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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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anzusehende Miniatur-Fichten, dann größer werdend. Dann kamen die größeren Schwarztannen, ihre Nadeln waren deutlich dunkler, ihre Äste behangen mit Moos und Geflecht.
    Die Luft war still, der graue Nordwind legte sich ein wenig. Ihr Pfad führte sie an verwitterten Gesteinsglatzen vorbei, die überwuchert von hartem Efeu vor ihnen lagen. Weiter hinten ragten die bewaldeten Hügelketten bis an das gegenüberliegende Tal hervor.
    Habita blieb stehen, schaute nach links, dann nach rechts und lief gemütlich ohne Hast weiter. Der kleine Pfad wurde breiter, vereinzelt konnte man nun einen Specht hämmern hören, dann gabelte sich der Pfad.
    Die Gruppe nahm den linken Pfad, sie liefen noch einige Minuten, dann wurde der Wald dunkel und dicht. Habita rief den anderen zu: »Dort seht!« Sie sahen einen massiven Felsvorsprung, der für das Pony sowie die Gefährten genug Schutz bot.
    »Hier machen wir Halt.
    Tiefer will ich nicht in diesen Wald, Kobolde treiben hier ihr Unwesen, kleine, listige Geschöpfe, frech und klauen wie die Raben, am liebsten bei Reisenden, also haltet nachts eure Sachen fest, sonst sind sie weg.
    Einer von uns schläft auf unserem Reiseproviant, das Pony wird fest angebunden, habt ihr verstanden?«
    »Oh ja«, spottete Dragon. »Ich kenne Kobolde aus dem Wald Go-la, bei uns sind diese jedoch hilfsbereit und friedlich, das sind diese hier auch.
    Doch verärgern sollten wir sie nicht, sie treiben gerne Schabernack mit einem, mal schauen, vielleicht lassen sie uns ja auch in Ruhe.«
    »Zu meiner Entschuldigung will ich gestehen, dass ich vor zehn Jahren mir mit ihnen einen Spaß erlaubt habe und das vergessen oder vergeben mir diese sicher nicht so schnell.«
    Dragon wurde nun neugierig. »Was hast du mit ihnen angestellt?«
    »Nun, ich stellte genau hier eine kleine Falle auf, da sie mich des Öfteren auf Wanderschaft beklauten, und so wartete ich eines Nachts, dass sie wieder zuschlugen und ich kann euch sagen, ich hab sogar ihren frechen Anführer Krumbart geschnappt.
    Dieser war so erbost darüber, er nannte mich alles und jenes, ich ärgerte ihn und machte ihm ziemliche Angst. Na, aber dieser Lümmel ist mir schließlich doch entwischt, auf seiner Flucht warnte er mich, nie wieder einen Fuß in seinen Schwarztannenwald zu setzen.
    Ihr kennt sicher den Aberglauben, Kobolde können einen verwünschen und einen in einen zehnjährigen Schlaf versetzen.
    Das Eigenartigste war aber, dass er immer in dritter Person von sich sprach, die Verständigung war sehr ungewöhnlich, wollte ich   ihm etwas zu essen anbieten, war er verärgert, doch schaute ich weg, bediente er sich freimütig.
    Erst später fragte ich unseren Zwergenzauberer Fundal, wie man Kobolden begegnen sollte.
    Er riet mir, nehmt sie einfach nicht zur Kenntnis und seid streitbar, das mögen sie.«
    Lorbo fragte: »Wie groß sind Kobolde?«
    »Kleiner wie ein halber Schritt.«
    »Und wie sehen sie aus?«
    Robo lachte. »Sie sehen aus wie Wichtel, wenn dir das etwas sagt, es gibt viele Arten von ihnen, Haus-Kobolde, Wald-Kobolde, Minen-Kobolde, Hügel-Kobolde und wie sie alle noch heißen.
    Allen gemeinsam ist ihre Gier nach funkelnden Gegenständen, auch bedienen sie sich gern an süßen Früchten, Honig und solchen Schleckereien. Wichtig ist nur, dass sie es ehrlich erwerben und das bedeutet für diese Lümmel, dass sie dich bestehlen.
    Wir machen Folgendes, bevor wir uns heut Abend zur Ruhe begeben, legt unter eure Rucksäcke einen Silbertaler, dort werden sie zuerst nachschauen, wenn es genug ist, lassen sie uns ziehen und behelligen uns nicht weiter.«
    »Ich freue mich jetzt schon auf eine Begegnung mit ihnen!«, grinste Lorbo.
    »Bisher habe ich noch nie einen zu Gesicht bekommen.«
    »Oh, vielleicht haben wir ja Glück«, kicherte der Zwelf.
    Das Pony wurde abgesattelt, es regnete weiter Bindfäden, ein Wetter, das missmutig stimmte. Dragon besorgte Wasser aus einem kleinen Bach, während Habita sich aufmachte, Feuerholz zu suchen.
    Lorbo und der Zwelf machten es sich einigermaßen bequem. Robo holte aus seinem Rucksack eine Karte hervor und reichte sie Lorbo.
    »Schau, wir müssten uns etwa hier befinden. Ah, hier ich habe den Schwarztannenwald.
    Meine Karte reicht bis an das Moorland, danach sind wir auf uns allein gestellt, aber Dragon hat dir ja die wichtigsten Merkmale an den Horizonten gezeigt.
    Wir werden uns auf unserer Reise nützlich machen und eine Karte anfertigen, am besten machen wir uns gegenseitig auf imposante
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