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Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei
Autoren: Frank Dalton
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Erstes Kapitel
    DAS KANN JA LUSTIG WERDEN!
    Dreizehn pfiffige Jungen auf großer Fahrt — Miss Linda rettet ein „Stinktier" aus den Klauen eines waschechten Bären — Johnny, der „Süße", feiert Wiedersehen mit seinem Freund Halbohr und stibitzt für ihn eine ganze Kalbskeule — Kalla, Sams Elster, bringt Leben in die Bude, aber noch andere benehmen sich wie im alten Rom — Tittling Dudley, der Konservenkönig, erweist sich als ein „alter Knabe", der auch an alles gedacht

    Die Jungen vom Bund der Gerechten freuten sich. Die lange Autobusfahrt war ihnen mit der Zeit doch etwas langweilig geworden; sie hatten eben noch nicht das richtige Sitzfleisch. Aber sie befanden sich bereits im Yellow-stone-Park und hatten gerade eine kleine Pause eingelegt zum Vertreten der Beine. Und gegen sieben Uhr abends bereits sollten sie die Besitzung des Konservenkönigs erreichen. Dann kamen vier herrliche, genußreiche Wochen auf Mr. Dudleys großem Sommersitz. Konnte es etwas Schöneres überhaupt geben?
    Aber Mammy Linda, die schwarze Köchin der Salem-Ranch, hatte andere Sorgen. Auch sie war von dem Konservenkönig eingeladen worden, genau so wie der ganze
    Bund der Gerechten und sogar Jimmy Watson, der Neffe des bedeutenden Hilfssheriffs von Somerset. Unterwegs hatte sie die Rolle einer „Reisemarschällin" zu spielen und stand tausend Ängste aus, die ihr anvertraute Horde kribbliger Jungen könnte ihr unter den Händen zerlaufen wie Butter an der Sonne. Sie trug schon eine große Verantwortung. Schließlich war sie ja auch die einzige Erwachsene in diesem Omnibus. Der Fahrer zählte nicht — er war ja nur ein Mann!
    „Jetzt aber schnell wieder einsteigen!" rief sie nervös, „aber dally!" Plötzlich stutzte sie. „Einer fehlen!" schrie sie in höchster Aufregung. „Alle noch mal raus!"
    Die Jungen krabbelten vergnügt aus dem Wagen. Nur Dorothy Simmers, Petes Schwester, durfte sitzenbleiben. Sie war das einzige Mädchen auf dieser Reise, und daß sie nicht fehlte, sah Mammy. Wieder begann sie zu zählen. Als sie fertig war, stand außer Zweifel: einer ihrer Schützlinge war fort!
    „Heben Finger hoch, wer nicht da!" rief sie ungeduldig. „Mistah Auto nicht können warten! Warum heben nicht rasch Finger, wer weg?"
    Sam Dodd, Sohn des Verwalters der Salem-Ranch — besondere Kennzeichen: weithin leuchtender roter Haarschopf und tausendundeine Sommersprosse im Gesicht — dachte nach. Sein Nachdenken geschah immer etwas umständlich, dafür kam auch nicht viel dabei heraus. Er schloß die Augen, runzelte die Stirn, bis sie wie ein Waschbrett aussah, und rieb mit dem linken Zeigefinger am rechten Nasenloch herum. „Hah!" trumpfte er dann plötzlich so laut auf, daß Miss Linda vor Schreck erstarrte. „Ich hab's! Jimmy ist weg! Das Stinktier!"
    „Jimmy!" röhrte die Schwarze erbost. „Strecken sofort Finger in Luft!"
    Aber es kam kein Finger in die Höhe.
    Mammy schaute sich verzweifelt um. „Er wirklich weg!" Sie wurde ganz böse. „Dorothy, geben Bratpfanne aus Gepäck! Ich ihm werde gerben häßliche Fell!"
    „Aber erst mußt du ihn doch haben, Mammy", wandte Pete bescheiden ein.
    „Ich ihn suchen!" verkündete die Schwarze voller Tatendrang.
    „Wir gehen mit!" riefen sämtliche Mitglieder des Bundes der Gerechten im Chor.
    Mammy grinste wie der Vollmond. „Das können euch so passen! Dann ihr alle fort, und Mammy von neuem suchen! Ihr bleiben in Bus!" Sie wandte sich an den Fahrer, der belustigt lachte. „Passen gut auf, Mistah Auto! Hauen tüchtig zu, wenn nicht folgen! Das schlimme Bande!"
    Mr. Dudleys Fahrer kannte die Schwarze bereits. Schließlich waren sie schon drei Tage unterwegs. Er nickte und zeigte ihr seine kräftigen Fäuste.
    Die Dicke schüttelte abwehrend den Kopf. „Nicht hauen zu fest", mahnte sie besorgt. „Können leicht kommen Gehirnerschütterung in Kopf. Arme Jungen dann dumm. Nicht gut!" Sie kletterte umständlich aus dem Wagen. Das machte einige Schwierigkeiten; die Omnibustür war nicht für Leute von ihrem Körperumfang gebaut. Aber schließlich stand sie draußen. Aufatmend

    walzte sie los. Nach jedem fünften Schritt ließ sie ein röhrendes „Jimmy!" erschallen. Dieses „Jimmy!" wurde immer zorniger, je öfter sie rief. Schließlich verschwand sie hinter der nächsten Wegbiegung.
    Hier entdeckte sie den Fehlenden. Der Unglücksrabe hätte gar nicht kommen können, auch wenn er es gewollt. Die Straße wand sich durch die wundervollste Landschaft der Welt. Nach Norden
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