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Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Titel: Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2
Autoren: Ravensburger
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Tod!
    „Leute, hört mal her!“, rief Ulf. „Bei dem Regen hält eh keiner mehr an. Wir brechen die Zelte für heute ab.“
    Kresse schlurfte zum Stand, wo ihre Jacke lag. Während sie den Klettverschluss am Kostüm aufzog, dachte sie geknickt: Keiner hat mir zugehört. Nichts als Beschimpfungen.
    Plötzlich erstarrte sie. Was war das ?
    Eine unerhörte Erscheinung trat durch die Ladentür: eine Frau, die von einem riesigen schwarzen Pelzberg verhüllt war.

    Die klobigen Schulterteile sahen aus wie die Schultern eines Hammerwerfers. Hinten war der Mantel so lang, dass er normalerweise über den Boden geschleift wäre. Doch ein Verkäufer folgte dem Pelzberg, um das Mantelende hochzuhalten. Wahnsinn! In der anderen Hand trug der Verkäufer einen Schirm und hielt ihn über den Kopf der Pelzträgerin. Kresse sah kaum etwas von ihrem Gesicht, denn auf dem Kopf wippte ein wagenradgroßer schwarzer Pelzhut.
    Kresse atmete schwer. Was für ein Monster! Wie ein Gorilla! Sie wich zurück.
    Der Gorilla marschierte an den Tierschützern vorbei, als wären sie Luft.
    [ Lösung ]
    Kresse öffnete den Mund, um zu fragen, wer das war, als plötzlich das Handy in ihrer Kostümtasche klingelte. Sie zog es heraus. „Hallo?“
    „Kresse?“ Es war Jago. „Du wirst nicht glauben, was wir entdeckt haben! Das haut dich um!“
    „Kann sein, aber …“
    „Wir brauchen dich! In fünf Minuten bei der Eiche. Hopp, hopp!“
    „ Hopp, hopp? Bin ich dein Laufbursche?“ Aber Jago hatte schon aufgelegt. Kresse schüttelte den Kopf. Als sie ihn wieder hob, war das Pelzmonster weg.
    Ulf, der ihren Blick bemerkt hatte, sagte: „Sie ist um die Ecke verschwunden.“
    „Wäre sie doch bloß für immer verschwunden“, brummte eine Mitstreiterin.
    „Wer war das?“, fragte Kresse, immer noch schockiert.
    „Du kennst sie nicht? Das … “, sagte Ulf unheilvoll, „war die Gräfin von Metzel. Der Feind! Ihr gehört das Geschäft. Sie ist absolut vernarrt in Pelze. Darum treibt sie auch immer diese furchtbaren Fellmöbel auf.“
    „Von Händlern, die jedes Tierschutzgesetz mit Füßen treten“, ergänzte die Mitstreiterin.
    „Wie? Ja, dann …“ Kresse wurde ganz aufgeregt. „Dann müssen wir nur mit ihr reden. Sie überzeugen, auf andere Möbel umzusteigen.“
    „Glaubst du, das hätten wir noch nicht versucht?“, sagte Ulf. „An der Gräfin haben wir uns alle die Zähne ausgebissen. Reine Zeitverschwendung! Sie ist unverbesserlich. Das Böse in Person.“
    „Aber … aber …“ Kresse schlug kämpferisch die Pfoten ihres Kostüms gegeneinander. „Sie muss doch einsehen, was sie den Tieren damit antut!“
    Beruhigend legte Ulf ihr eine Hand auf die Schulter. „Wir greifen sie über ihre Kunden an. Bringen sie dazu, die Ware nicht zu kaufen.“
    „Die scheren sich doch einen Dreck um uns!“, rief Kresse aufgebracht. „Unglaublich, allein im Mantel dieser Gräfin steckt ein halber Zoo drin!“
    „Dagegen kann man nichts machen“, sagte Ulf matt. „Leider. So, jetzt alle ab nach Hause! Wir legen einen Tag Pause ein, sonst gewöhnen sich die Leute an uns. Übermorgen, gleiche Zeit, gleicher Ort. Überlegt euch bis dahin neue Sprüche – irgendwas Knackiges mit Blut und besudeln oder so.“
    Kresse war mit ihren Gedanken ganz woanders. „Gräfin von Metzel“, murmelte sie entschlossen vor sich hin. „ Zeitverschwendung? Von wegen! Die knöpf ich mir vor!“

Als Kresse bei der Eiche ankam, warteten Jago und Phil bereits hinter der Geheimtür auf sie. Was sie entdeckt hatten, wollten sie allerdings erst im Hauptquartier verraten.
    Während sie mit der Löwenlore dorthin fuhren, ergingen sich die Jungen in geheimnisvollen Andeutungen. Den beiden schien es einen Heidenspaß zu machen, Kresse auf die Folter zu spannen.
    Es fielen Worte wie Ei des Kolumbus, Oberhammer und Unterweltsensation . Sie mussten wirklich auf etwas Unfassbares gestoßen sein.
    Kresse berichtete von ihrer Begegnung mit der Gräfin. Aber als sie sagte: „Also diesen Mantel hättet ihr mal sehen müssen. Sie sah aus wie ein Gorilla“, lachte Jago und meinte: „Gorillas sind cool. Ich glaub, ich war in meinem letzten Leben selber einer.“
    Er hatte nur mit halbem Ohr zugehört.
    Ein paar Minuten später erreichten sie die U-Burg. Jago hatte den Raum so getauft, weil er wie ein unterirdischer Burgsaal aussah. An den Wänden reihten sich glänzende Ritterrüstungen, doch nicht an allen. Eine Wand wurde zur Hälfte von einem gigantischen Löwenkopf
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