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Die drei 46 Filmstar in Gefahr drei Ausrufezeichen

Die drei 46 Filmstar in Gefahr drei Ausrufezeichen

Titel: Die drei 46 Filmstar in Gefahr drei Ausrufezeichen
Autoren: Henriette Wich
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Marie im Einsatz
    Es war kalt, als Marie nach Hause ging. Dunkel und kalt. Die Absätze ihrer Lederstiefel hallten auf dem nassen Asphalt. Ein rätselhaftes Knistern begleitete jeden ihrer Schritte, kaum hörbar, weil der Wind immer wieder Herbstblätter über den Gehsteig fegte. Marie schloss die Finger fester um die Schlaufen ihrer Einkaufstüten. Ein feines Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Keiner der missmutig dreinblickenden Fußgänger, die ihr mit hochgestellten Mantelkragen entgegenkamen, erriet den Grund für ihr Lächeln. Einzig und allein Marie als clevere Detektivin wusste, woher das merkwürdige Knistern kam: aus ihren Einkaufstüten!
    »It’s magic, our world is magic«, sang sie und schwenkte dabei die prall gefüllten Taschen. Der neue Song von den Boyzzzz passte perfekt zum heutigen Tag.
    Maries Shoppingtour in der Innenstadt war ein voller Erfolg gewesen. In drei verschiedenen Spezialgeschäften hatte sie sich die Einzelteile zu einem sensationellen Halloween-Outfit besorgt: violetten Seidenstoff für ein bodenlanges Kleid, luftigen Tüll für einen Schleier, einen Zauberstab und eine glitzernde Zauberkugel. Dieses Jahr würde sie als Magierin gehen. Tessa hatte versprochen, ihr beim Nähen zu helfen. Maries Stiefmutter war hochschwanger und verbrachte die letzten Wochen vor der Geburt des Babys zu Hause. Marie freute sich schon sehr auf das Geschwisterchen – und natürlich auf die Halloweenparty in vierzehn Tagen.
    »I am magic, I am magic, yes, so magic!« Marie veränderte denText des Popsongs ein wenig und beschleunigte ihre Schritte. Der Weg war ihr bestens vertraut. In dem Stadtviertel, das sie gerade durchquerte, hatte sie früher gewohnt.
    Also, wen sollte sie alles zu ihrer Halloweenparty einladen? Marie stellte in Gedanken die Gästeliste zusammen. Kim und Franzi, ihre Freundinnen vom Detektivclub Die drei !!!, mussten auf jeden Fall dabei sein. Außerdem wollte sie ein paar Freunden aus der Schule Einladungskarten schicken. Die alte Villa, in der Marie mit ihrer Patchworkfamilie lebte, war schließlich groß genug.
    Marie blieb nachdenklich vor ihrem ehemaligen Haus stehen. Vielleicht hatte ja auch Adrian Lust zu kommen? Ihr Herz schlug ein paar Takte schneller, als sie an ihren früheren Nachbarn dachte. Eine Zeit lang war sie sehr verliebt in den 18-jährigen Schauspielschüler gewesen, bis sie einsehen musste, dass der Altersunterschied zwischen ihnen zu groß war. Wirklich schade.
    »Hey, wie lahm schlurfst du denn durch die Gegend?«, rief plötzlich jemand.
    Marie drehte sich empört um. Die Stimme kam von einem jungen Typen mit Bikerjacke und ausgefransten Jeans. Er war mit seinen Kumpels unterwegs, zwei Jugendlichen, die sich besonders cool vorkamen. Marie wollte eine bissige Bemerkung zurückgeben, als ihr klar wurde, dass der Typ gar nicht sie meinte, sondern ein Mädchen in ihrem Alter, das unsicher stehen blieb.
    »Denkst du, der Gehsteig gehört dir ganz allein, oder warum machst du dich so breit?«, fragte der Typ mit der Bikerjacke angriffslustig. Er war offensichtlich der Anführer der Clique.Seine Freunde wieherten vor Lachen und schlugen sich mit den Händen auf die Oberschenkel.
    Das Mädchen wich schweigend einen Schritt zurück. Bereits vorher hätte die Clique problemlos an ihr vorbeigehen können, und jetzt war mehr als genug Platz. Doch die Jungs dachten nicht daran, das Feld zu räumen.
    »Lasst mich in Ruhe«, sagte das Mädchen leise. »Geht weiter.«
    Ein Junge mit einer XXL-Wollmütze legte sich die Hand ans Ohr. »Hä?? Was hast du gesagt? Du musst lauter reden.«
    »Richtig«, sagte der Kumpel neben ihm. »Sonst versteht dich mein Freund hier nämlich nicht.« Grinsend zeigte er auf seine Schulter.
    Marie kniff die Augen zusammen. Sie brauchte eine Weile, bis sie den geduckten, schwarzen Schatten auf der Schulter identifizieren konnte. Es war ein kleines, struppiges Tier mit spitzen Zähnen, die im Licht der Straßenlaterne weiß aufblitzten. Eine Ratte!
    »Jetzt reicht’s!« Marie ließ ihre Einkaufstüten fallen und lief energisch zur Clique hinüber. »Ihr habt ganz genau gehört, was das Mädchen gesagt hat. Ihr sollt sie in Ruhe lassen!«
    Verblüfft wandten sich die Jungs ihr zu.
    Der Anführer der Clique runzelte die Stirn. »Noch so eine kleine Kröte! Halt dich gefälligst da raus, ja? Das geht dich überhaupt nichts an.«
    Marie widersprach: »Und ob mich das was angeht!« Sie winkte einem Pärchen, das in der Nähe vor einem Schaufenster
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