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Das Testament des Gunfighters

Das Testament des Gunfighters

Titel: Das Testament des Gunfighters
Autoren: Jack Slade
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Bergwerksstollen.«
    »Ja, mit dem Gucken klappt es noch ganz gut«, sagte er mürrisch.
    Sie hielt plötzlich etwas Schwarzes in der Hand. »Ich habe mich schon tausendmal gefragt, was dieser Stein wohl zu bedeuten hat«, sagte sie und seufzte tief. »Sie können es mir sagen, nicht wahr?«
    Er strich über seinen Bart, während sein Herz ein paar Takte schneller schlug. Lassiter hatte den Stein nicht mehr. Das war gut, sehr gut. Offenbar hielt er Boomers Obsidian für nicht so wichtig. Sonst hätte er ihn nicht aus der Hand gegeben.
    Ich muss ihn haben!
    » Lassen Sie mich das Ding mal aus der Nähe ansehen«, sagte er eine Spur freundlicher.
    Mrs. Fuller zog die Hand zurück. »Zuerst will ich wissen, was es damit auf sich hat. Warum sind Sie so scharf auf ihn? Es ist doch nur ein Stein, wie es Millionen andere von der Sorte gibt. Was macht ihn so wertvoll?«
    Macon schwieg verbissen.
    »Was verbindet Sie mit Bram Boomer?«, forschte sie weiter.
    »Wir waren seelenverwandt«, antwortete er. »Er war genauso vom Übernatürlichen besessen wie ich. Hin und wieder trafen wir uns, um Erfahrungen auszutauschen. Manchmal haben wir auch eine Seance abzuhalten. Das ist meines Wissens nicht verboten.«
    Mrs. Fuller schob den Stein in ihre Tasche.
    Macon band den Sack mit seiner Ausrüstung an den Sattel. Dabei überlegte er fieberhaft, wie er der Frau den Obsidian abluchsen konnte. Boomer hatte wahre Wunderdinge über ihn berichtet.
    Macon erwog, der Frau den Stein aus der Hand zu reißen. Aber sie war eine große, stattliche Person. Seine Chance, ihr den Stein mit Gewalt abzuknöpfen, war nicht sehr groß.
    Plötzlich kam ihm eine andere Idee.
    Bram Boomer hatte ihm erklärt, wie man einen Menschen mit Hilfe der Hypnose willenlos machen konnte. Er hatte es noch nie probiert, aber vielleicht klappte es, und die Lady mit dem Obsidian würde darauf ansprechen.
    Sobald er den Stein hatte, würde er in sein Bergversteck fliehen. Ehe Lassiter wusste, was mit Mrs. Fuller passiert war, war er weit weg vom Schuss.
    Macon setzte ein Lächeln auf. »Ob Sie die Güte hätten, mir den Obsidian noch einmal zu zeigen, Ma’am?«
    Sie musterte ihn argwöhnisch. »Was versprechen Sie sich davon?«
    »Bitte, Ma’am.«
    Nach kurzem Zögern tat sie ihm den Gefallen.
    Macon atmete tief durch. Er rief sich die Beschwörungsformeln ins Gedächtnis zurück, die Boomer benutzt hatte.
    Dann machte er sich ans Werk.
    ***
    »Na, noch einen Brandy, Sir?«, fragte die hübsche Rothaarige hinter der Bartheke.
    Brick Palmer nickte abwesend.
    Er saß wie auf Kohlen. Eigentlich hätte Tac McGunnel längst den Vollzug seiner Operation melden müssen. Jetzt war es schon lange nach Mitternacht, und der Kerl hatte sich noch immer nicht blicken lassen.
    Ob etwas schiefgelaufen war? Palmer nippte an seinem Drink. Nachdem er McGunnel den Mordauftrag erteilt hatte, war er sofort nach Hause zurückgekehrt. Er hatte schlafen wollen, aber vor Erregung kein Auge zugekriegt.
    Als ihm die Zeit zu lang geworden war, hatte er beschlossen, auf einen Sprung in den Starlight Saloon zu gehen. Wenn McGunnel aufkreuzte, würde Elsa ihn hierherschicken.
    Ohne Interesse blickte Palmer zur Bühne hinüber. Zwei Tanzmädchen, die wie Zwillinge aussahen, wiegten sich zu einer langweiligen Klaviermelodie in den Hüften.
    Der Saal war zum Bersten gefüllt. Am Bartresen drängten sich die Leute so dicht wie Sardinen in der Dose. Auch alle Tische waren besetzt, bis zum letzten Platz. Wie gebannt glotzten die Leute auf die herumhüpfenden Strapsträgerinnen.
    Neben ihm fingen zwei Männer an, sich miteinander zu unterhalten. Der eine war der Ladenbesitzer Glenn Peters, der andere ein Zugereister, der wie der legendäre Daniel Boone angezogen war.
    »Schon gehört, Nat? Drüben, auf der BB-Ranch, hat sich ein Feuerteufel ausgetobt«, sagte Peters. »Ich hab’s von einem Kunden gehört, der am Nachmittag an der Ranch vorbeigeritten ist. Wohnhaus, Ställe, Schuppen – alles abgebrannt.«
    »O je, sind Menschen zu Schaden gekommen?«, fragte der Daniel-Boone-Verschnitt.
    »Zum Glück gab es keine Toten, nur einen Schwerverletzten. Das Feuer hat ihn übel zugerichtet.«
    »Der Rancher?«
    »Nein, die Ranch gehörte einer Frau, Marjorie Grant. Sie war aber nicht zu Hause, als man ihr den roten Hahn aufs Dach gesteckt hat.«
    Palmer horchte auf. Was faselte der Storekeeper da? Es gab einen Verletzten bei dem Brand? Komisch. Er hatte keine Menschenseele gesehen, als er das Petroleum
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