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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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abgeworfen wurdest. Ich steige jetzt aufs Pferd und ziehe dich hoch. Dabei werde ich versuchen, deiner Hand nicht wehzutun. Wenn ich oben bin, stell deinen Stiefel auf meinen Fuß und stütz dich ab. Ich muss dich zurückbringen, denn Annie und Nathaniel sind mit den Quads unterwegs und suchen nach dir. Je früher wir sie zurückpfeifen können, desto besser. Versuch einfach, so wenig Ärger wie möglich zu machen.“
    Sie gab ein beleidigtes Stöhnen von sich und wandte den Blick ab. „Und du versuch einfach mal, etwas netter zu sein. Das sind zwar jetzt vielleicht nicht gerade die idealen Umstände, aber ich war tatsächlich zur Klinik gekommen, um mit dir zu reden. Und dir zuzuhören.“ Es war nicht zu leugnen, in der Umarmung seiner Jacke fühlte sie sich wohl. Sie war schön warm, und sein Duft, der ihr in die Nase stieg, fing an, sie zu berauschen, so wie er es immer getan hatte. „Weiß mein Großvater eigentlich, dass jemand nach mir sucht?“
    „Ich habe ihn nicht angerufen, denn ich hatte es eilig, dich zu finden. Und jetzt habe ich es eilig zurückzukommen und ihn anzurufen, um sicherzustellen, dass in der Futterhandlung niemand verletzt wurde. Das war ein starkes Erdbeben.“ Er setzte den Fuß in den Steigbügel, schwang sich in den Sattel und streckte die Hand nach ihr aus.
    Sie rührte sich nicht.
    „Komm schon“, sagt er. „Wir müssen zurück und herausfinden, ob mit Yaz alles in Ordnung ist.“
    Seufzend legte sie ihre Hand in seine. „Bitte vorsichtig!“
    Um die Kratzer und Schnitte in ihrer Handfläche nicht zu berühren, hielt er sie am Handgelenk fest. „Stell den Fuß auf meinen Fuß“, forderte er sie auf.
    Das tat sie, und mühelos zog er sie aufs Pferd, wo er sie vor sich im Damensitz um das Sattelhorn platzierte.
    „Es hat noch Nachbeben gegeben“, gab sie zu bedenken. „Wie kommt Streak denn mit alledem klar?“
    „Er ist ein bisschen nervös, aber zuverlässig. Gut für ihn. Ich glaube, wir haben unterwegs nichts zu befürchten.“ Er wendete das Pferd und schlug wieder den Weg zur Klinik ein. „Also, was ich dir sagen wollte …
    Isabel und ihre Familie waren mir sehr fremd, als ich sie kennenlernte. Ich hatte keine Ahnung, wie kompliziert sie waren. In der Familie Tahoma gab es zwar auch reichlich Funktionsstörungen der guten alten Art, aber nichts, was mich auf die Sorensens vorbereitet hätte. Den Job hatte ich angenommen, weil ich dort auch mit anderen Züchtern Kontakt haben würde, und natürlich wegen der Bezahlung, die ausgezeichnet war. Und Isabel schien eine nette Frau zu sein, die einen grausamen, dominierenden Vater und eine abwesende Mutter hatte, die sich nie um sie gekümmert hat … In meinem Leben hatte es sehr lange keine Frau mehr gegeben, daher war es für mich nur natürlich, dass ich mich von ihr angezogen fühlte und bereit war, sie zu beschützen. Sie ist zehn Jahre älter als ich, Lilly, und mindestens hundertmal so verkorkst wie ich. Und das ist schon komisch … bei meiner Geschichte sollte man eher annehmen, dass ich einen Schaden davongetragen hätte.“
    „Du musst dich wirklich nicht dafür entschuldigen, dass du dich in sie verliebt hast“, unterbrach ihn Lilly. „Ich habe sie gesehen. Und ich habe den Pferdetransporter gesehen.“
    Clay lächelte. Dane hatte angedeutet, dass der Pferdetransporter Lilly mit Neid erfüllte. Nun ja, kein Wunder … auch Clay war davon begeistert. In dem Trailer könnte er den Rest seines Lebens verbringen und glücklich sein, solange er frei von Pferdemist war. Über den Gedanken musste er lachen.
    „Was ist daran so lustig?“, fragte Lilly.
    „Gar nichts. Ein verdammt schöner Trailer, nicht wahr? Die Familie Sorensen wischt sich den Arsch mit Hundertdollarscheinen.“
    „Entzückend.“
    „Ihr Aussehen und ihr Vermögen haben sie über vieles hinweggetröstet. Aber sie … also Isabel … hat immer mit ihren Eltern gehadert, vor allem mit ihrem Vater. Entweder schwebte sie auf Wolken, weil ihr Vater sie einmal gelobt hatte, oder sie geriet in tiefste Depression, weil er von ihr enttäuscht war. Lange Zeit hatte das überhaupt nichts mit mir zu tun. Sie mochte mich und hat mich verführt. Ich war eine leichte Beute, denn ich war einsam und hatte hart gearbeitet. Sie bat mich, bei ihr einzuziehen, was ich ohne das Einverständnis ihres Vaters nicht tun wollte, und das wurde zähneknirschend erteilt. Sie war diejenige, die heiraten wollte, obwohl sie meine Familie weder im Reservat besuchen noch zu
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