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Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten

Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten
Autoren: Dirk van den Boom
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Prolog
     
    Die Etablierung der Rettungsabteilung des Freien Raumcorps ist nur unter
großen Schwierigkeiten gelungen: Ein ausrangierter Kreuzer und eine planlos
zusammengestellte, zum Teil völlig unerfahrene Besatzung wurde in eine
Feuertaufe geschickt, die beinahe in einer Katastrophe geendet hätte. Doch
die zusammengewürfelte Crew hat sich als überlebensfähig erwiesen.
Trotz aller Intrigen, die sich im Hintergrund unheilvoll zusammenbrauen und
sich bereits in einem hinterhältigen Angriff offenbart haben, steht die
Mannschaft der Ikarus hinter ihrem Auftrag: Zu helfen, wo sonst niemand zur
Hilfe eilen kann, egal, wie schwierig die Situation ist. Die Gefahren ihrer
Arbeit wurden schnell offensichtlich: Sally McLennane, die Leiterin der Abteilung,
fiel beinahe einem Mordanschlag zum Opfer, und bei der Rettungsaktion um das
»weiße Raumschiff« wurden die Crewmitglieder nicht nur mit ihren
ureigenen Ängsten, sondern auch mit im Geheimen operierenden Waffenhändlern
konfrontiert. Ein geheimnisvolles Wesen namens Lear trat auf die Bühne,
doch seine Absichten sind noch unklar. Der Versuch, einen verschollen geglaubten
Forscher zu retten, führte zur Konfrontation mit dem »Gott der Danari«
– und einer Reise in die Vergangenheit. Auf der abstürzenden Spielhölle,
einer Raumstation voller Ganoven und Vergnügungssüchtiger, hatte die
Crew der Ikarus Daten über ein Sonnensystem außerhalb des erforschten
Raumes gewonnen – und die Neugierde darauf, was in diesem Sonnensystem
zu finden war, führte schließlich zum »Requiem«, zur Vernichtung
der Ikarus I . Gebeutelt und von Selbstvorwürfen geplagt, ist die
Mannschaft des Rettungskreuzers nach Vortex Outpost zurückgekehrt. Dort
konnte sie sich bei der Verteidigung eines Konvois und schließlich beim
Angriff auf die Station durch die Gegner Sallys im Raumcorps Verdienste erwerben:
Die Verschwörung brach zusammen, und Sally wurde wieder zur Corpsdirektorin
ernannt. Zum neuen Chef der Rettungsabteilung wurde Captain Roderick Sentenza
befördert. Nach turbulenten Ereignissen auf Cerios III, die die Crew mit
der Chance auf eine – leider – verhängnisvolle Unsterblichkeit
in Berührung brachte, scheinen die Ereignisse einem Höhepunkt entgegen
zu streben – und alles beginnt mit dem »Seer'Tak City- Blues«,
in dessen Verlauf die Asteroidenstadt Seer'Tak City zum Schauplatz einer galaktischen
Verschwörung wird, einer Verschwörung, der Sonja DiMersi und Shilla
zum Opfer zu fallen drohen ...
     

 
1.
     
    Joran holte weit aus – klatschend schlug seine künstliche Hand auf
die blutende und aufgerissene Wange Sonja DiMersis. Die Ingenieurin stieß
nur noch ein schwaches Wimmern aus, als der Schmerz durch ihre Nerven fuhr.
Sie starrte mit verschleierten, von Tränen und Blut verkrusteten Augen
auf die vor ihr stehende Gestalt, deren triumphierendes Grinsen sie nur erahnen
konnte.
    »Na, mein Täubchen«, schnitt Jorans kalte Stimme durch das leise
Schluchzen, das sich Sonjas Brust entrang, »uns geht es heute nicht besonders,
was? Aber warte nur ab, ich habe erst angefangen!«
    Die kalte Drohung in Jorans Stimme ließ Sonja aufblicken. Für einen
kurzen Moment fokussierte sie ihren Blick. Ihre Arme waren hinter ihrem Rücken
mit Metallfesseln an die Wand gebunden. Um ihre Fußknöchel lag ein
schimmerndes Plastikband, das sich bei jeder absichtlichen oder unabsichtlichen
Bewegung ein wenig fester zusammenzog und schmerzhafte, scheuernde Wundränder
hatte entstehen lassen, von denen Blut über das Plastik auf den Boden troff.
    Ihre Uniform war in Fetzen, am Rücken aufgerissen, da Joran zunächst
damit begonnen hatte, sie mit einem flexiblen Gummistock auszupeitschen, bis
alles eine einzige Wunde geworden war. Immer wieder war sie ohnmächtig
geworden, dann war stets Botero aufgetaucht – zumindest hatte Joran den
dünnen, abwesend wirkenden Mann so angesprochen –, um ihr ein Aufbaumittel
zu verpassen. Seit rund 24 Stunden hatte Sonja keine Ruhe mehr gehabt, und es
gab kaum einen Körperteil, der nicht vor Schmerzen schrie. Die Erkenntnis,
dass der Vierte der Wissenschaftler, der an der Entwicklung des Unsterblichkeitsserums
auf Cerios mitgewirkt hatte, einen sicheren Hafen in der Gesellschaft des rücksichtslosen
Joran gefunden hatte, war nur noch schemenhaft in ihr Bewusstsein gedrungen.
Sie würde diese Information wahrscheinlich nie mehr
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