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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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schimpfte Colin. „Ich werde dir das Geld zurückzahlen! Ich will nicht, dass ihr das übernehmt!“
    „Ganz wie du meinst. Aber wie wär’s, wenn wir das nach deiner Entlassung klären? Im Augenblick hast du zwei Möglichkeiten – das hier oder das Gefängnis. Worauf hast du Bock?“ Er lächelte.
    „Grrr“, knurrte Colin.
    „Geh einfach rein, okay? Ich kann es kaum erwarten, dass du endlich ein Problem für andere wirst!“
    „Und ich kann es, verflucht noch mal, kaum erwarten, dich endlich nicht mehr zu sehen“, konterte Colin, als hätte er vollkommen vergessen, von wem das Valium kam, das ihm die Fahrt erträglich gemacht hatte.
    Aidens erster Anruf galt Erin. „Er ist jetzt drin. Ich kann nur hoffen, dass sie dort richtig gute Schlösser an den Türen haben. Er ist wirklich instabil.“
    „Glaubst du, er hält durch?“
    „Wie die Geschichte ausgeht, wissen wir erst, wenn sie zu Ende ist.“
    Zum dritten Mal in ebenso vielen Monaten war eine ganze Schlange von Pick-ups an der Straße nach Virgin River geparkt, während die Fahrer in einer Gruppe zusammenstanden. Clay Tahoma und Lilly Yazhi kamen von der Tierklinik Jensen und hatten auf ihren Pferden schon einige Meilen zurückgelegt, als sie die Straßenbaustelle entdeckten.
    Das Erdbeben lag bereits ein paar Wochen zurück, und der geringe Schaden, den es angerichtet hatte, war längst behoben. Dasselbe galt übrigens auch für den Schaden in Lillys Liebesbeziehung mit Clay. Er hatte recht behalten – miteinander reden schien Wunder zu wirken, wenn man weich, nachgiebig, verletzbar und dankbar war. Seit dem Beben hatten sie viel Zeit mit Nathaniel und Annie verbracht … teilweise beim Reparieren der Zäune. Aber oft genossen sie es auch einfach, als Paar allein zu sein. Lilly war sehr erleichtert, wieder in der Klinik arbeiten und so viel Zeit wie möglich mit den Pferden und den wichtigsten Menschen in ihrem Leben verbringen zu können.
    Auf der Straße fanden Arbeiten statt, die mit viel Lärm verbunden waren. Lilly saß auf Blue, aber Clay ritt auf einem der ruhigeren Pferde im Stall. Langsam und vorsichtig näherten sie sich der Baustelle und vergewisserten sich, dass ihren Pferden die vielen Menschen, der Lärm und das Durcheinander nicht zu viel wurden.
    Clay stieg als Erster ab und führte sein Pferd am Zügel auf die Männer zu. Jack Sheridan stand am Rand der Menschentraube. Er drehte sich um und begrüßte Clay mit Handschlag. „Hey, dich habe ich ja jetzt eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Ich hoffe, das bedeutet nicht, dass ihr einen Erdbebenschaden hattet.“
    „Nein, in der Klinik ist alles in Ordnung. Wie steht’s mit der Bar?“
    „Ein wenig Glasbruch, aber nichts Besonderes.“
    „Und was passiert hier?“, fragte Lilly.
    Jack rieb sich mit der Hand über den Nacken. „Hier scheint ein Schwachpunkt der Straße zu sein … also nicht nur unbefestigt, sondern obendrein in einer Kurve mit Abhang. Mehr als ein Fahrzeug ist hier auf den lockeren Randstreifen geraten und vom Berg gerutscht. Sogar der Schulbus ist hier schon abgestürzt, voll besetzt mit Kindern. Preacher und ich haben zigmal an die Bezirksverwaltung und ans Straßenbauamt geschrieben und darum gebeten, dass diese Straße befestigt und mit Leitplanken gesichert wird. Aber immer wird unser Antrag abgelehnt.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wir sind ja auch wirklich eine kleine gemeindefreie Ortschaft ohne viel Verkehr. Da stehen wir gerade jetzt, während der Rezession, ziemlich unten auf der Dringlichkeitsliste.“
    Clay wies mit dem Kinn auf die Bauarbeiten und fragte: „Und was bedeutet das dann?“
    „Also ihr erinnert euch doch noch daran, dass diese alte Frau gestorben war … für die wir damals diese Haushaltsauflösung veranstaltet haben? Sie hat dem Ort ein Vermögen hinterlassen. Es gab große Meinungsverschiedenheiten darüber, was mit dem Geld geschehen soll, aber sie war immer jemand, der sich um den Ort gekümmert hat. Deshalb schien es uns sinnvoll zu sein, einfach selbst Hand anzulegen, bevor noch jemand in dieser Kurve ums Leben kommt.“ Jack Sheridan grinste. „Wir wollen doch, dass alle lächeln, wenn sie unseren Ort besuchen.“
    „Und woher habt ihr die vielen schweren Maschinen?“, fragte Clay.
    „Freunde von Freunden haben viel herumtelefoniert. Wir konnten sie mieten, und werden uns einen mit Beton und Steinen befestigten Straßenrand zulegen, der mit einer schönen langen Leitplanke ausgestattet ist. Auf der ganzen Strecke in
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