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Das scharze Decameron

Das scharze Decameron

Titel: Das scharze Decameron
Autoren: Leo Frobenius
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des Agellid sagte: »Und du vermagst das wirklich? Willst du mit mir um ioo Goldstücke wetten? Ich wette, daß du es nicht zwölfmal vermagst.« Simoa sagte: »Ja, ich bin zu der Wette bereit. Zeige mir die hundert Goldstücke.« Die Tochter des Agellid zeigte ihm die hundert Goldstücke und sagte: »Hier lege ich die hundert Goldstücke hin. Heute abend werde ich meine Haare zum Fenster heraushängen lassen. Klettere dann an ihnen empor und komm zu mir herein. Morgen früh hat dann einer von uns dem andern hundert Goldstücke abgewonnen.« Simoa sagte: »So soll es sein.«
    Am Abend hing die ältere Tochter des Agellid ihre Haare zum Fenster hinaus. Simoa kletterte an den Haaren empor. Die Tochter betrachtete Simoa. Sie sah, daß dieser schön und stark war. Sie umschlang ihn. Sie zog ihn auf ihr Lager. Simoa begann. Simoa vollendete es einmal nach dem andern. Als es hell war, hatte er es elfmal vermocht. Als er das zwölfte Mal anfing, begann die Tochter des Agellid zu bluten. Simoa stand auf. Die Tochter des Agellid sagte: »Du hast es nicht zwölfmal vermocht. Ich bekomme von dir die hundert Goldstücke.« Simoa sagte: »Es ist nicht meine Schuld, daß du zu bluten begannst. Aber ich werde den Streit morgen dem Agellid, deinem Vater, unterbreiten. Der soll entscheiden, wer von uns beiden dem andern hundert Goldstücke zu zahlen hat.« Die älteste Tochter des Agellid erschrak und sagte: »Tu das nicht. Mein Vater wird uns beide töten.« Simoa sagte: »Sorge dich nicht. Dein Vater wird den Streit entscheiden, ohne zu wissen, um was es sich handelt.«
    Am andern Tage saß der Agellid zu Gericht. Simoa trat vor und sagte: »0 Agellid, entscheide einen Streit, der zwischen zwei Freunden ausbrach. Der eine Freund wettete, daß er hintereinander zwölf Apfelsinen zu essen imstande sei. Der andere wettete, daß dieser Freund das nicht vermöge. Der Apfelsinenesser erhielt von dem andern zwölf Apfelsinen. Als er elf gegessen hatte und die zwölfte öffnete, zeigte es sich, daß diese nur Blut enthielt. Wer von den beiden hat die hundert Goldstücke gewonnen, um die sie gewettet haben?« Der Agellid sagte: »Der Apfelsinenesser hat die hundert Goldstücke gewonnen. Der Freund hätte ihm nicht eine Apfelsine mit Blut geben sollen. Denn kein Mensch kann Blut essen.«
    Als es Abend war, ließ die ältere Agellidtochter wieder ihre Haare zum Fenster hinaushängen. Simoa kletterte an ihnen empor. Er kam in das Zimmer der Tochter des Agellid. Neben der älteren Tochter des Agellid stand deren jüngere Schwester. Die ältere Tochter des Agellid sagte: »Ich habe von unserem Vater schon gehört, daß er unseren gestrigen Streit in der Weise entschieden hat, daß ich die hundert Goldstücke zu geben habe. Nimm also hier die hundert Goldstücke. Nun sollst du mir aber Gelegenheit geben, die hundert Goldstücke zurückzugewinnen. Deshalb schlage ich dir eine zweite Wette vor. Ich wette, daß du nicht eine einzige Nacht zwischen meiner Schwester und mir schlafen kannst, ohne uns beiden beizuliegen. Bist du mit meinem Vorschlag einverstanden?« Simoa sagte: »Ihr seid beide sehr schöne Mädchen. Aber ich wette dennoch, daß ich, wenn ihr mich nicht vergewaltigt, zwischen euch eine Nacht lang liegen kann, ohne euch beizuliegen.« Die beiden Töchter des Agellid entkleideten sich und legten sich auf das Lager. Simoa zog sein Obergewand aus. Sein Glied band er aber unter der Hose fest. Danach legte er sich zwischen die beiden Töchter des Agellid.
    Die beiden Töchter des Agellid legten sich neben Simoa. Sie legten Simoas Hände auf ihre Brüste. Simoa lag still. Sie legten Simoas Hände auf ihre Beine. Simoa lag still. Sie umspannten Simoas Beine mit ihren Armen. Simoa lag still. Sie umschlangen Simoas Beine mit ihren Beinen. Simoa lag still. Sie wälzten sich auf Simoa und stießen ihn. Simoa lag still. Sie öffneten Simoas Hose und streiften sie herab. Simoa lag still. Sie küßten Simoa. Simoa lag still. Sie banden die Schnur von Simoas Glied.
    Da sprang Simoa auf und beschlief erst die eine und dann die andere. Die ältere Tochter des Agellid sagte: »Du hast die Wette verloren, denn du hast nicht eine Nacht zwischen uns schlafen können, ohne uns zu beschlafen. Du mußt mir meine hundert Goldstücke zurückgeben.« Simoa sagte: »Ihr habt mich vergewaltigt, und deshalb bist du mir weitere hundert Goldstücke schuldig. Aber wir wollen uns nicht streiten. Ich werde morgen den Agellid, deinen Vater, fragen, wer von uns die hundert
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