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Das scharze Decameron

Das scharze Decameron

Titel: Das scharze Decameron
Autoren: Leo Frobenius
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Simoa sagte: »Und was kostet das Öl auf der Rückseite?«
    Der Ölhändler öffnete beide Ölsäcke auf der Rückseite und sagte: »Dies ist das beste Öl, das auf der linken Seite kostet sechzehn, das auf der rechten Seite achtzehn Kupferstücke.« Der Ölhändler hatte beide Hände an den offenen Ölsäcken. Simoa trat hinter den Ölhändler, zog ihm von hinten die Hose herunter und sagte: »Stehe still, sonst fließt dir dein bestes Öl aus.« Der Ölhändler schrie: »Was machst du, mein Öl läuft hinten heraus!« Simoa sagte: »Gut, ich will das Loch verstopfen, aber halte still.«
    Simoa verstopfte dem Ölhändler das Loch. Simoa sagte: »Warte; so, nun ist der Keil bald fest genug eingetrieben.« Der Ölhändler stöhnte. Simoa verstopfte des Ölhändlers Hintern. Simoa sagte: »So, nun kann aus dieser Öffnung kein Öl mehr herauslaufen.« Der Ölhändler stöhnte: »Laß mich!« Simoa sagte: »Atphithiph (halte dein Öl) ababuthiph (Ölkaufmann) mulesch (ohne daß – auch wohl – ularph) achiroa (du verlierst) rasselmäll (Verdienst).« Der Ölhändler mußte stillhalten. Simoa führte seine Sache zu Ende. Dann sagte er: »Hier fließt fürs erste kein Öl mehr heraus. Ich kann den Keil wieder herausziehen. Du aber, mein Ölhändler, schließe deine Ölsäcke und deine Hosen.« Simoa ben Abid ging weiter.
    Simoa ben Abid kam in eine andere Stadt. Er kaufte sich blaue, rote und weiße Farbe. Mit den Farben bemalte er sein Glied. Die Spitze bemalte er blau, die Mitte färbte er rot, das Ende zum Körper hin weiß. Dann ging er mit entblößtem Unterkörper auf den Markt, so daß alle Leute sein buntes Glied sehen konnten. Einige Frauen sagten zu Simoa: »Pfui, schämst du dich nicht, so herumzulaufen und diese Sache aller Welt zu zeigen?« Simoa sagte: »Weshalb soll ich mich schämen? Das hat Gott so gemacht. Dem Priester gab Gott Weisheit und er darf sie überall zeigen. Dem Schmied gab Gott Geschicklichkeit und er kann sie überall zeigen und anwenden. Mir gab Gott die blaue Spitze, damit ich mit ihr Feldwächter zeuge, die rote Mitte, damit ich so weit stoßend Kaids (Dorfvorsteher) zeuge, das weiße Ende, damit ich weiß, wie weit ich einführen muß, um Kadis zu zeugen.«
    Die Frauen sahen das bunte Glied an. Die Frauen sahen, daß Simoa schön war. Die Frauen sagten: »Wem zeugst du denn Feldwächter, Kaids und Kadis?« Simoa sagte: »Es ist mein Beruf. Für ein Goldstück verwende ich nur die Spitze und zeuge damit einen Feldwächter. Für zwei Goldstücke verwende ich den roten Teil und zeuge damit einen Kaid. Für drei Goldstücke verwende ich auch das weiße Ende und zeuge so einen Kadi. Dazu verlange ich natürlich noch eine sehr gute Nahrung.«
    Unter den Frauen war die Schwiegermutter des Ölhändlers, dessen Hinterloch er in der vorigen Stadt gründlich zugekeilt hatte. Die Schwiegermutter des Ölhändlers trat nachher zu Simoa und sagte zu ihm: »Ich habe eine junge und sehr schöne Tochter. Die ist mit einem Ölhändler verheiratet. Meine Tochter ist aber sehr unglücklich, denn ihr Mann ist nicht imstande, sie zur Mutter zu machen. Willst du meiner Tochter helfen? Nach dem, was ich vorhin gesehen und gehört habe, bist du hierzu sehr wohl imstande.« Simoa sagte: »Ich bin bereit, dir zu helfen. Es kommt nur auf den Preis an.« Die Schwiegermutter des Ölhändlers sagte: »Der Preis hängt davon ab, was meine Tochter verträgt.«
    Die Schwiegermutter des Ölhändlers führte Simoa zu ihrer Tochter, der Frau des Ölhändlers. Die Frau des Ölhändlers sagte: »Sei so gut und zeuge mir einen Sohn. Es wird nicht so leicht sein, denn mein Mann sagt, sein Eisen sei zu weich, mein Holz aber zu hart.« Simoa sagte: »Wir werden es versuchen. Ich habe die sieben Töchter des Kadi gespalten. Ich werde auch dein Tor des Paradieses aufbrechen können. Lege dich nur nieder.« Die Frau des Ölhändlers sagte: »Laß mich erst deinen Nagel sehen!« Simoa zeigte ihr sein buntes Glied. Die junge Frau des Ölhändlers schrie: »Ach, was bist du stark und schön! Schnell, brich mich auf!«
    Die junge Frau des Ölhändlers legte sich nieder. Simoa hockte sich zu ihr und nahm ihr eines Bein um die Lende. Die junge Frau schrie: »Das schmerzt!« Simoa sagte: »Das ist schlimm für dich. Denn nun kann ich dir nicht einmal den Sohn geben, der Feldwächter wird.« Die junge Frau sagte: »Doch! Fahre fort! Ich halte aus! Gib mir den Sohn!« Simoa stieß stark zu. Die junge Frau schrie vor Schmerz! Simoa sagte:
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