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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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wäre. Lilly, du bist die beste Frau, die mir je begegnet ist, und ich möchte dich zur Frau haben, wenn du mich willst. Egal, was die Familien davon halten.“
    Sie gab ihm einen kleinen Kuss. „Ich fürchte, wenn ich Nein sage, wirst du ein ganz schrecklicher Quälgeist sein. Aber ich möchte für deine Eltern irgendetwas Besonderes tun. Ich werde darüber nachdenken, was das sein könnte.“
    „Das ist total nett von dir“, sagte er. „Und jetzt, wo wir die wichtigen Einzelheiten geregelt haben, … warum legst du nicht noch einmal die Oper auf. Dreh sie richtig schön laut auf.“ Er grinste. „Ich mag Opern.“
    Lilly war noch sehr jung gewesen, als sie zuletzt an einer traditionellen Hopi-Zeremonie teilgenommen hatte, und damals hatte sie als Kind am Rande gestanden. Mit Clay und Ursula Toopeek hatte sie lange Gespräche über die alten Traditionen geführt,und sie sah ihre Zukunft nicht von alten Sitten gefärbt. Aber sie wollte ihren zukünftigen Schwiegereltern deutlich machen, dass sie sie respektierte und ebenso ihre Bräuche.
    Sie hatte große Schwierigkeiten, ihre Requisiten zusammenzubekommen. Wenn eine Hopi-Jungfer ihren Respekt für die Tradition zum Ausdruck bringen wollte, kleidete sie sich in Naturfasern, Leder, Federn und Perlen. Für eine Vegetarierin wie Lilly wäre es ein gewaltiger Kompromiss, Tierhäute zu tragen, daher beschränkte sie sich auf die Stiefel und legte sich lieber eine gewebte Decke um die Schultern. Aber als es um den traditionellen Kuchen ging, den sie der Mutter des Bräutigams präsentieren würde, entschied sie sich für eine Ananastorte anstatt der zeremoniellen Pampe aus Weizenmehl. Clay musste lachen. „Ich denke, das wird ihnen einiges über dich sagen, Lilly. Das volle Programm ziehst du nicht durch.“
    „Es ist eine schöne neue Welt, Clay“, sagte sie lächelnd. „Wird deine Mutter das verstehen?“
    „Ich glaube nicht, dass sie irgendwelche Zweifel haben wird.“
    An Thanksgiving fiel morgens leichter Schnee, aber das Wetter war angenehm. Yaz war gebeten worden, schon früh am Morgen zu den Toopeeks zu kommen. Clay und Lilly transportierten zwei Pferde im Trailer nach Grace Valley, wo sie ihn an einer breiten Stelle der Straße am Fuß der Steigung, die zum Haus der Toopeeks führte, abstellten. Während Lilly ihr traditionelles Hopi-Kleid und die Decke trug, war Clay wie üblich mit Jeans, Stiefeln und seiner schweren Wildlederjacke ausgestattet. „Wünsch mir Glück“, bat Lilly ihren Auserkorenen.
    „Du brauchst kein Glück, Baby. Heute brauchst du nichts weiter als ein gutes Gleichgewicht.“
    Im Haus der Toopeeks wurde es eng. Die älteste Tochter Tanya war vom College nach Hause gekommen, um Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Yaz war bereits dort, und ebenso Gabe. Die älteren Männer saßen mit sehr ernsten Mienen vor einem Schachspiel, während Tom Toopeek die Aufgabe zugefallen war, den Tisch zu decken. Das Kochen lief auf Hochtouren,und die Frauen – Ursula, ihre Tochter, ihre Mutter und Schwiegermutter – standen alle in der Küche, wo sie schwatzten und lachten, während sie sich am Herd und Arbeitstisch zu schaffen machten.
    Immer wieder schaute Ursula aus dem Fenster.
    „Entspann dich, Ursula“, sagte ihre Mutter. „Sie werden schon rechtzeitig hier sein!“
    „Ich weiß“, sagte Ursula. „Ich kann es nur kaum abwarten, dass du Lilly kennenlernst, das ist alles.“
    Und dann endlich, gegen elf Uhr morgens, rief Ursula ihre Mutter aus der Küche. „Mutter, komm her! Hier ist jemand, der zu dir will!“
    Mrs Tahoma ging zur Tür, in der Erwartung, ihren Sohn und seine Auserkorene zu sehen, aber nichts hatte sie auf das vorbereitet, was sie zu sehen bekam. Auf dem Weg, der zum Haus führte, kamen zwei Reiter auf ihren Pferden angeritten. Clay erkannte sie sofort; aber der Anblick der jungen Hopi-Frau, die in der traditionellen Festtagskleidung ihres Stammes an seiner Seite ritt und irgendetwas in den Händen hielt, während sie ihr Pferd nur mit den Knien lenkte, verschlug ihr die Sprache.
    Mrs Tahoma trat aus der Tür und ging ihnen entgegen.
    Unter Ursulas Regie versammelte sich der Rest der Familie hinter ihrer Mutter. Alle Männer und Kinder sahen zu.
    Als Clay und Lilly nahe genug waren, stieg Clay als Erster vom Pferd, streckte die Arme aus und hielt den Kuchen, während Lilly abstieg. Als sie auf dem Boden stand, gab er ihr den Kuchen zurück und hielt die Zügel beider Pferde, während sie auf seine Mutter zuging. Und
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