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Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt

Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt

Titel: Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt
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»Ein schöner Tag, nicht wahr?«, fragte Phil, nachdem er in den Jaguar gestiegen war.
    »Definitiv«, stimmte ich zu. »Die Sonne scheint, die Temperaturen sind angenehm und der Frühling zeigt sich überall.«
    Phil nickte und schaltete das Radio ein. Es gab schöne Musik, die zu unserer Stimmung passte.
    »Vielleicht wirkt sich das Wetter auch auf die bösen Buben der Stadt aus und wir haben ein paar Tage weniger Arbeit«, meinte Phil.
    »Das wäre eine willkommene Abwechslung«, sagte ich. »Aber ich glaube, ganz so mächtig ist selbst das Wetter nicht.«
    »Man wird doch noch hoffen dürfen«, meinte Phil, als sein Handy klingelte.
    Er aktivierte die Freisprecheinrichtung.
    Mr Highs Stimme erklang. »Guten Morgen, Phil. Sind Sie noch mit Jerry unterwegs?«
    »Guten Morgen, Sir, ja, wir sitzen noch im Wagen und werden schätzungsweise in vierzig Minuten im Field Office sein.«
    »Fahren Sie vorher an einem Tatort vorbei«, sagte Mr High. »Ein Mann aus New Jersey, Will Butler, wurde gerade tot in einem Hotelzimmer aufgefunden. Das Besondere dabei: Er ist erst vor wenigen Tagen aus dem Union County Jail in Elizabeth, New Jersey, entlassen worden. Ich übertrage Ihnen hiermit die Ermittlungen. Schauen Sie sich den Tatort an und kommen Sie dann ins Büro.«
    »Wird erledigt, Sir«, sagte Phil.
    »Gut, ich schicke Ihnen die vorliegenden Informationen«, sagte Mr High und legte auf.
    »So viel zum Thema Frühling und Mord«, sagte ich.
    ***
    Wir erreichten das Diamond Hotel in der Bronx gut eine Stunde später. Es war – anders als der Name vermuten ließ – ein ziemlich heruntergekommenes Etablissement, bei dem ein neuer Anstrich sicher nicht gereicht hätte, um es in einen ansehnlichen Zustand zu bringen. Von der Fassade bröckelte an vielen Stellen der Putz, die Scheiben von mindestens zwei Fenstern waren kaputt und es lag eine Menge Dreck auf dem kleinen Rasenstück vor dem Gebäude herum.
    »Kein schöner Ort, um zu sterben«, meinte Phil, nachdem wir ausgestiegen waren.
    »Nein, wirklich nicht«, stimmte ich ernst zu.
    Wir betraten das Hotel durch den offenen Haupteingang. Drinnen angekommen merkten wir, dass es hier nur wenig besser aussah. Die Bodenbeläge waren alt, ausgetreten und meist in wenig modernen Brauntönen gehalten. Einzig die Wände sahen aus, als wären sie kürzlich gestrichen worden – aber auch nicht alle, und die Art, wie sie gestrichen worden waren, ließ darauf schließen, dass dabei kein Fachmann am Werk gewesen war.
    »Den Anstreicher lasse ich auf keinen Fall in mein Apartment«, meinte Phil, dem das ebenfalls aufgefallen war.
    Meine Aufmerksamkeit wurde von einer rundlichen Frau von etwa fünfzig Jahren abgelenkt, die hinter der Rezeption stand und mit einem Telefonhörer in der Hand wie eine Wildgans schnatterte. Ihre Haare sahen fettig und zerzaust aus und ihre gesamte Erscheinung war ziemlich abstoßend. Da sie sich aber hinter der Rezeption befand, gingen wir zu ihr.
    Phil zeigte seine Dienstmarke. »Cotton und Decker vom FBI New York. Wo befindet sich der Tatort?«
    Mit einem Mal lächelte sie und sagte in den Hörer: »Sorry, Lindsay, gerade sind zwei schnuckelige FBI-Agents aufgetaucht, ich muss leider Schluss machen – bis später.«
    »Wie waren Ihre Namen gleich?«, fragte sie mit charmantem Tonfall und lächelte süßlich.
    »Cotton und Decker«, wiederholte Phil. »Und Sie sind?«
    »Temperance Brooster«, antwortete sie und warf Phil einen eindeutig zweideutigen Blick zu. »Und das ist mein Hotel.«
    Mir war sofort klar, warum das Hotel so aussah. Aber ich hielt meine Gedanken zurück, denn sie hatten nichts mit unserem Fall zu tun.
    »Und wo befindet sich der Tatort?«, wiederholte Phil seine ursprüngliche Frage.
    Sie hob ihren Arm und deutete mit ihrer Hand, deren Nägel extrem lang und dunkelrot lackiert waren, in Richtung der Treppe. »Da hoch, in der ersten Etage rechts und dann den Gang entlang. Es ist das letzte Zimmer links. Nummer 108. Gar nicht zu verfehlen, es wimmelt da nur so von Ihren Kollegen.«
    »Danke, wir kommen später wegen einer Befragung auf Sie zurück«, sagte Phil.
    »Ich kann es kaum erwarten«, sagte Miss Brooster und lächelte Phil an.
    Er drehte sich sofort um und ging los. Ich folgte ihm, um nicht auch noch von der Dame angemacht zu werden.
    »Der Frühling hat offenbar auch seine Kehrseite«, sagte ich grinsend, als wir außer Hörweite waren.
    »Absolut«, erwiderte Phil nur und verzog das Gesicht. »Gut, dass wir einen Fall haben, das
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