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Das scharze Decameron

Das scharze Decameron

Titel: Das scharze Decameron
Autoren: Leo Frobenius
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schlang er die Stricke um die Balken. Der Kadi konnte sich nun nicht mehr bewegen. Simoa drehte den Kadi herum, so daß er auf dem Bauch lag. Der Kadi sagte: »Meine junge Frau, was tust du? So geht es nicht!« Simoa sagte: »Hab keine Sorge. Es wird gehen. Seit ich deinen Töchtern dienen durfte, ist mir große Kraft erwachsen und deine erste Frau hat mich gelehrt, wie Männer es machen, ihre Lust auch an Männern zu stillen, indem sie den Körper und damit auch das Geschlecht umdrehen.« Der Kadi sagte: »Was sagst du?« Simoa sagte: »Schweig still, von nun an brauchst du nichts mehr zu sagen.«
    Simoa zog dem Kadi die Hosen herab. Der Kadi stöhnte. Simoa brachte den Kadi in kniende Stellung. Der Kadi stöhnte. Simoa hockte hinter dem Kadi. Simoa vergewaltigte den Kadi. Der Kadi stöhnte. Simoa ruhte eine Weile. Dann begann er von neuem. Der Kadi stöhnte. Simoa fuhr fort, bis es Tag war. Dann kleidete er sich an, nahm das Gold des Kadi und sagte: »Leb wohl, mein Kadi, und sage deiner Frau meinen Dank für ihren Ratschlag, den ich allen Männern anempfehle, die nichts Besseres haben.« Der Kadi stöhnte. Simoa ben Abid ging mit dem Gold aus dem Hause und verließ die Stadt.
    Simoa ben Abid ging auf der Straße hin. Nach einiger Zeit kam er an einigen Hirten vorbei. Simoa sagte zu den Hirten: »Hört, meine Hirten! Wenn jemand hinter mir herkommt und fragt, ob hier jemand vorbeigekommen sei, so sagt: ›Hätu ben Hätu ikari Kadi thewa itith!‹« Die Hirten lachten und sagten: »Es ist gut; wir werden sagen, daß Hätu ben Hätu, der den Kadi und seine sieben Töchter beschlafen hat, hier vorbeigekommen ist.« Simoa ben Abid ging weiter.
    Inzwischen suchten die Leute in der Stadt den Kadi. Endlich fanden sie ihn auf seinem Lager. Seine Hose war heruntergezogen. Seine Hände und Füße waren festgebunden. Der Kadi stöhnte. Die Leute banden den Kadi los. Der Kadi sandte Reiter hinter Simoa ben Abid her, daß diese ihn fingen und zurückbrächten. Die Reiter machten sich auf den Weg.
    Nach einiger Zeit kamen die Reiter an einigen Hirten vorbei. Sie fragten die Hirten: »Habt ihr nicht jemand hier vorbeilaufen sehen?« Die Hirten sagten: »Ja, wir haben jemand hier vorbeilaufen gesehen. Es war Hätu ben Hätu, der den Kadi und seine sieben Töchter beschlafen hat. Es war eine Person in Frauenkleidern.« Die Reiter sagten: »Seid stille! Ihr dürft zu niemanden davon sprechen, daß eine Person den Kadi und seine sieben Töchter beschlafen hat! Wenn der Kadi das Gerede hört, wird er sehr böse werden und euch bestrafen.« Die Reiter sagten untereinander: »Wir wollen zurückkehren und das dem Kadi berichten.« Die Reiter kehrten um.
    Die Reiter kamen zurück und sagten zum Kadi: »Wir ritten den Weg entlang und kamen zu den Hirten, die sprachen nur von einer Person in Frauenkleidern, die dort entlanggegangen sei. Sie sagten, das sei Hätu ben Hätu gewesen, der den Kadi und seine sieben Töchter beschlafen hätte.« Der Kadi wurde zornig und sagte: »Seid stille und sprecht zu niemand davon. Macht, daß ihr fortkommt!« Der Kadi rief seine Frau und sagte: »Was hat die junge Frau bei meinen sieben Töchtern gemacht.« Die Frau des Kadi sagte: »Ich weiß es nicht. Ich werde sie fragen.« Die Frau des Kadi ging. Die Frau des Kadi sprach mit ihren sieben Töchtern. Die Frau des Kadi kam zum Kadi zurück und sagte: »Deine sieben Töchter sind schwanger von der jungen Frau.« Der Kadi wurde zornig. Die Frau des Kadi sagte: »Weshalb wirst du zornig? Hast du nicht deine Lust an dieser Person gehabt? Ihr habt alle seine Kraft genossen, nur ich nicht, die ich ihm doch alle Ratschläge gab und der ihr die Freude verdankt. Ihr Männer seid undankbar.« Die Frau des Kadi ging böse hinweg.
    Die Frau des Kadi ging in ihre Kammer und schloß sich ein. Die Frau des Kadi weinte und sprach zu sich: »Ich habe dieser Person alles gesagt. Ich habe diese Person erweckt. Ich wußte es, welche Lust diese Person bereiten kann. Ich habe mir diese Lust gewünscht. Gerade mir ist sie nicht zuteil geworden.«
    Simoa ben Abid ging weiter. Simoa ben Abid sagte bei sich: »Die sieben Töchter des Kadi waren sehr schön. Sie haben meine Kraft erweckt. Das Lager des Kadi war nicht schlecht. Die Frau hat mir gut geraten. Ich danke der Frau des Kadi. Sie hat mich in ein neues Leben geführt. Simoa ist nicht mehr Simoa. Simoa ist ein anderer Simoa geworden. Simoa wird nun alles versuchen, was die Frau des Kadi ihm geraten.«
    Simoa kam in einen
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