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Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2

Titel: Das Gruselkabinett der Gräfin - Labyrinth der Geheimnisse ; 2
Autoren: Ravensburger
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der Gräfin schwang ein gefährlicher Unterton mit. „Was dann?“
    Kresse holte tief Luft. „Ich … ich habe gestern vor Ihrem Laden demonstriert.“
    „ Demonstriert? Gegen mich ?“ Die Gräfin hob eine ihrer strichdünnen Augenbrauen.
    „Nur gegen die Hocker“, stieß Kresse hervor. Sie konnte spüren, wie Jago und Phil neben ihr zitterten.
    Die Gräfin beugte sich langsam vor.
    Plötzlich schlüpfte Kiwi aus Kresses Ärmel. Er hangelte sich über ihre Jeans zum Fußboden. Kresse wollte Kiwi zurückhalten, aber da kletterte er schon auf den Hackenschuh der Gräfin.
    Mit gebleckten Zähnen beugte sie sich zu ihm hinab. „Oooh, was für ein herrlich saftiges Grün!“
    Sie pflückte Kiwi von ihrem Schuh.
    Endlich schien auch der Gecko die Gefahr zu spüren. Er versuchte wegzuspringen, aber die Gräfin fing ihn mit ihrer freien Hand auf.
    Kresse wurde es heiß und kalt, als sie sah, wie Kiwi verwirrt zwischen den Fingern der Frau hin und her flutschte.
    „Du würdest einen hinreißenden Handschuh abgeben, du Kleiner“, sagte sie mit Gier in den Augen. „Aber ob deine Haut reicht? Man müsste sie wahrscheinlich kräftig auswalzen …“
    Kiwi schnappte nach ihrem Finger, worauf sie ihn erschrocken von sich schleuderte.
    „Kiwiii!“, schrie Kresse aus vollem Hals, als ihr Gecko in hohem Bogen durch die Luft flog.
    Er kam kurz vor der Tür auf und schlitterte ein Stück über den Parkettboden. Dann sauste er wie von der Tarantel gestochen in den Flur.
    „Igor!“, rief die Gräfin. „Im Flur läuft ein Gecko herum! Tritt ihn platt!“
    „Nein!“ Kresse sprang auf und rannte panisch aus dem Zimmer. Wo steckte Kiwi nur? Sie musste ihn vor dem Butler finden!
    Sie bog um eine Ecke – und atmete erleichtert auf. Kiwi flitzte gerade unter einen schmalen weißen Tisch, auf dem eine Vase mit Orchideen stand. Kresse stürzte ihm nach, streckte die Hände nach ihm aus und fing ihn ein. Dabei fiel ihr Blick auf den Türrahmen direkt neben dem Tisch.
    Ihre Augen weiteten sich. „Oh, was ist das?“, entfuhr es ihr. Den dunklen Holzrahmen zierten unzählige Schnitzereien. Ganz unten, kurz über dem Fußboden, entdeckte Kresse einen geschnitzten Blitz. Mit der freien Hand strich sie darüber.

    Im selben Moment bog die Gräfin um die Ecke. Jago und Phil folgten ihr. Hinter ihnen stampfte der Butler wie ein Nashorn.
    Als die Gräfin Kresse vor der Tür hocken sah, stieß sie einen schrillen Schrei aus. „Aaaah! Was machst du da? Geh weg von dieser Tür!“
    Kresse bekam ihren Absatz in die Hüfte gerammt und rappelte sich schleunigst hoch. Dabei stieß sie mit der Schulter gegen den Tisch. Er kippte um und riss die Vase mit sich. Sie zersprang mit lautem Geklirr in tausend Stücke. Wasser spritzte auf.
    „Mein kostbarer Elfenbeintisch!“, kreischte die Gräfin.
    [ Lösung ]
    Sie sah nun gar nicht mehr wie eine Puppe aus, eher wie ein bösartig stierender Gartenzwerg, der bis oben hin mit Sprengstoff gefüllt war und jeden Moment in die Luft fliegen konnte.
    „Raus mit euch!“, zeterte sie. „Und lasst euch hier nie wieder blicken!“
    Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und rauschte davon. Der Butler schob die drei Freunde vor sich her zum Ausgang. Er schubste sie nach draußen und warf ihnen die Jacken nach.
    RUMS !, fiel die Tür ins Schloss.
    „Mannomann“, sagte Jago und schüttelte fassungslos den Kopf. „Diese Schabracke gehört in ein Computerspiel – als Endgegner!“

„Und jetzt?“, fragte Kresse enttäuscht.
    „Lagebesprechung bei mir zu Hause“, schlug Jago vor.
    Die Freunde hatten Glück: Als sie auf die Straße traten, rollte gerade ein Bus vorbei und hielt ein paar Meter weiter an einer Haltestelle.
    Es waren nur drei Stationen bis zum Lanzenweg, wo Jago mit seinem Vater eine alte Schmiede bewohnte. Jetzt brauchten die Freunde erst mal eine Stärkung. Weil Jagos Vater so viel unterwegs war, kannte sich Jago in der gemütlichen Küche gut aus.
    Er schüttete Milch in Becher, rührte Kakaopulver unter und stellte das Ganze in die Mikrowelle. Schließlich gab er noch ein paar Kugeln Mango-Eis in die heiße Schokolade und zerrieb darüber zwei getrocknete Chilischoten.
    Die drei setzten sich an den Esstisch. Jagos Gebräu sah zwar seltsam aus, schmeckte aber superlecker. Nur mit dem Chili hatte er es übertrieben.
    „Ist das schaaarf“, hauchte Kresse. „Noch zwei Schlucke und ich spucke Feuer!“
    Jago grinste. „Ich wette, diese Gräfin kann wirklich Feuer spucken. Giftgrünes
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