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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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Futterkammer.
    Clay ging wieder zurück in sein Zimmer und holte ein paar Arbeitshandschuhe aus seinem Reisesack. Als die Frau zurückkam, stand er hinter dem Truck.
    Sowie sie ihn entdeckte, blieb sie stehen und riss überrascht die Augen auf, als hätte sie einen Geist gesehen. „Nate hat nichts davon erwähnt, dass er einen neuen Helfer hat“, sagte sie und schielte auf die Arbeitshandschuhe.
    „Ich bin Clay“, stellte er sich vor. „Ich will Ihnen helfen.“
    „Das schaffe ich schon“, erwiderte sie und schob sich an ihm vorbei an den Truck. Sie sprang auf die Ladefläche und zog einen weiteren Ballen zu sich heran.
    Clay ignorierte die Ablehnung, musste allerdings über den Anblick lächeln, während sie diesen schweren Heuballen anhob und damit in den Stall lief. Sie trug eine Jeansjacke und er hätte gewettet, dass sie darunter Schultern und Muckis hatte, für die andere Frauen morden würden. Und auch dieser feste kleine runde Po war ziemlich süß. Sie war zierlich, knackig und jung .
    Er griff nach zwei Ballen und folgte ihr in die Futterkammer. Tatsächlich zuckte sie überrascht zusammen, sowie sie sich umdrehte und ihn mit zwei fünfzig Pfund schweren Heuballen in den Händen hinter sich stehen sah. Eine Sekunde lang schien sie mit den Worten zu kämpfen, schließlich entschied sie sich für: „Danke, doch ich schaffe das wirklich locker allein.“
    „Ich auch“, antwortete er. „Liefern Sie immer das Futter?“
    „Jeden Montag und Donnerstag“, antwortete sie, senkte denBlick und ging schnell um ihn herum zurück zum Truck. Sie zog einen weiteren Heuballen heran, womit nur noch zwei Futtersäcke weiter hinten auf dem Pick-up übrig blieben.
    Er folgte ihr. „Haben Sie auch einen Namen?“, fragte er unumwunden.
    „Lilly“, sagte sie und zerrte den Ballen von der Ladefläche. „Yazhi“, fügte sie stöhnend hinzu.
    „Sie sind eine Hopi?“, wollte er wissen und schaute sie erstaunt an. „Eine Hopi mit blauen Augen?“
    Sie zögerte mit der Antwort. Man brauchte die DNA für blaue Augen von beiden Elternteilen, damit das Kind später blaue Augen hatte. Lilly hatte keine Ahnung, wer ihr Vater war, aber es wurde ihr immer erzählt, dass ihre Mutter fest davon überzeugt gewesen war, selbst eine hundertprozentige Hopi zu sein. „Ungefähr zur Hälfte, ja“, meinte sie nach einer Weile und hob den Ballen an. „Woher kommen Sie?“
    „Flagstaff“, antwortete er.
    „Navajo?“
    Er lächelte träge. „Yes, Ma’am.“
    „Historisch sind wir Feinde.“
    Nun lächelte er enthusiastisch. „Darüber bin ich längst hinweg. Und Sie? Sind Sie uns noch immer böse?“
    Sie verdrehte die Augen und wandte sich ab, um ihren Ballen davonzutragen. Das kleine Hopi-Mädchen wollte nicht mit ihm spielen. Wieder kam er nicht umhin, die Kraft in ihren Schultern, die festen Muskeln unter der Jeans zu bemerken. „Dieser ganze Kram interessiert mich nicht die Bohne“, erwiderte sie und ging in den Stall.
    Clay schmunzelte. Er schnappte sich die beiden letzten Futtersäcke, legte sie aufeinander und warf sie sich über die Schulter. Dann folgte er ihr. Als er sie eingeholt hatte, fragte er Lilly: „Wohin soll ich die Futtersäcke bringen?“
    „In die Futterkammer zum Heu. Wann haben Sie hier angefangen?“
    „Heute ist tatsächlich mein erster Tag. Liefern Sie das Futter schon lange?“
    „Seit ein paar Jahren, nebenbei. Ich arbeite für meinen Großvater. Ihm gehört die Futterhandlung. Er ist ein alter Hopi und will seine Geschäfte nicht aus der Hand der Familie geben. Das Problem ist nur, dass es nicht viel Familie gibt.“
    Clay verstand alles, die Sache mit ihrem Volk und ihrer Familie. Die meisten Leute legten den größten Wert darauf, dass ihre Stammeszugehörigkeit erwähnt wurde, wenn man von ihnen sprach, und Familie bedeutete alles. Es fiel ihnen schwer, jemandem außerhalb ihres Stamms, ihrer Familie Vertrauen zu schenken.
    „Ich habe auch zwei alte Großväter in meiner Familie“, bemerkte er und wollte so sein Verständnis zum Ausdruck zu bringen. „Es ist gut, dass Sie ihm helfen.“
    „Er würde mir keine Ruhe lassen, wenn ich es nicht täte.“
    Clay begann, ihr Gesicht genauer zu betrachten. Sie trug das Haar im Nacken kurz und zum Kinn hin länger werdend, ein gepflegter moderner Schnitt. Ihre Augenbrauen waren schön geschwungen. Sie hatte kein Make-up aufgelegt, und ihre Haut schimmerte wie Karamell. Weich und zart. Sie war schön. Er nahm an, dass sie höchstens Anfang
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