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Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei
Autoren: Frank Dalton
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überhaupt nicht mehr zu Fuß gehen zu wollen. Er betrachtete Halbohr als sein ureigenstes Reittier, und der Wolfshund hatte unbegreiflicherweise nicht das geringste dagegen, von dem Kleinen gepiesackt zu werden. Etwas abseits des großen Wohnhauses, von einer doppelten Reihe alter Bäume verdeckt, lagen die Wirtschaftsgebäude der Besitzung; dicht daneben befanden sich die Ställe. Der Konservenkönig hatte, um den Jungen eine Freude zu machen, für die gehörige Anzahl von Pferden gesorgt.
    „Bitte auszusuchen!" bat er, als sie in den Stall traten. „Natürlich sind die Ladies zuerst an der Reihe! Please, Mammy Linda! Bitte, Miss Dorothy, suchen Sie sich das Pferd aus, das Ihnen am besten gefällt!"
    Mammy wählte ein Schlachtroß von wahrhaft riesigen Dimensionen. Unglaublich, wo Dudley das aufgetrieben hatte. Es hatte die Größe eines ausgewachsenen Elefanten und Beine wie Ofenrohre. „Dies gerade richtig!" freute sich die Schwarze. „Wie heißen liebe, kleine Tierchen?"
    „Rhinozeros", erklärte Dudley vergnügt und lachte spitzbübisch.
    Mammy schüttelte den Kopf. „Keine gute Name für solche schöne Roß", erklärte sie bedauernd. „Diese Tier müssen heißen Mondschein!" Und von dieser Sekunde an hörte der versehentlich als Pferd zur Welt gekommene Elefant sonderbarerweise nur noch auf den poetischen Namen Mondschein.
    Die anderen hatten rasch gewählt. Sie brauchten eine knappe halbe Stunde, sich mit ihren Pferden anzufreunden. Dann waren sie bettreif. „Nun ist's genug!" verlangte Mr. Dudley energisch. „Morgen früh wird um fünf Uhr aufgestanden! Daß mir keiner die Zeit verschläft! Punkt sechs geht's los! Wir haben vier volle Stunden zu reiten."
    „Reitet Mrs. Dudley auch mit?" erkundigte sich Pete höflich.

    „No", lachte der Konservenkönig. „Wenn es einer von euch fertigbringt, meine Frau zu überreden, auf ein Pferd zu klettern, dem schenke ich hundert Dollar! Aber ihr braucht's nicht erst zu versuchen, es ist ganz unmöglich!"
    „Und Johnny?" fragte Sam feixend. „Muß der auch daheim bleiben?"
    Dudley hob die Schultern. „Von mir aus dürfte er schon mit", erwiderte er. „Aber seine Mutter gestattet es nicht. Sie fürchtet immer, ihm werde noch einmal etwas Schreckliches zustoßen."
    „Sagen sie noch immer ,Süßer' zu dir?" neckte die Sommersprosse den kleinen Kerl lachend.
    „Nicht, wenn i c h dabei bin", blies Johnny sich auf. „Das habe ich ihnen längst abgewöhnt. Jetzt bin ich dabei, sie dazu zu bringen, mich bei meinem neuen Namen zu rufen. Prima Ding! Hab' ihn mir selber ausgedacht."
    „Du hast einen neuen Namen?" wunderte sich Pete und schmunzelte.
    „Es ist der feinste Name, den es gibt", erklärte Johnny stolz.
    „Wie lautet er denn? Darf man's erfahren?"
    „Blutiger Jack!" trompetete Johnny los.
    Mammy Linda drehte sich entrüstet um und gab ihm eine kleine Ohrfeige. Der Junge war darüber so erstaunt, daß er sogar zu heulen vergaß. „Solche gottlose Name — pfui!" schimpfte die Schwarze mißbilligend. „Wenn

    durchaus neue Name, dann höchstens ,Dreckspatz'!" Worauf Johnny sich kleinlaut beiseite drückte. Mit Mammy wollte er nicht anbinden.
    Eine halbe Stunde später lagen sie in den Betten, und fünf Minuten darauf schlief alles, sogar Halbohr. Er träumte von der Kalbshaxe, die Johnny ihm zum Abendessen serviert hatte.

    Zweites Kapitel
    ES SPUKT NICHT NUR IM SCHÖNEN SOMERSET!
    Pete und Sam hören etwas mitten in der Nacht und gehen sofort auf Erkundung aus — Aber auch Jimmy Watson riecht etwas — Eine hübsche junge Lady sitzt im Gras und weint — Ob es noch Gespenster gibt? — Das kommt ganz auf den Standpunkt an — Das „Stinktier" war neugierig und sitzt nun in der Falle — Ein grauer Reiter narrt zwei Gerechte und einen Ungerechten — Aber Mr. Dudley liebt mitunter auch einen Ritt bei Mondenschein

    Kurz nach zwölf ging es dann los.
    Es fing damit an, daß Sam erwachte, ohne zunächst zu wissen, weshalb. Er fuhr im Bett hoch und schaute sich verblüfft um. Es dauerte einige Sekunden, bis ihm bewußt wurde, wo er sich befand. Dann sprang er mit einem energischen Satz aus dem Bett. Leider sprang er in die Schäfte seiner Stiefel hinein. Sie rutschen davon, und Sam rutschte mit. Da man auf Dudleys Besitzung die komische Angewohnheit hatte, die Zimmer zu bohnern, begann Sam eine wenig ergötzliche Schlittenfahrt. Sie endete erst, als er mit dem Kopf gegen Petes Bettpfosten fuhr. Der schreckte davon auf und stand in der nächsten
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