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Das scharze Decameron

Das scharze Decameron

Titel: Das scharze Decameron
Autoren: Leo Frobenius
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Goldstücke zu erhalten hat.«
    Am andern Tage saß der Agellid zu Gericht. Simoa trat vor und sagte: »0 Agellid, ein Freund wettete mit mir um hundert Goldstücke, daß mein Pferd nicht einen Tag lang mit einem Korb voll Gerste zur Rechten und einem Korb voll Weizen zur Linken stehen könne, ohne von der Gerste und von dem Weizen zu fressen – und ohne daß einer gewaltsam eingreifen dürfte. Ich war mit der Wette, die er vorgeschlagen hatte, einverstanden. Ich band mein Pferd mit dem Kopf an der Krippe fest und stellte ihm zur Rechten einen Korb voll Gerste, zur Linken einen Korb voll Weizen hin. Mein Pferd stand, ohne von der Gerste und dem Weizen zu fressen, vom Morgen bis zum Abend. Am Abend aber schnitt mein Freund die Schnur durch, mit der mein Pferd angebunden war. – Sage mir nun, mein Agellid, wer von den beiden hat nun dem andern die hundert Goldstücke zu bezahlen?« Der Agellid sagte: »Dein Freund, der gewaltsam eingegriffen hat, indem er die Schnur zerschnitt, mit der das Pferd angebunden war, hat die hundert Goldstücke zu zahlen.« Simoa sagte: »O Agellid, ich danke dir.«
    Am Abend gab die älteste Tochter des Agellid dem Simoa zum zweiten Male hundert Goldstücke.
    Simoa ben Abid war nun reich. Er lud sein Gold auf, verließ die Stadt und wanderte weiter. Simoa wollte in eine andere Stadt wandern. Als er aber durch einen kleinen Ort kam, sah er da ein junges Mädchen am Brunnen stehen, die so schön war, daß Simoa bei sich sagte: »Ich kenne jetzt viele schöne Mädchen und Frauen. Aber ein so schönes Mädchen wie dieses habe ich noch nicht gesehen. Wenn es mir gelingt, ihrer habhaft zu werden und wenn ich sehe, daß sie mir an Klugheit nicht überlegen ist, will ich mein Wanderleben aufgeben, will sie heiraten und an diesem Ort wohnen bleiben.« Simoa näherte sich dem Mädchen, das Mädchen wollte aber nichts von ihm wissen. Simoa sagte (bei sich): »Ich muß eine besondere Weise erfinden, um dieses Mädchen zu gewinnen.«
    Das schöne Mädchen ging eines Tages zu dem Brunnen. Simoa ben Abid folgte ihr. Er trat nahe zu ihr in die Sonne. Er zog seine Hose herunter und streckte den Hintern so, daß ihn die heißen Sonnenstrahlen beschienen. Das schöne Mädchen sah, was Simoa tat. Das schöne Mädchen sagte: »Pfui! Du bist unanständig wie ein Hund.« Simoa sagte: »Du magst schön reden und bei euch ist es vielleicht anders. In meiner Heimat ist aber im Sommer viel Wärme und im Winter viel Kälte. In meiner Heimat kann man im Winter erfrieren, wenn man nicht im Sommer genügend Wärme eingesammelt hat; nun tue ich nichts anderes, als daß ich in meinem Hintern für den Winter Wärme aufsammle. Wenn du klug bist, tust du es auch. Ich habe schon die Hälfte der notwendigen Wärme eingesammelt.« Das schöne Mädchen sagte: »Du bist klug. Bei uns ist es im Winter auch kalt. Ich will auch Wärme einsammeln.« Darauf entblößte das schöne Mädchen auch seinen Hintern, trat neben Simoa und streckte ihn auch in die Sonne.
    Nach einiger Zeit sagte das schöne Mädchen zu Simoa: »Fühlst du denn, daß du schon viel Wärme im Hintern aufgesammelt hast? Ich fühle nichts davon.« Simoa sagte: »Ich bin schon reichlich aufgefüllt. Bei euch Frauen ist das aber anders. Denn wir haben nur das eine Loch hinten, durch das die Wärme hereinkommt, und wenn sie einmal darin ist, kommt sie nicht wieder heraus. Ihr Frauen habt aber unglücklicherweise zwei Öffnungen und wenn die Wärme glücklich zu der einen hinteren Öffnung hereingekommen ist, schlüpft sie zur vorderen wieder heraus. Deshalb müßt ihr euch die vordere Öffnung zustopfen lassen. Dann kann die einmal aufgesammelte Wärme so leicht nicht wieder entfliehen.« Das schöne Mädchen sagte: »Wer kann mir aber meine vordere Öffnung zustopfen?« Simoa sagte: »Ich will es schon gerne tun, wenn du es wünschst.« Das schöne Mädchen sagte: »Ich bitte dich, tue es! Verstopfe der Wärme den vorderen Ausgang.«
    Simoa trat vor das Mädchen. Simoa sagte: »Hier ist der Propfen. öffne mir ein wenig die Schenkel, daß ich ihn gut einsetzen kann!« Das schöne Mädchen öffnete ein wenig die Schenkel. Simoa stieß seinen Pfropfen in ihren Wärmeausgang. Das schöne Mädchen stöhnte und seufzte. Das schöne Mädchen sagte: »Oh, das ist gut, pfropfe weiter. Das ist gut. Aber die Wärme kommt nicht von hinten. Jetzt fühle ich sie. Jetzt kommt sie. Jetzt ist die Wärme in mir. Oh, nun ist viel Wärme darin. Aber die Wärme ist nicht von hinten
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