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DS052 - Der Mann vom Mond

DS052 - Der Mann vom Mond

Titel: DS052 - Der Mann vom Mond
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Der Fall, der unter der Schlagzeile Der Teufel vom Mond in die Kriminalgeschichte eingegangen ist, begann mit einem donnerähnlichen Getöse, das von einem kränklich roten Lichtstrahl begleitet wurde. Der Lichtstrahl traf in der Nähe der sogenannten Spanish Plantation auf die Erde und erhellte die unmittelbare Umgebung, weiter drang er nicht.
    Die Spanish Plantation befand sich in Virginia unweit von Washington und war in einem nachgeahmten Kolonialstil erbaut. Sie war angenehm anzusehen und erfreute sich bei zahlungskräftigen Leuten einer beträchtlichen Beliebtheit. Der Wirt konnte es sich leisten, die kostspieligsten Negerbands zu engagieren, und beschäftigte nicht weniger kostspielige Köche aus Frankreich und Hongkong. Zu ihren Spezialitäten gehörte Geflügel in nahezu jeder erdenklichen Art der Zubereitung, weswegen hauptsächlich Leute zum Abendessen kamen, denen ein Arzt geraten hatte, nicht noch dicker zu werden.
    Lin Pretti war Stammgast in der Spanish Plantation, obwohl sie es nicht nötig hatte, Diät zu halten. Als das Getöse erklang, stand sie auf dem weitläufigen Rasen vor dem Haus und hielt sich spontan die Ohren zu.
    Seit ihrer Ankunft hatten die Männer in der Spanish Plantation nicht aufgehört, sich für sie zu interessieren, wofür nicht zuletzt ihre beachtlichen Konturen, ihre langen blonden Haare und ihre dunkelblauen Augen verantwortlich waren. Daß sie intelligent war und gute Manieren hatte, war ein sympathisches Zubehör. Aber in diesem Augenblick war sie allein.
    Sie starrte den nächtlichen Himmel an und sah, daß die rötliche Beleuchtung von einem undefinierbaren Gegenstand stammte, der hinter einem nahen Hügel verschwand. Der Boden vibrierte ein bißchen, ein dumpfer Aufprall war zu hören, dann wurde es dunkel und still. Sie hielt es für unwahrscheinlich, daß der Gegenstand ein Meteor war, denn die meisten Meteore lösen sich in Staub und Funken auf, sobald sie in die Atmosphäre eindringen, und wenn sie wirklich herunterkommen, ist es wie bei einem Erdbeben. Bilder fallen von den Wänden, Fensterscheiben zerklirren, und die Seismographen spielen verrückt.
    Lin Pretti nahm die Hände von den Ohren und hielt sich die Augen zu. Sie stöhnte leise, als ahnte sie voller Unbehagen, was wirklich geschehen war. In diesem Zustand wurde sie von Bob Thomas auf gespürt.
    »Buh!« sagte Thomas fröhlich.
    Er war groß und blond und ziemlich jung. Er war ein Versicherungsvertreter aus Washington und verbrachte seinen Urlaub in der Spanish Plantation. Er gehörte zu den Männern, die sich für Lin Pretti interessierten, was ihm indes außer freundlichen Worten bisher nicht viel eingetragen hatte.
    Lin Pretti schien sein Buh nicht zur Kenntnis zu nehmen.
    »Ist was passiert?« erkundigte sich Thomas.
    Sie wirbelte herum und krallte ihre Finger in Thomas’ kräftige Oberarme. Sie schluckte zweimal und schüttelte nervös den Kopf.
    »Bob«, sagte sie hastig, »haben Sie die Informationen auftreiben können, um die ich Sie gebeten hatte?«
    »Sie meinen, Informationen über Doc Savage?«
    »Über wen denn sonst!«
    »Ich weiß nicht viel mehr, als ich ohnehin gewußt habe. Angeblich reist er kreuz und quer über den Globus, um Schufte zu bestrafen und der verfolgten Unschuld beizustehen. Ich finde das einigermaßen blödsinnig und auch unwahrscheinlich.« Er räusperte sich. »Lin, wollen Sie mir nicht sagen, was Sie bedrückt?«
    »Vielleicht.« Sie blickte ihm verzweifelt in die Augen. »Bob, möchten Sie mir helfen?«
    »Gern. Wobei?«
    »Holen Sie eine Taschenlampe.«
    Er lief zum Parkplatz zu seinem Wagen und kam mit einer Taschenlampe wieder, und Lin ging vor ihm her zu dem Hügel, hinter dem der Gegenstand anscheinend oder scheinbar gelandet war.
     
    Auf dem Hügel wuchsen Sträucher und einige Bäume, einen Weg gab es nicht. Thomas leuchtete auf den Boden, damit Lin und er nicht über Wurzeln stolperten oder in Löcher fielen. Auf dem Gipfel blieb er verblüfft stehen. Hundert Yards weiter und unter ihnen war Wasser, nämlich eine Bucht der Chesapeake Bay. Thomas hatte nicht geahnt, daß die Bucht so nah war.
    Lin rannte den Hügel hinunter.
    »Schnell!« rief sie. »Kommen Sie!«
    Thomas folgte ihr zum Ufer. Das Mädchen hielt abrupt an und drehte sich zu ihm um, ihr Gesicht war sehr ernst.
    »Sie müssen mir was versprechen«, sagte sie.
    »Natürlich«, sagte er impulsiv.
    »Sie dürfen niemand erzählen, was heute nacht geschehen ist.«
    »Ich verspreche es.«
    Er
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