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Das Orakel vom Berge

Das Orakel vom Berge

Titel: Das Orakel vom Berge
Autoren: Phillip K. Dick
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Schreckliches wie der Tod. Aber schwerer zu finden. Ich habe Glück. »Ich dachte, Sie würden genauso erregt und glücklich wie ich sein. Das ist ein Mißverständnis, nicht wahr?« Sie lächelte. Und nach einer Weile lächelte Mrs. Abendsen zurück. »Nun, jedenfalls gute Nacht.«
    Kurz darauf ging Juliana den Plattenweg zurück in die Lichtflecken, die aus dem Wohnzimmer fielen, und dann in die Schatten hinter dem Haus, auf den schwarzen Gehsteig. Sie ging weiter, ohne sich noch einmal umzusehen, ging die Straße hinunter, suchte nach einem Taxi oder einem Wagen, etwas, das sich bewegte, hell war, lebte, um sie zurück in ihr Motel zu bringen.
    ENDE

Nachwort
     

    Weißer Punkt im schwarzen Feld,
schwarzer Punkt im weißen Feld:
Philip K. Dicks Meisterwerk
 
    Das Orakel vom Berge
     
    Anfang der sechziger Jahre hatte sich Philip K. Dick bereits einen Namen als Science Fiction-Autor gemacht; er hatte fünfundachtzig Stories bzw. Novellen in den Genre-Magazinen veröffentlicht, zwei Kurzgeschichtensammlungen und insgesamt acht Romane, sieben davon beim schlecht zahlenden New Yorker Taschenbuchverlag Ace Books . Seinen Job in einem Schallplattengeschäft hatte er gekündigt, kaum daß ihm die ersten Magazinverkäufe gelungen waren; er war ein Profi, und das Schreiben ernährte ihn und seine Familie (wenn auch mitunter mehr schlecht als recht). Zwei Romane pro Jahr mußte er verkaufen – für das damals übliche Honorar von jeweils etwa 1000 Dollar –, um finanziell um die Runden zu kommen.
    Dennoch steckte Dick zu dieser Zeit in einer schriftstellerischen Krise. Denn geschrieben hatte er zu diesem Zeitpunkt schon, einmal abgesehen von Jugendwerken wie dem »Roman« Return to Lilliput, den er im zarten Kindesalter von dreizehn Jahren verfaßte, mindestens zwanzig Romane.
    Dick hatte die finanziellen und schöpferischen Beschränkungen erkannt, die der amerikanische SF-Markt ihm damals auferlegte, und versuchte, sich als »wirklicher« Schriftsteller zu etablieren: Neben seinen SF-Texten verfaßte er zahlreiche Mainstream-Romane, die er über seinen Literarischen Agenten Scott Meredith zahlreichen Verlagen anbot – vorerst erfolglos, denn kein einziger dieser Verlage zeigte sich interessiert.
    Dick versuchte nun, auf andere Art und Weise aus dem SF-Getto auszubrechen. Mit dem Roman Time Out of Joint (dt.: Zeitlose Zeit) verfaßte er bewußt einen Text, der sich anfangs wie ein Mainstream-Roman liest und sich erst im späten Handlungsverlauf als Science Fiction entpuppt, in der Hoffnung, daß sein Herausgeber bei Ace, Donald A. Wollheim (dem Dick sich verpflichtet fühlte, ihm alle neuen Romane anzubieten), diesen Roman ablehnen würde und sein Agent ihn danach bei einem anderen Verlag unterbringen konnte. Dick verkaufte Time Out of Joint schließlich an den Verlag Lippincott; den erhofften Durchbruch brachte er ihm allerdings weder in finanzieller noch in sonstiger Hinsicht.
    Abgesehen von eben diesem Time Out of Joint und drei Erweiterungen von Novellen, die früher in Magazinen erschienen waren und die Dick nun aus reinem Geldmangel für eine Taschenbuchveröffentlichung umschrieb bzw. überarbeitete – The Cosmic Puppets (dt.: Kosmische Puppen); Dr . Futurity (dt.: Schachfigur im Zeitspiel) und Vulcan’s Hammer (dt.: Vulkan Drei) –, schrieb Philip K. Dick in den Jahren 1956 – 1960 lediglich Mainstream-Romane. Doch es blieb bei der ablehnenden Haltung der Verlage: er konnte keinen einzigen davon verkaufen. Insgesamt dreizehn dieser Mainstream-Romane sind bekannt; vier Manuskripte sind verschollen, von den erhalten gebliebenen neun sind sieben mittlerweile veröffentlicht worden, sechs davon posthum.
    In den Jahren 1960/61 hatte Dicks Krise ihren Höhepunkt erreicht. Im Oktober 1960 verfaßte er seinen letzten Mainstream-Roman und spielte mit dem Gedanken, seine Karriere als Schriftsteller aufzugeben. Er arbeitete eine Weile im Juweliergeschäft seiner damaligen Frau, mußte jedoch feststellen, daß das Schreiben für ihn nicht nur ein Beruf, sondern auch eine Berufung war: »Als ich nicht schrieb, ging es mir ganz elend. Ich konnte ohne das Schreiben nicht leben. Und als ich wieder mit dem Schreiben anfing, galt es: alles oder nichts. Entweder, ich würde etwas Herausragendes, Revolutionäres und Originelles schreiben, oder ich würde ganz aufhören. Es hatte keinen Zweck, wieder Romane wie Vulkan Drei zu schreiben.«
    Ein Jahr später, am 29. 11. 1961, erhielt Scott Meredith das nächste Manuskript seines
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