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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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hoffe, komm mich besuchen und erhole dich, du wirst keine ruhigere Gegend auf Morin finden.
    Wir verabscheuen den Krieg und wenn sich Zwelfs streiten, bleiben wir immer beim Sie oder Herr und unser Essen – mmh, die leckeren Grillwürstchen, Kaninchen, Rebhühner, Enten, mmh, wenn ich nur dran denke, läuft mir das Wasser im Munde zusammen.«
     
    Plötzlich hörten die beiden ein Geraschel hinter sich, Robo zwinkerte Lorbo zu, Robo sprach weiter, als wenn nichts weiter wäre. »Oh, wir haben lästigen Besuch, kleine Lümmel.« Jetzt kapierte Lorbo, es waren die Kobolde.
    Die sich heimlich in den Felsvorsprung geschlichen hatten, in ihren Haaren, das struppig und wild wuchs, trugen sie kleine rote, grüne und gelbe Kapuzenblätter und getrocknete Pilze trugen sie geschmückt in ihrem zerzausten Haar. Ihre Kleidung, so fand Lorbo, war ein wenig heruntergekommen grün und grau.
    Genau wie Habita erzählt hatte, waren sie einen halben Schritt groß, selbst der Zwelf war mindestens drei Köpfe größer. Ihr Gesicht war rot bis gräulich gefärbt, spitze Nasen mit kleinen Warzen, ihre Augen kleine, mandelförmige Rundungen, doch eigentlich nicht bösartig, aber verschlagen, wie das bei Lausbuben üblich war.
    Ihre Füße waren groß im Verhältnis zu ihrer Körpergröße, aber sie hatten nur vier Zehen. Irgendwie musste Lorbo lachen, doch Robo kniff die Augen zusammen, es war eine Warnung, dies besser nicht zu tun. Lorbo verstand.
    Die Kobolde durchsuchten erst einmal die Rucksäcke, dort fanden sie aber nichts und ließen bald von ihnen ab. Robo, der anscheinend wusste, wie man mit Kobolden umging, starrte weiter ins Feuer und sprach laut und deutlich: »Sollte ich einen Kobold erwischen, werde ich ihn mir gehörig zur Brust nehmen, diese kleinen Diebe könnten auch fragen.
    Nur gut, dass sie nicht wissen, dass ich zwei Taler unter meinen Mantel gelegt habe, sonst wären sie wohl weg und gut, dass sie nicht wissen, dass in der Satteltasche Honig ist, das wäre dann auch weg.«
    Lorbo schüttelte den Kopf, er verstand nicht, was Robo vorhatte, doch die Kobolde ließen sich nicht weiter stören und machten sich sofort an dem Mantel und an der Satteltasche zu schaffen. Als sie die Silberstücke und das Honigtöpfchen gefunden hatten, machten sie sich mit Gekichere davon.
    Lorbo staunte nicht schlecht, Robo lächelte. »Ja, ja, so sind Kobolde, aber sehe es so, sie lassen uns heute Nacht als Gäste in ihrem Wald, wir sind fremdes Volk für sie, wenn man schließlich in ein Gasthaus kommt, zahlt man auch für Speise und Zimmer, oder?
    Kobolde akzeptieren eigentlich jeden, nur man muss ihnen etwas anbieten, wählen tun sie selber, doch meistens kommen Kobolde tief in der Nacht und wer nicht weiß, dass man auf Koboldland übernachtet, wird bestohlen, so sieht es dann jedenfalls aus.
     
    Nur deshalb sagte ich, wo man etwas findet, es ist wie eine Art Handel, ich biete, sie nehmen und das macht in Wirklichkeit niemanden arm.«
    Habita und Dragon kamen nun zurück und sahen, wie die beiden miteinander lachten.
    Dragon fragte: »Was für Spuren führen nach draußen, vier Zehen? Haben sie den Handel angenommen?« Robo grinste: »Ja, das haben sie.« »Und was haben sie uns aus dem Ärmel gehandelt?« »Zwei Silberstücke und einen kleinen Pott Honig.«
    »Oh, die Preise sind gestiegen, zum Glück war ich nicht da, sonst hätten wir mehr bezahlen müssen.«
    Doch das hätte Habita nicht sagen sollen, denn plötzlich bewegte sich der Rucksack in der hinteren Ecke. Es war der Kobold, der einst von Habita gefangen wurde. Böse funkelte er den Zwerg an.
     
    Böser Zwerg, dummer Zwerg,
    dich vergessen werd ich nie
    Mein Zoll will hoch bemessen sein,
    wage, wage nie Einen Kobold zu fangen,
    sonst lass ich schlafen dich.
    Dummer Zwerg, was sagst du nun.
     
    Habita antwortete auf den Reim mit einem Reim.
     
    Kleiner Wicht,
    wir sind fremdes Volk für dich.
    Verstehen können wir dich nicht.
    Nicht wissen wir konnten
    dass Zoll als Gabe du verlangst.
    So fordere deinen gerechten Zoll.
    Vergessen möge meine unbedacht.
    Dich zu fangen war ein Gräuel für mich.
    Oh Kobold, Kobold,
    wichtige Aufgabe haben wir zu tun
    Nicht nur für Zwerg und Elb und Mensch,
    auch das deine Völkchen wird gefordert sein.
    Aus dem Schattenlande ist Unheil nah.
     
    Wieder antwortete der Kobold mit einem rätselhaften Reim.
     
    Gewiss, gewiss, doch Kobold fängt man nicht.
     
    Habita erwiderte:
    Herr Kobold, Wichtel,
    Mann des schwarzen Tannenwaldes.
    ch
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