrnes.
     
    Ollie war nervös wie ein Teenager vor seiner ersten Verabredung. Er wählte die Nummer auf der Visitenkarte, die sie ihm gegeben hatte, und ließ es drei-, vier-, fünfmal … »Hallo?«
    »Miss Hobson?« sagte er. »Ja?«
    »Hier ist Detective Weeks. Wir haben über Klavierstunden gesprochen, erinnern Sie sich?«
    »Nein. Detective wie?«
    »Weeks. Oliver Wendell Weeks. Ich war in der Mordsache Althea Cleary tätig, wissen Sie noch? Big Ollie werde ich manchmal genannt«, sagte er, was eine Lüge war. »Ich wollte fünf Songs lernen.«
    »Ach ja«, sagte sie.
    »Ich möchte es noch immer.«
    »Ich verstehe«, sagte sie.
    »Ich habe eine Liste, aus der wir etwas aussuchen können«, sagte er.
    »Haben Sie ihn gefunden?«
    »Wen meinen Sie, Miss Hobson?«
    »Den, der Althea ermordet hat.«
    »Er ist jetzt in London. Wir überlassen ihn den Bobbies dort. Sie sollen sehr gut sein. Wann können wir anfangen, Miss Hobson?«
    »Das hängt davon ab, welche Songs Sie lernen wollen.«
    »Oh, es sind ganz leichte, keine Angst.«
    »Das beruhigt mich aber«, erwiderte sie trocken.
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