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Licht am Horizont: Der Weg zurück zu mir

Licht am Horizont: Der Weg zurück zu mir

Titel: Licht am Horizont: Der Weg zurück zu mir
Autoren: Laurin Morgental
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Gierige Hände ...

    Die Tür fiel
krachend ins Schloss und ließ ihn zusammenzucken. Aber das war
nicht halb so schlimm, wie die Worte, die vorher gefallen waren.
    "Das alles
langweilt mich. Ich hau ab, viel Spaß noch!", hallte es
immer und immer wieder in seinen Ohren wieder.
    Was lief falsch,
warum ging er, warum passte er nicht mehr auf ihn auf?
    In seinem Kopf
drehte sich alles und Übelkeit erfasste ihn so heftig, dass er
sich fast übergeben hätte. Zeit hatte er dazu keine, denn
die gierigen Hände auf seinem Körper und die harten
Genitalien, die sich gnadenlos in seine Körperöffnungen
schoben, dirigierten sein Denken in eine andere Richtung. Schmerz und
Panik erfassten ihn.
    Allein mit den
Typen, die er nicht kannte und die ihn benutzen, fühlte er sich
hilflos. Es war nicht das erste Mal, dass er mehrere Kerle zu
befriedigen hatte und es war normal auch kein Problem, aber er hatte
ihn noch nie allein gelassen mir denen.
    Noch nie!
    Tränen stiegen
ihm in die Augen, die ihn blind machten. Die Nase lief ihm bald und
atmen wurde schwer, auch weil er ohne Unterlass zu blasen hatte.
    Seine Gedanken
kreisten unaufhörlich um den Verrat, den er körperlich mehr
als den Schmerz der Penetration spürte.
    Warum war er
gegangen? Warum hatte er ihn allein gelassen?
    Er dachte fieberhaft
nach. Ihm fiel nicht ein, was er falsch gemacht haben könnte.
Alles hatte er getan, um ihm zu gefallen. Alles um ihn
zufriedenzustellen.
    Hatte er ihn satt?
    Der Schmerz nahm zu.
Sowohl der, der ihm körperlich zugefügt wurde, durch grobe
Hände und rücksichtslosen Geschlechtsverkehr, als auch der
seelische. Dieser schien ihm tonnenschwer und erdrückte ihn
beinahe.
    Die Gedanken machten
ihn verrückt, sodass er den stechenden Schmerz in seinem Darm
nicht wirklich wahrnahm. Auch nicht die warme klebrige Flüssigkeit,
die sein Bein hinunter lief. Schnell und unaufhörlich. Er nahm
in seiner Trauer und seiner Verzweiflung nicht wahr, dass sich eine
Decke aus Nebel über ihn legte und er in eine Wolke aus
Dunkelheit fiel.
    Das Nächste,
was er wahrnahm, war das gleichmäßige Piepsen eines
Gerätes, welches neben seinem Bett aufgebaut war. Dann das leise
Schluchzen einer Frau. Dann Schmerzen, die seinen Körper
überfluteten.
    Überall!
    Kälte die
seinen Körper im Griff hatte. Und wirre Gedanken, die ihn
lähmten.
    Er wollte die Augen
nicht öffnen für die Wirklichkeit. Wollte die Ohren
verschließen, vor bohrenden Fragen, deren Antworten er nicht
wusste, oder nicht wissen wollte.
    Er wollte wieder
schlafen, um nicht denken zu müssen und am liebsten wollte er
auch gar nicht mehr aufwachen.
    Denn wenn ER ihn
nicht mehr wollte, für was war er denn noch gut?
    Er hörte eine
Tür. Ein leises Klicken, als sie geschlossen wurde. Spürte
eine Hand auf seiner Stirn, die ihn zusammenzucken lies. Und Panik,
die in ihm aufstieg.
    Keiner sollte ihn
anfassen. Keiner mehr. Es war sein eigener Schrei, den er vernahm.
Fremd hörte er sich in seinen Ohren an. Mit einer wahnsinnigen
Anstrengung hob er seine müden Arme um sich zu wehren und wenig
später legte sich, nach einem kurzen Brennen in seinem Oberarm,
Dunkelheit und Vergessen über ihn.
    Aber erwachen musste
er irgendwann, auch wenn er nicht wollte. Und er erwachte. Das Licht
zu grell, die Worte zu laut, zu viele Fragen, zu wenig Antworten.
    Untersuchungen, die
er kaum ertrug. Hände, die seinen Körper anfassten. Sie
sollten aufhören, ihn in Ruhe lassen.
    Alles was ihn
interessierte, war, wo ER war? Warum ER nicht kam? Warum ER das
zugelassen hatte!
    ER kam nicht! ER kam
nicht vorbei, fragte nicht nach seinem Befinden, erklärte nicht,
warum es hatte dazu kommen können. ER kam nicht vorbei!
    Schwarze Gedanken
durchfluteten ihn. Dämonen kreisten über seinem Bett. Die
Wunden an und in seinem Körper heilten. Die Seele nicht.
    Anfassen verboten!
Allein lassen verboten!
    Kontrolle von da an.
Routinen übernahmen das Leben. Verdrängen, nicht darüber
nachdenken. Am Anfang hoffend, dass ER vorbeikommt und alles gut
wird.
    Dann die Erkenntnis,
dass ER nicht vorbeikommen wird. Die Erleichterung, IHM nicht mehr
begegnen zu müssen. Das Leben ging weiter und nichts war mehr,
wie es vorher war.
    Aus dem Sub mutierte
ein kontrollierter Dom.
    Austeilen statt
einstecken! Immer die Oberhand behalten. Keine Nähe zulassen,
nichts dem Zufall überlassen.
    Innen drin weiter
ein Sub, unsicher, leicht zu beherrschen.
    Gefangen in Zweifeln
über ihn und sein Handeln. Gefangen in Traurigkeit
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