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Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Titel: Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2
Autoren: Ravensburger
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war: „Oh! Das Haus hat ein Gesicht!“
    Tatsächlich: Die breite Tür sah aus wie ein Mund, das Vordach wie eine Lippe, die Erker links und rechts ähnelten Ohren und die zwei länglichen Dachluken schienen die Besucher böse und abweisend anzustarren.
    „Keine Villa Kunterbunt, hm?“, meinte Jago.
    „Seht mal, über dem Vordach ist ein verwitterter Löwenkopf“, sagte Phil. „Na so was! Ob dieses Haus etwas mit unserem Laby…“
    Er verstummte, als die Eingangstür aufflog. Hatte man sie kommen sehen? In der Tür stand ein Mann in dunkelblauem Anzug, wohl ein Butler. Er war breit wie ein Kleiderschrank und machte ein ebenso finsteres Gesicht wie das Haus. Seine rechte Hand steckte in einem dicken Verband.

    „Ob er sich mit jemandem geprügelt hat?“, raunte Jago seinen Freunden zu. „Der Typ sieht aus wie ein Boxer.“
    „Was wollt ihr?“, fragte der Mann schroff.
    Kresse räusperte sich. „Wir wollen Gräfin von Metzel sprechen. Es geht um etwas sehr Wichtiges.“
    Wortlos verschwand der Butler im Haus. Kurz darauf kam er wieder und zeigte mit seinem bandagierten Arm in den Flur. „Hier lang.“
    Er nahm ihnen die Jacken ab und führte sie in ein Zimmer, von dem aus man auf einen Gartenteich blickte. Für den Teich hatte Kresse jedoch keine Augen. Nicht bei diesen Wänden!
    „Alles voller Zebrastreifen!“, rief sie atemlos.
    „Ist das Tapete? Oder echtes Fell?“
    Der Butler brummte nur: „Wartet hier.“ Schon war er wieder weg.
    „Oh Mann, bei all den Streifen wird mir total schwindlig“, stöhnte Phil.
    „Dann guck woandershin.“ Jago deutete auf einen Armsessel am Fenster, über dem ein komplettes Löwenfell hing.
    „Das ist ja widerlich!“, rief Kresse. „Richtig abartig!“
    Die Pfoten baumelten seitlich herab und über allem thronte der ausgestopfte Löwenkopf mit weit aufgerissenem Maul. Das Zimmer war das reinste Gruselkabinett.
    „Nun, wie gefällt euch mein kleiner Schmusekater?“, fragte plötzlich eine Frauenstimme. „Man kann ihn fast noch schnurren hören, findet ihr nicht? Rrrrrrrr … “

Gräfin von Metzel war lautlos ins Zimmer getreten. Wie lange stand sie wohl schon hinter ihnen?
    „Entschuldigt, dass ich mich so angeschlichen habe. Eine schlechte Angewohnheit.“ Sie lachte glockenhell.
    Ohne ihren schwarzen Pelzmantel wirkte sie zierlich, fast wie eine Puppe. Glattes rotbraunes Haar fiel ihr sanft auf die Schultern. Sie trug ein elegantes braunes Kleid mit einem verschwenderischen goldenen Pelzkragen.
    „Drei so blutjunge Besucher – ich bin entzückt. Willkommen in meinem bescheidenen Heim!“
    Als sie auf einen Schalter drückte, gingen zwei Kronleuchter an und tauchten den Raum in blendendes Licht.
    In einer Wolke aus blumigem Parfüm glitt die Gräfin auf die Freunde zu und wies einladend auf ein langes Sofa. Es hatte einen Überzug aus Tigerfell.
    „Nehmt doch bitte Platz …“
    Etwas verstört zwängten sich die Freunde nebeneinander. Die Gräfin schwang sich ihnen gegenüber in den Löwensessel.
    „Bequem?“, säuselte sie.
    „Fühlt sich sehr weich an“, gestand Phil.
    Die Gräfin kicherte und schlug die Beine übereinander „Dieses Sofa hat ein kleines Geheimnis. Wisst ihr, eigentlich ist Tigerfell etwas kratzig.“ Sie verzog angewidert das Gesicht. „Aber zum Glück gibt es dafür eine Lösung.“
    „Weichspüler?“, fragte Jago freiheraus.
    „Nein. Wollt ihr noch mal raten?“
    Kresse wurde blass. „Babys“, flüsterte sie tonlos. „Tigerbabys …“

    Die Gräfin lachte und warf ihr Haar zurück. „Du bist ja eine richtige kleine Tierexpertin.“
    Bei dem Gedanken daran, worauf sie saß, musste Kresse würgen. Ihr war speiübel.
    „Nun, mein Butler sagte, ihr wollt etwas Wichtiges mit mir besprechen?“
    „Es … es geht um die Pelze“, stammelte Kresse. „Und die Sachen in Ihrem Möbelhaus. Die mit den Fellen. Ich meine die Fuchsfellhocker …“
    „Ach die! Du hast dich in sie verliebt, was? Willst einen für dein Kinderzimmer, aber dein Sparschwein ist unterfüttert. Nein, nein, sag nichts. Ich weiß schon: Du möchtest, dass ich dir so einen Hocker schenke.“
    „Nein, ich …“
    „Nun zier dich nicht! Ein ausgefallener Wunsch für dein Alter, aber wenn ihr mich schon extra besuchen kommt … Wisst ihr was? Ich schenke jedem von euch einen Hocker. Ach was, zwei! Einen für den Po, einen für die Füße. Wie klingt das?“
    „Wir wollen Ihre Hocker nicht“, erwiderte Kresse leise.
    „Nicht?“ In der Stimme
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