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Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Titel: Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2
Autoren: Ravensburger
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dachte er.
    Das Skateboard ratterte über das Kopfsteinpflaster, nahm eine enge Kurve und raste auf ein riesiges Hindernis zu.
    „Oh nein!“, schrie Jago entsetzt.
    Das Hindernis war ein Auto mit Anhänger, der quer im Weg stand.
    Sollte er anhalten? Warten, bis das Auto wegfuhr?
    Nein, niemand hält mich auf!, dachte Jago grimmig.
    Der Anhänger war zur Hälfte mit Blumenkübeln beladen. Der Rest der Ladefläche war frei.
    Jago sprang vom Skateboard, ließ es unter dem Anhänger hindurchrollen, rannte über die Ladefläche und kam im selben Moment wie das Skateboard auf der anderen Seite an.
    WUMM ! Jago stand wieder auf dem Board. Die wilde Fahrt ging weiter.
    Die letzten dreihundert Meter. Jetzt musste er wirklich alles geben. Er wollte gewinnen. Mit jeder Faser seines Körpers. Sein Mund war staubtrocken, die Wangen brannten wie Feuer. Er schien nur noch aus Geschwindigkeit zu bestehen. Fühlte sich wie eine Rakete.
    Schon ging es vorbei an der Schule, dann noch eine kleine Kurve und endlich sah er das Ziel: die Mauer, die Westgrenze der Altstadt. Endspurt!
    Vor der Mauer wuchs eine knorrige Eiche, die mit ihren Wurzeln das Straßenpflaster gesprengt hatte. Jago steuerte auf eine besonders breite Wurzel zu. Sie war so geformt, dass sie zusammen mit dem Baumstamm ein halbes U ergab – wie eine Halfpipe.
    Genauso nutzte Jago sie auch: Er fuhr die Wurzel hinauf. Kurz vor der steilsten Stelle sprang er ab. Sein Körper rotierte in der Luft, die Füße wirbelten das Skateboard herum wie einen Kreisel – die perfekte Drehung.

    Zack!, kam er wieder auf der Wurzel auf und brauste sie hinunter. Dabei versäumte er nicht, die Stoppuhr anzuhalten.
    „Uff … fünf Minuten dreiunddreißig“, las Jago schnaufend von seinem Smartphone ab. Er wischte sich einen Rastazopf aus der schweißnassen Stirn. „Nicht schlecht. Das soll er mal unterbieten!“
    Jago brannte darauf, die Zeit seines Gegners zu erfahren. Aber bis er den Unsichtbaren zu Gesicht bekam, war höchste Vorsicht geboten. Niemand durfte ihr Geheimnis erfahren.
    Jago wartete, bis ein Fußgänger mit einem winzigen Hund, Marke Fußhupe, in einer Seitenstraße verschwunden war. Dann warf er prüfende Blicke in alle Richtungen. Er kontrollierte auch die Fenster an den Häusern ringsum. Niemand zu sehen.
    Ab durch die Mitte!, dachte sich Jago und huschte in den schmalen Spalt zwischen Eiche und Mauer. Gegen einen großen, halb verwitterten Mauerstein klopfte er einen Morsecode: viermal lang, einmal kurz, einmal lang. Das hieß: Die Luft ist rein.
    Das alte Mauerwerk begann zu ächzen und zu rumpeln. Und dann öffnete sich im Schatten der Eiche eine geheime Tür.
    [ Lösung ]

„Komm schnell rein, bevor dich jemand sieht!“, flüsterte der Junge, der in der Tür aufgetaucht war.
    Er hatte kurze blonde Haare und an seinem spindeldürren Körper schlackerte ein blauer Anorak.
    Phil, der Unsichtbare. Unsichtbar allerdings nur deshalb, weil er, während Jago durch die Straßen gerast war, den gleichen Weg unter der Stadt zurückgelegt hatte – in einem Geheimtunnel.
    Von diesen Tunneln gab es hier jede Menge. Ganz Witterstein war untertunnelt, von einem gewaltigen Labyrinth durchzogen, das ein Geheimbund im Mittelalter angelegt hatte. Es erstreckte sich jedoch nicht nur unter der Erde, sondern führte auch durch die Mauern vieler Häuser.
    Über Jahrhunderte hinweg hatte das Labyrinth unbemerkt vor sich hin geschlummert. Erst vor wenigen Wochen hatten Jago, Phil und ihre Freundin Kresse es wiederentdeckt. Seitdem war kein Tag vergangen, an dem sie die verborgene Welt nicht erkundet hatten. Das Labyrinth barst nur so vor Geheimnissen und Rätseln.
    Wie praktisch, dass die drei eine Art Generalschlüssel gefunden hatten: einen kupferrot glänzenden Keil, mit dem sich die meisten Geheimtüren öffnen ließen.
    Diesen Keil hielt Phil gerade in der linken Hand. In der rechten hatte er eine Taschenlampe.
    Jago drückte die Tür hinter sich zu und folgte Phil ins Innere. Seine Augen gewöhnten sich nur langsam an das schwache Licht.
    „Fünf Minuten dreiunddreißig“, verkündete Jago stolz.
    Phil grummelte nur.
    „Na? Und deine Zeit?“, hakte Jago gespannt nach.
    „Sechs Minuten vier“, kam es enttäuscht zurück.
    „ Yes! “, jubelte Jago, während sie über eine steile Treppe nach unten stiegen. „Ich habe gewonnen! Haushoch!“
    „Na, dann haushohen Glückwunsch.“
    Jago klopfte Phil auf die Schulter. „Hey, mach dir nichts draus. Mein Skateboard und
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