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Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Titel: Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2
Autoren: Ravensburger
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mich hat noch keiner geschlagen.“
    Sie gelangten in einen Schienentunnel. Auf den Schienen parkte ein kastenförmiger Holzwagen mit einem geschnitzten Löwenkopf an der Stirnseite.
    „Schade. Ich dachte echt, die Lore fährt schneller …“
    „Hab ich’s nicht gesagt? Die Mühle taugt nichts“, meinte Jago abfällig. „Der Antrieb ist eine einzige Krücke. Das ist keine Löwenlore, das ist ein Schneckenmobil!“
    Phil seufzte schwer. Er hatte zuerst von dem Labyrinth erfahren. Darum verteidigte er alles, was sie dort fanden, als stünde seine Ehre auf dem Spiel.
    Jago wollte ihn aufmuntern: „Hey, wie wär’s jetzt mit einer kleinen Expedition?“
    Sofort erhellte sich Phils Miene. „Au ja! Wer weiß, was wir heute wieder entdecken!“
    Die Jungen kletterten in die Lore. Jago bediente einen rostigen Handantrieb und die Lore setzte sich schwerfällig in Bewegung.
    Mit quietschenden Rädern rollten sie durch die Tunnel und nahmen mal diese, mal jene Abzweigung. So lange, bis Jago rief: „Warte mal, an dieser Kreuzung waren wir noch nicht!“
    Phil zog am hölzernen Schwanz der Lore, worauf das Gefährt bremste. Das Licht der Taschenlampe wanderte auf einen Wegweiser mit drei Schildern. Phil las laut vor: „Sternwarte, Speicher, Hornklippe.“
    „Hornklippe? Klingt cool“, fand Jago.
    Phil nickte. „Ein Ausflugsziel in der Nähe von Witterstein. Die Klippe dort sieht wirklich aus wie ein riesiges Horn. Ziemlich beeindruckend.“
    „Das will ich sehen!“ Jago beugte sich zu einer alten Weiche hinab und stellte sie so ein, dass die Schienen Richtung Hornklippe führten.
    Der Tunnel, in den sie nun ratterten, war etwas niedriger und es roch modrig.
    Nach einer Weile fragte Phil: „Jago, merkst du das auch? Die Lore rumpelt irgendwie so komisch …“
    „Aber echt! Mir kommt gleich mein Mittagsdöner hoch.“ Jago richtete sich halb auf. „Verdammt, da liegen lauter Steine auf den Gleisen. Wo kommen die denn her?“
    „Müssen von der Decke gefallen sein“, glaubte Phil.
    Es wurden immer mehr Steine. Die Lore bockte wie ein Rodeopferd, ihre Bretter ächzten bedrohlich.
    „Hoffentlich zerbricht sie nicht“, sorgte sich Phil.
    RUMS ! Mit einem heftigen Knall kamen sie zum Stehen.
    „Hey, was war das?“ Jago stieg aus, um nachzuschauen.
    Ein Felsbrocken, lang und dick wie ein Straßenpfeiler, lag mitten auf den Schienen.
    Jago stöhnte. „Na danke. Sollen wir jetzt Räumungsdienst spielen?“
    Phil erwiderte nichts. Jago hörte nur ein seltsames Klappern. Als er sich umdrehte, sah er, woher es kam: Phils Zähne schlugen vor Angst aufeinander. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sein Freund auf die Tunnelwand.
    „D-d-du“, stammelte Phil mit kreideweißem Gesicht, „d-d-da i-ist einer!“
    „Wo?“ Doch dann fiel Jagos Blick auf den Umriss eines Mannes und sein Herz setzte einen Schlag aus.
    Der Fremde stand in einer schmalen Wandnische. Dort war es so dunkel, dass man ihn kaum erkennen konnte. „Hallo? Wer sind Sie?“ Jago versuchte, seiner Stimme einen mutigen Klang zu geben. Obwohl er wahrlich kein Angsthase war, hatte er eine Gänsehaut. „Wie sind Sie hier runtergekommen? Hallo? Verstehen Sie mich?“
    Der Mann rührte sich nicht, sah sie bloß an.
    Grusliges Schweigen.
    „Phil, die Taschenlampe …“
    Jago griff nach der Lampe und ließ ihren Lichtkegel langsam zu dem Mann hinübergleiten. Er hielt immer noch still.
    „Er … er steckt in einem Rahmen. Aber …? Ach so!“ Jago atmete erleichtert auf. „Es ist ein Gemälde . Puh, schöner Schreck.“
    Die Jungen kletterten aus der Lore und gingen auf das Bild zu. Es reichte fast bis auf den Boden und setzte sich aus lauter kleinen Steinen zusammen. Ein Mosaik. Darauf zu sehen war ein älterer Mann mit einem Kranz weißer Haare und auffälligen Segelohren. Seine Augen funkelten. Er trug eine Schürze, aus deren Tasche eine Zange ragte.
    „Wer soll das sein?“, fragte Jago verwundert.
    „Da steht was auf dem Rahmen“, bemerkte Phil. „ Meister Coronius . Wenn du mich fragst, sieht er aus wie ein Erfinder. Aber was hat sein Bild hier zu suchen?“
    Der Mann hatte die Arme vor der Brust verschränkt, als hielte er vor etwas Wache. Jago ließ den Lichtkegel nach unten gleiten, bis er auf eine silbrig glänzende Plakette fiel.
    Neugierig gingen Jago und Phil in die Knie, um lesen zu können, was darauf stand.
    Was rast so schnell
trotz Stein und Geröll?
Was bricht sich Bahn
in tierischem Zahn
durch den engsten Schlitz?
Der
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