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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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1. KAPITEL
    C lay Tahoma fuhr auf dem Highway 36 durch die Berge im Humboldt County, Nordkalifornien. Es war eine schmale Straße mit vielen scharfen Kurven, und seinem GPS zufolge musste die nächste Abzweigung links der Weg nach Virgin River sein. Sein Ziel waren der Stall und die Tierklinik Jensen. Virgin River war offenbar der nächstliegende Ort dazu, und er wollte sich dort einfach mal ein wenig umschauen. Als er sich der Abzweigung näherte, entdeckte er ein Stück weiter oben auf der Straße etwas, das seine Aufmerksamkeit erregte … mehrere Pick-ups, die am Straßenrand parkten.
    Neugierig geworden, ging er vom Gas und hielt schließlich an. Er wollte wissen, was los war. Also stieg er aus seinem Truck und lief an ein paar Wagen vorbei auf einen Tieflader zu, um den sich mehrere Männer geschart hatten und zusahen, wie ein Gabelstapler, an dem ein Kabel befestigt war, vom Straßenrand zurücksetzte. Clay marschierte auf einen der Männer zu, der etwa so groß war wie er selbst und ein kariertes Hemd, Jeans, Stiefel und eine Baseballkappe trug. „Was ist los, mein Freund?“, fragte er.
    „Jemand aus unserem Ort ist von der Straße abgerutscht und hängt fest. Zum Glück hat ihn ein großer Baum nicht allzu weit unten aufgefangen. Er konnte sich allein aus dem Auto befreien und die Böschung hochklettern.“
    „Und wer zieht den Wagen rauf?“
    „Ach, einer unserer Jungs verfügt über jede Menge Baumaschinen. Er ist Bauunternehmer.“ Der Mann reichte ihm seine kräftige Hand. „Jack Sheridan. Sind Sie hier aus der Gegend?“
    „Mein Name ist Clay Tahoma, ursprünglich komme ich aus Flagstaff und dem Navajo-Nation-Reservat, zuletzt habe ich in L. A. gewohnt. Ich bin hier, um für meinen alten Freund Nathaniel Jensen zu arbeiten.“
    Jacks Miene hellte sich bei Clays Worten auf. „Nate ist auch ein Freund von mir! Freut mich, Sie kennenzulernen.“
    Jack stellte Clay ein paar der anderen Männer vor: ein Mannnamens John, den sie Preacher nannten; Paul, dem der Tieflader und der Gabelstapler gehörten; Dan Brady, Pauls Bauführer; und Noah, der Pastor, dessen Truck von der Straße abgekommen war. Noah lächelte geknickt, während er Clay die Hand schüttelte. Niemand schien sich darüber zu wundern, einen amerikanischen Ureinwohner vom Stamm der Navajos hier anzutreffen, der einen taillenlangen Pferdeschwanz und eine Adlerfeder am Hut trug. Endlich tauchte Noahs alter blauer Ford-Truck am Straßenrand auf.
    „Habt ihr denn hier keine Straßenwacht oder Feuerwehr, die ihr hättet rufen können, damit die das übernehmen?“, fragte Clay.
    „Sicher, wenn wir den ganzen Tag Zeit hätten, zu warten“, erklärte Jack. „Hier draußen helfen wir uns lieber selber. Das große Problem ist der unbefestigte Straßenrand. Nach jedem Absturz wird er vom Straßenbauamt wieder nachgebessert, aber was wir wirklich brauchen, ist etwas Solideres. Eine breitere Straße und Leitplanken. Eine lange Leitplanke, die etwas aushält. Den Antrag haben wir gestellt, aber auf dieser Straße herrscht nicht viel Verkehr, also wird unser Antrag einfach ignoriert oder abgelehnt.“ Mit einer Kopfbewegung wies er auf die Stelle, von der er sprach. „Vor zwei Jahren ist da ein Schulbus abgerutscht. Alle sind mit kleineren Verletzungen davongekommen, das hätte allerdings schrecklich enden können. Jetzt halte ich jedes Mal die Luft an, sobald die Straßen überfrieren.“
    „Was hindert sie denn daran, wenigstens Leitplanken anzubringen?“
    Jack zuckte mit den Schultern. „Die geringe Einwohnerzahl in einem gemeindefreien Gebiet, und das in einem County, das durch die Rezession mit größeren Herausforderungen zu kämpfen hat. Wie gesagt, wir gewöhnen uns daran, die Dinge so gut wie möglich selbst in die Hand zu nehmen.“
    „Im August liegt aber doch kein Eis auf der Straße. Was ist dem Pastor denn passiert?“
    „Das war ein Reh“, beantwortete Noah die Frage selbst. „Als ich aus der Kurve kam, stand es dort. Ich bin nur leicht ausgeschert,doch wenn man auch nur ein bisschen zu nahe an den Straßenrand gerät, ist man gleich unten. Ohhhh, mein armer Truck“, rief er, sowie das Fahrzeug auf die Straße rollte.
    „Sieht nicht schlimmer aus als vorher, Noah“, kommentierte Jack.
    „Da hat er recht“, bestätigte Preacher, die Hände in die Hüften gestemmt.
    „Wovon redet ihr?“, erwiderte Noah empört. „Jetzt hat er mehrere neue Beulen!“
    „Woher willst du das wissen?“, fragte Jack. „Dieser alte Truck
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