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Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Titel: Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)
Autoren: Don Both , Kera Jung
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»A lso ich geh mit Marie auf jeden Fall zum Weihnachtscatchen …«
    Max` tief dröhnende Bass-Stimme hallte durch das kleine gelbe Taxi, in dem wir eingepfercht waren, wie die Hühner in Legebatterien. Eine Limousine hätte natürlich mehr hergemacht, aber dieser Luxus war uns heute leider nicht vergönnt. Der tolle Band-Manager hatte nämlich vor lauter Weihnachtswahn verschwitzt, eine zu besorgen – frohes Fest auch!
    Na ja eigentlich war es gar nicht so wild. Schließlich hassten wir den protzigen Pop Scheiß des Musikerdaseins und kutschierten unsere feudalen Ärsche am liebsten entweder in Trabbis oder Käfern durch die Gegend.
    Ich wandte mich zu ihm um und sah meinen Bandkollegen schief an. »Du willst doch nur deine Alte im Weihnachtsbikini und eingeölt sehen.« Damit nahm ich einen Schluck von meinem Bier, das ich zwischen den Knien gehalten hatte.
    Max unternahm erst gar keine Anstrengungen, seine große Fresse weiter zu öffnen und irgendwas Gegenteiliges zu behaupten. Der Penner hatte das Geschenk ja sowieso nur für sich ausgesucht.
    »Egal, was eure Frauen an den Feiertagen mit euch vorhaben«, fuhr ich fort. »Mich hat es am härtesten getroffen: Hannah will mich zum verschissenen Nussknacker schleifen. N-u-s-s-k-n-a-c-k-e-r. Lass es dir auf der Zunge zergehen! Mir tun jetzt schon die Nüsse weh! Ich bin ein verfickter Rockstar und kein verkackter Idiot, der in Strumpfhosen auf der Bühne herumeiert. Und wenn die dann auch noch anfangen, wie bei topsecret von einem Schwanz zum nächsten zu springen, brech ich ab.«
    Friedrich – liebevoll Friedl genannt und der Dritte im Bunde –, spuckte fast sein Wasser vor Lachen über dem Hinterkopf des Taxifahrers aus. Während Max unkontrolliert auf den Sitz des armen Mannes einschlug, sodass dieser mit dem Gesicht auf die Hupe knallte. Zum Glück standen wir an einer roten Ampel. Der indisch angehauchte Fahrer, dem ich zutraute, a là Bollywood gleich loszusingen, konnte aber geschmeidig zurückfedern, ohne den Straßenverkehr zu behindern. Max entschuldigte sich bei ihm. Nebenbei murmelte er mir zu, es geschähe mir nur recht, weil ich unter ihrem verkackten Pantoffel rumkroch.
    »Ich krieche unter gar keinem verfluchten Pantoffel herum! Denn dies ist das einzige Zugeständnis, das ich gemacht habe. Ansonsten hält sich mein Babe an meine Nicht-Weihnachtsregel. Sie hat mir versprochen, nicht mal einen verschissenen Baum aufzustellen. Ich unterstütze diesen kommerziellen Drecksmist ganz bestimmt nicht!« Ich plusterte mich auf, wie der stolze Gockel, der ich war. Es hatte mich einige Diskussionen und harten Beschwichtigungssex gekostet, aber sie hatte schließlich tatsächlich nachgegeben. Noch immer fragte ich mich, wie mir das eigentlich gelungen war. Oder lauerte da doch ein Hinterhalt auf mich, von dem ich nur bisher nichts wusste? Bei meiner Frau konnte man nie sicher sein.
    Die beiden verdrehten synchron die Augen.
    »Mason, Weihnachten ist das Fest der Liebe; du solltest es einfach zu deinem Vorteil nutzen. So wie ich. Ich fahre mit meiner Laura für ein einsames, versautes Wochenende nach Aspen«, verkündete Friedl mit gespielt lieblicher Stimme.
    »Oh man Alter, sag bloß nicht, du hast diesen Schattenmenschen da gelesen …«, nuschelte ich und nahm den nächsten Schluck. »Der Möchtegern-Sadomaso-Fuzzi … Nur, weil er da mal ein kleines Bindfädchen nimmt und versucht, sich bondagemäßig die Schuhe zuzubinden. Ich glaube, der wurde noch nie richtig an die Decke geschnürt und durchgepeitscht.«
    »Also ehrlich jetzt? Ich fand‘s gar nicht so schlecht … Das Buch werde ich Marie bestimmt zu Weihnachten schenken, als Inspiration …« Max` Augen glühten vor Gier. Unheimlich.
    »Geh ins Internet, da kannst du´s downloaden, kostenlos !«, murmelte ich in meinen nichtvorhandenen Bart und wurde vehement ignoriert.
    Friedl antwortete abwertend. »So wie ich Marie kenne, hat sie sich das garantiert längst fünfmal reingezogen! Du Glücklicher!«
    »Also bei meiner Hannah liegt es auf dem Nachttisch. Aber sie meint, sie hat es noch nie gelesen. Ist ja klar … Ich meine Hallo? Ich bin ihr Herr und Meister, ihr Gebieter, ihr Stecher, ihr allmächtiger Ginny… wer braucht da schon den Bindfädchendom? Und wer sagt denn bitte: CIAO, CIAO BABY? ECHT JETZT?! Mann, das ist eigentlich ein Hund mit ner lila Zunge in der Fresse!«
    »Boah, nun hör mal auf mit deinem Rumkotzen! Das Buch ist saugeil!« Beide waren genervt, und ich lachte in mich
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