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Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Titel: Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2
Autoren: Ravensburger
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sie finden. Also wir!“ Voller Tatendrang stemmte Phil die Hände in die Hüften. „Ich vermute, auf diesen Zetteln befinden sich noch weitere wertvolle Hinweise.“
    Kresse blieb skeptisch. „Und wenn nicht?“
    Phil lächelte verschmitzt. „Das kannst du gern überprüfen.“
    Er raffte einen Stapel Papiere zusammen und raschelte damit vor ihrer Nase.
    Kresse konnte sich wirklich Spannenderes vorstellen, als jahrhundertealte Unterlagen durchzusehen. Aber der Freundschaft zuliebe …
    Sie nahm Phil ein paar der Zettel ab. Dann holte sie sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank und machte es sich in einem Gummisessel bequem.
    „Na fein. Nummer eins“, sagte Kresse.
    Der erste Zettel zeigte einen Pfotenabdruck mit Zehen aus Flammen. Die Feuerspur, das Geheimzeichen der Löwenritter.
    Ansonsten war das Blatt leer.

    „Hm. Was hältst du davon, Kiwi?“
    Der kleine Gecko hing schlurpsend im Joghurtbecher.
    „Nichts? Na gut, dann Nummer zwei. Oh, schon wieder Urzeitkrebse.“ Kresse musste gähnen. Wie langweilig.
    Ihre Gedanken wanderten zu der Gräfin – die fand sie viel interessanter.
    „Hm, die Erwachsenen konnten sie nicht überzeugen. Aber ich als Kind …“, murmelte Kresse vor sich hin. Ohne es zu merken, zerknüllte sie den Zettel in ihrer Hand. „Ich besuche sie zu Hause. Oder besser noch: wir alle drei!“
    „Drei?“ Jago, der mit Phil weiter die Wand beklebte, wirbelte herum. „Hast du rausbekommen, was es mit den dreien auf sich hat?“
    Kresse rollte die Augen. „Mensch, ich rede von etwas viel Wichtigerem!“
    Nun waren Jago und Phil ganz Ohr. Als sie ihnen alles berichtet hatte, sagte Jago stutzig: „Wie? Du willst zu dieser Frau nach Hause, um ihre Pelze zu klauen?“
    „Quatsch! Ich will sie überzeugen, keine weiteren Pelze zu kaufen. Und die blöden Fellmöbel aus ihrem Geschäft zu nehmen. Wenn ihr mitkommt, wirkt es gleich dreimal so überzeugend.“
    „Hm.“ Jago legte den Kopf schräg.
    „Überlegt doch mal, wie viele Tierleben wir damit retten könnten“, ereiferte sich Kresse. „Ganze Tierfamilien!“
    „Ich weiß nicht …“ Phil seufzte.
    Kresse stand auf, ging zu den Jungen und fasste sie an der Schulter. „Okay, hört zu. Wenn ihr mir mit der Gräfin helft, helfe ich euch, diese Karre zu finden.“
    „Das klingt schon anders“, sagte Jago grinsend. „Ein sauberer Deal.“
    Kresse nickte. „Genau. Eine Hand wäscht die andere.“
    „Naaa gut.“ Jago spuckte sich in die Hand. „Dann schlag ein!“
    Und Kresse schlug ein.

Kresse, Phil und Jago wühlten sich noch geschlagene anderthalb Stunden durch die Notizen von Meister Coronius, bis ihre Augen sich so trocken anfühlten wie das Papier in ihren Händen.
    Kresse war heilfroh, als sie und Phil zum Abendessen nach Hause mussten. Auf Jago wartete niemand. Seine Mutter war gestorben, als Jago vier gewesen war, und sein Vater war wieder einmal auf einer seiner langen Dienstreisen.
    Trotzdem schloss sich Jago Phil und Kresse an, als sie aufbrachen. Sie knipsten alle Lichter aus, bis auf die Lavalampe neben dem Aquarium, wodurch die Wände in ein mystisch waberndes Rot getaucht wurden.
    Die Krebse brauchten etwas Licht.
    Nach dem Abendbrot setzte sich Kresse an den Laptop ihres Vaters, öffnete eine Suchmaschine und tippte: Gräfin, Metzel, Adresse.
    Gleich der erste Eintrag war ein Volltreffer. Dort stand: Eleonore Gräfin von Metzel. Geschäftsfrau, Stadträtin, Pelzkunstsammlerin. Wacholderweg 13, Witterstein.
    Am nächsten Nachmittag machte sich Kresse voller Hoffnung auf den Weg zu ihr. Jago und Phil waren mit von der Partie.
    Den Vormittag über hatte es durchgeregnet. Jetzt legte der Regen eine Pause ein, aber dafür wehte ein starker Wind.
    Der Wacholderweg lag am südlichsten Zipfel von Witterstein, in einer Gegend mit vielen vornehmen Villen. Kresse musste sich immer wieder umdrehen, denn die Jungs trödelten wie störrische Esel.
    „He!“, rief Kresse genervt, als sie sah, dass die beiden an einem Stromkasten haltgemacht und eine ihrer Pergamentrollen darauf ausgebreitet hatten. „Wir haben eine Abmachung!“
    „Jahaaa!“, rief Phil.
    Endlich kamen sie bei der Nummer dreizehn an. Einem Grundstück mit einer hohen Hecke, deren Äste im Wind knackten.
    Die Freunde durchquerten die Einfahrt. Dann gingen sie einen Kiesweg entlang, der sich durch einen Park schlängelte.
    Hinter einer stattlichen Buche tauchte endlich das Haus auf. Eine düstere, majestätische Villa.
    Das Erste, was Kresse auffiel,
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