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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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den Pflanzen?“ Nachdem sie genickt hatte, sprach er weiter: „Und reagieren sie darauf, indem sie groß werden und gesund sind? Und kräftig wachsen?“
    „Manchmal. Ich habe gehört, es liegt an dem Sauerstoff, den man beim Ausatmen über sie bläst.“
    Er schüttelte den Kopf. „Man atmet mehr Kohlenstoffdioxid aus als Sauerstoff. Vielleicht ist es der Klang deiner Stimme, deine Intention oder auch so etwas wie Hypnose.“ Er zuckte die Achseln. „Was es auch sein mag, es funktioniert, seit die Sonne zum ersten Mal den Boden erwärmt hat. Manchmal ist es besser, nicht danach zu fragen, sondern es einfach zu akzeptieren. Und auch zu akzeptieren, dass es dafür keine Garantie gibt.“
    Sie kam näher. „Auch wenn ich verspreche, nichts über diese Magie zu verraten, die manchmal funktioniert, wirst du mir dann ein bisschen darüber erzählen? Ein paar Erfahrungen, die du gemacht hast? Unter Freunden?“
    „Ja, Annie. Ich kann dir ein paar Trainingsgeschichten erzählen, unter der Bedingung, dass du mir versprichst, daran zu denken, dass niemand weiß, ob das Pferd und ich miteinander kommuniziert haben oder ob das Pferd einfach beschlossen hat, nicht länger rumzuzicken und sich ans Programm zu halten.“
    „Versprochen“, antwortete sie lachend. „Ich sollte lieber mal sehen, dass ich unter die Dusche komme. In eineinhalb Stunden habe ich das Essen fertig. Kann ich in der Zwischenzeit noch etwas für dich tun?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich werde meine Reisetasche holen. Nathaniel wird mir zeigen, wo ich den Truck und den Trailer parken kann, und vielleicht komme ich auch noch dazu, vor dem Essen zu duschen.“
    Nathaniel macht sich also Sorgen, weil es mir in meiner Unterkunft an Annehmlichkeiten mangeln könnte, überlegte Clay. Das größte Problem, das er erkannte, während er sich den Raumgenauer betrachtete, stellte das Bett dar. Seine Beine waren ein wenig zu lang für ein Doppelbett von normaler Größe. Und der Duschkopf war ein bisschen niedrig angebracht. Aber es hatte Zeiten gegeben, da hatte er in seinem Truck oder Anhänger geschlafen, in Zelten, auf Klappbetten oder Sofas genächtigt oder sich in irgendeinem Stall einen Schlafplatz gesucht, wie es sich gerade so ergab. Das Beste an Isabels Haus war ihr übergroßes Futon-Bett, das sogar dann noch gut war, wenn sie nicht darin lag.
    Einen Vergleich hatte es in ihrem Scheidungsverfahren nicht gegeben; er hatte nichts von ihr gewollt, und sie konnte wohl kaum von einem Hufschmied Geld verlangen, wenn sie über ein so großes persönliches Vermögen verfügte. Interessant war, dass sie vorher keinen Ehevertrag abgeschlossen hatten. Sie hatte ihm vertraut, sowohl was die Ehe als auch was die Scheidung anging. Er fragte sich kurz, ob er daran gedacht hatte, ihr dafür zu danken. Vertrauen hatte für Clay einen größeren Wert als Geld. Allerdings bedauerte er, dass er sie nicht um dieses Bett gebeten hatte. Es war ein gutes Bett. Fest wie der Boden … nicht hart wie Asphalt, aber ein wenig nachgiebig, wie die Erde selbst. Es war geräumig, großzügig und vor allem war es lang .
    Clay zog eine saubere Jeans aus der Tasche und ein frisches Jeanshemd. Er bürstete seine Stiefel ab und band sich das lange feuchte Haar wieder zu einem Pferdeschwanz. Mit seiner bronzenen Haut, den hohen Wangenknochen und dem langen seidenschwarzen Pferdeschwanz hätte er es eigentlich nicht nötig gehabt, seinen indianischen Stolz zu betonen, dennoch prangte an seinem Cowboyhut eine Adlerfeder. Wenn einer seiner Hüte vollkommen abgetragen war, wurde diese Feder auf den neuen Hut, den er sich kaufte, angesteckt. Es bedeutete Glück, eine Adlerfeder zu finden.
    Er hörte ein schleifendes Motorgeräusch und entferntes Hundebellen. Natürlich war sein erster Gedanke, dass es ein Patient sein müsste. Also setzte er sich den Hut auf und trat in den Stall. In diesem Moment hielt gerade ein alter Ford Pick-up rückwärtsvor der Doppeltür. Der Wagen war beladen mit Heu und Pferdefutter, und während Clay zuschaute, sprang eine schwarzhaarige, braun gebrannte junge Frau schwungvoll aus der Fahrkabine, lief nach hinten, zog sich schwere Arbeitshandschuhe an, ließ die Rückklappe an der Ladefläche nach unten fallen und griff nach einem an die fünfzig Pfund schweren Heuballen. Sie war klein und schlank, vielleicht einen Meter zweiundsechzig groß und mochte zweiundfünfzig Kilo wiegen. Dennoch hievte sie den Heuballen aus dem Truck und schleppte ihn in die
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