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Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine
Autoren: Andrea Pabel
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Ein neues Pferd für den Ponyhof
    Sabine sprang mit einem Satz aus dem Bett. Heute würde sie mit Cornelia Hülsberg, der Leiterin des Ponyhofs Kleines Hufeisen, in die Nähe von Wasserburg fahren, um ein neues Pferd für die Reitschule anzuschauen. In einem Privatstall standen mehrere Pferde zum Verkauf.
    Sabine zog sich eilig an. Sie war sehr aufgeregt. Alle wussten, dass Cornelia hohe Anforderungen an ihre Pferde stellte. Sie wollte keine verrittenen Pferde haben, die hart im Maul oder durch jahrelange Überforderung abgestumpft waren. Ihre Pferde sollten verkehrssicher und zuverlässig sein, dabei aber auch aufmerksam und gehwillig. Und vor allem sollten sie Vertrauen zu Menschen haben. Was für Pferde würde Sabine heute sehen? Ob eines unter ihnen war, das Cornelias
    Erwartungen entsprach? Etwas wusste Sabine aber ganz genau: Es würde ein spannender Tag werden!
    „Schon so früh unterwegs?“, fragte ihre Mutter. „Du kannst es wohl kaum erwarten, das neue Pferd zu sehen!“
    Sabine nickte und kaute ihr Brötchen, so schnell sie konnte.
    „Sobald ich mal Zeit habe, komme ich auch wieder einmal auf den Ponyhof“, versprach Iris Kleine. „Wenn nur die langweilige Arbeit im Supermarkt nicht wäre! Dann würde ich euch dort viel öfter besuchen!“
    Während Sabine zum Ponyhof radelte, dachte sie noch einmal an das kurze Gespräch mit ihrer Mutter. Früher hatte Iris Kleine viel mehr Zeit für sie gehabt. Sabine litt oft darunter, dass ihre Eltern fast nur noch abends zu Hause waren.
    „Guten Morgen!“, rief Stefan ihr fröhlich zu, als Sabine ihr Rad abstellte. „Hilfst du mir beim Füttern?“
    „Klar!“ Sabine nickte Stefan zu. Sie mochte Cornelias jungen Helfer und Assistenten. Stefan liebte Pferde genauso wie sie.
    Wenig später brachten sie das Heu in den Offenstall. Mit freudigem Wiehern wurden sie von den Pferden begrüßt. Bald mampften alle zufrieden. Sabine liebte die Ruhe im Stall, wenn die Pferde ruhig ihr Heu fraßen.
    Sie ging zu ihrem Pflegepferd Wolkenmähne hinüber. „Heute Morgen hab ich nicht viel Zeit“, sagte sie und strich der braunen Islandstute über das Fell. „Aber wenn wir zurückkommen, kümmere ich mich nur um dich!“
    Wolkenmähne prustete und vergrub ihre Nase tief im duftenden Heu.
    Die Shetlandponys Max und Fee wurden als Einzige nicht im Offenstall gehalten. Sie hatten zwei Boxen im Stall. Sie waren noch nicht lange auf dem Ponyhof und hatten auch noch kein genügend dickes Winterfell. Der kleine Schecke Max war das Sorgenkind des Ponyhofes. Cornelia hatte ihn sehr vernachlässigt übernommen, der Kleine brauchte regelmäßig Spezialfutter.
    Die graue Ponystute Fee gewöhnte sich gut ein, sie kam gut damit zurecht, dass sie auf einem Auge blind war. Sie konnte kleine Kunststücke machen und sich graziös verbeugen, und alle Kinder des Ponyhofes rätselten über Fees Vergangenheit. War die kleine Stute ein Zirkuspferd gewesen? Und wie war das kerngesunde Pony auf den Pferdemarkt gekommen? Cornelia hatte Fee in letzter Minute vor dem Schlachtpferdetransport gerettet.
    Endlich waren alle Pferde und auch Cornelias graue Katze und der Hofhund Janosch versorgt. Cornelia startete ihren grünen Volvo, dann fuhren sie los.
    Janosch bellte in seinem Zwinger, aufgeregt sprang er hin und her. „Ich weiß, wie gern er mitkommen möchte!“, sagte Cornelia. „Aber heute geht das leider nicht! Er bewacht den Hof!“
    Die Fahrt in die Nähe von Wasserburg war schön. Die Sonne schien, über den Feldern schwebten noch leichte Nebelschleier, die sich allmählich hoben. Das Herbstlaub leuchtete bunt, und in der Ferne sahen sie die Alpen gegen den blauen Himmel aufragen. Ein großer Schwarm Stare sammelte sich auf einem alten Baum. Sie flogen nun nach Süden, ihre innere Uhr sagte ihnen, dass es Zeit war, sich zu versammeln.
    Endlich bog Cornelia in einen großen Hof ein. Ein Berner Sennenhund umsprang das Auto bellend.
    Sabine sah auf die Koppeln hinaus, alle waren leer. Warum waren die Pferde an diesem sonnigen Morgen nicht draußen? Doch noch ehe sie etwas zu Cornelia sagen konnte, trat ein älterer Mann aus der Tür. Er pfiff den Hund zu sich und kam auf das Auto zu. „Krämmer“, stellte er sich vor und gab Cornelia die Hand.
    Kurz darauf führte er sie in die Ställe. „Es stehen mehrere Privatpferde zum Verkauf“, sagte er, als er die Tür öffnete.
    Sabine sah sich um. Der Stall war wohl einmal ein Kuhstall gewesen. Die Decken waren niedrig, und durch die kleinen Fenster
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