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Das Hotel (German Edition)

Das Hotel (German Edition)

Titel: Das Hotel (German Edition)
Autoren: Susanna Calaverno
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Mascha lachte auf. «Na gut, ich nehme das Ding, das ich für eine Munddusche gehalten hatte, setze mich breitbeinig auf die Toilettenbrille und schiebe es mir vorsichtig rein. Im ersten Augenblick war es seltsam. Wie beim Gynäkologen … Ich stellte das Wasser an. Das Gefühl war gar nicht so übel, ich fand es sogar immer besser, je länger ich damit experimentierte. Man konnte den Wasserstrahl regulieren, und je härter ich ihn einstellte, desto lustvoller wurde es. Der Strahl massierte mich von innen heraus. Je nachdem, wohin ich den Duschkopf wandern ließ, erzeugte ich damit echt tolle Empfindungen. Ich hatte gar nicht gewusst, wie viele Lustpunkte in mir versteckt waren!»
    «Hattest du einen Orgasmus?», erkundigte Jenny sich, mäßig interessiert, während sie Veronika ihr Glas zum Nachfüllen hinhielt.
    «Fast! Wenn Hartmut nicht plötzlich in der Tür gestanden hätte … Ich war so kurz davor», Mascha zeigte mit Zeigefinger und Daumen der rechten Hand eine winzige Spanne an. «Er stand also in der offenen Badezimmertür, betrachtete mich mit zusammengekniffenen Augen, und ich konnte sehen, dass er schon voll erregt war.»
    «Vielleicht hat er dich durchs Schlüsselloch beobachtet?», vermutete Veronika. «Männer, die so krankhaft übertrieben auf Hygiene und Sauberkeit bedacht sind, haben zugleich einen Hang zu kindischem Verhalten. Das habe ich neulich erst gelesen. Soll irgendetwas damit zu tun haben, dass sie zu streng erzogen wurden und sich nie aus der Rolle des Kindes gelöst haben.»
    «Och, bitte jetzt keinen Vortrag!», maulte Jenny. «Ich möchte lieber hören, wie es weiterging.»
    «Du könntest recht haben. Das würde passen», sagte Mascha nachdenklich, ohne Jennys Einwurf zu beachten, und nickte zustimmend. «Damals war es mir jedenfalls schrecklich peinlich, von ihm ertappt zu werden, wie ich kurz vor dem Orgasmus mit einem Duschkopf war! Ich habe nicht weiter darüber nachgedacht, wie er wissen konnte, dass es der richtige Zeitpunkt war. Ich beeilte mich also, mich oberflächlich abzutrocknen, schlüpfte nackt unter die Bettdecke und erwartete natürlich, dass Hartmut sich zu mir legen würde.» Mascha hielt kurz inne.
    «Aber …», fragte Jenny. «Was tat er stattdessen?»
    «Er befahl mir, ich sollte mich auf allen vieren aufs Bett knien. Völlig verwirrt gehorchte ich. Was hatte er vor? Nach der Sache mit der Dusche war ich auf einiges gefasst! Er stand über seinen Koffer gebeugt und holte ein Päckchen heraus, riss es auf und zog sich tatsächlich ein Kondom über!»
    «Nein!» Der ungläubige Ausruf der beiden anderen Frauen kam unisono.
    «Doch. Immerhin dachte er daran, Gleitgel aufzutragen. Also tat es überhaupt nicht weh, als er in mich eindrang. Zumindest dachte ich damals, dass es wegen des Gleitgels wäre …» Mascha grinste spitzbübisch, und fuhr fort: «Später kam ich dahinter, dass es wohl eher an Hartmuts kleinem Schwanz gelegen hatte. Ich habe kaum etwas gespürt, außer seinen Fingern, die sich in meine Pobacken krallten. Also habe ich einfach abgewartet, bis er fertig war. Das ging ziemlich schnell, und dann war er auch schon wieder im Bad verschwunden.»
    «Was für ein Arsch!» Jenny klang ehrlich entrüstet. «Und das in der Hochzeitsnacht. Du Ärmste!»
    «Tja, ich muss sagen: Der Duschkopf war aufregender!», gab Mascha zu und schüttelte in Erinnerungen versunken den Kopf. «Es war ja nicht so, dass ich noch Jungfrau gewesen wäre. Ein paar Erfahrungen hatte ich schon. Aber wisst ihr, die russischen Männer sind nicht gerade als tolle Liebhaber bekannt – ich war nicht verwöhnt. Doch das, was Hartmut da abgezogen hat, das war schon der Hammer.»
    «Blieb euer Liebesleben so aufregend, wie es angefangen hat?», erkundigte sich Veronika. «War das der Grund, dass du dich schließlich von ihm hast scheiden lassen?»
    «Nicht direkt», meinte Mascha und runzelte die Stirn. «Hätte er wirklich Interesse an mir gehabt, dann hätten wir schon einen Weg finden können. Aber sobald wir in Deutschland waren, hat er mich kaum noch beachtet. Ich kam mir vor wie sein Dienstmädchen: kochen, putzen und hier und da, wenn ihm danach war, Sex. Immer, wenn ich meinen Eltern Geld schicken wollte, musste ich darum betteln. Ganz schlimm wurde es, als seine Mutter zu uns zog.» Mascha erschauerte sichtlich. «Die war wirklich eine Hexe. Von dem Augenblick an hatte ich keinen Moment Ruhe. Immer fand sie etwas, das getan werden musste. Und nie war sie
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