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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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und baute gerade einen zweiten Stall, der in ein paar Wochen fertig sein würde. Seine Verlobte Annie war eine erfahrene Reiterin, die Reitunterricht erteilen konnte, und Nathaniel war ein begnadeter Tierarzt. Der Standort lag vielleicht ein wenig ab vom Schuss, was eher den einheimischen Farmern und Ranchern zugutekam, die davon lebten, was der Boden hergab. Dennoch sprach nichts dagegen, weshalb Nathaniel in der Welt des Pferdesports nicht deutlich an Einfluss gewinnen könnte.
    Solche Anrufe erhielt Clay ständig . Stellenangebote und Bitten um Hilfe. Pferdebesitzer, Züchter und Tierärzte – alle wolltenihn und hatten ihm Gehälter geboten, die das, was Nathaniel ihm zahlte, weit in den Schatten stellte. Clay hütete sich davor, es auszunutzen, aber von seinen fachlichen Fähigkeiten einmal abgesehen, wurde ihm nachgesagt, dass er auf besondere Weise mit den tausend Pfund schweren Tieren kommuniziere. Es hieß, er könne ihre Gedanken lesen, und sie die seinen. Er wurde als Pferdeflüsterer gehandelt.
    Vielleicht war er das, vielleicht auch nicht. Er hatte Glück bei den Pferden, doch niemals drängte er sie oder war sich ihrer sicher, und das wussten sie zu schätzen. Es gab drei Gründe, weshalb er ohne zu zögern Nathaniels Angebot angenommen hatte. Der erste war, dass seine Schwester in der Nähe wohnte. Ursula Toopeek war mit dem Polizeichef in Grace Valley verheiratet, ein Ort nicht weit von hier. Clay hatte ein enges Verhältnis zu Ursula, Tom und ihren fünf Kindern. Der zweite Grund war, dass er Nathaniels Fähigkeiten und Berufsethik respektierte. Er glaubte daran, dass der Tierarzt mit seinen Expansionsplänen Erfolg haben würde. Hinzu kam, dass Nathaniel seinen möglichen Erfolg nicht an irgendeiner mystischen Fähigkeit festmachte, die Clay möglicherweise besaß.
    Und drittens wurde es Zeit, endlich einen Schlussstrich unter die Beziehung mit Isabel zu ziehen.
    Clay kannte Nathaniel zwar schon seit Jahren, hatte jedoch seine Praxis und den Stall in Nordkalifornien noch nicht gesehen. In der Umgebung kannte er sich ein wenig aus, denn er hatte öfter seine Schwester in Grace Valley besucht. Mit den Gläsern in der Hand machten Nathaniel und Clay einen Rundgang über das Gelände. Clay fand es wirklich beeindruckend; der neue Stall, der noch nicht ganz fertiggestellt war, würde fantastisch werden. Seine provisorische Unterkunft im ursprünglichen Stall war klein, aber ausreichend. Eigentlich war sie für den seltenen Fall gedacht, dass ein krankes Tier in der Klinik untergebracht war und jemand im Stall schlafen musste, um es zu versorgen. Sie bestand aus einem Raum, an den ein kleines Bad mit Dusche angeschlossen war. Es gab eine Kochnische mit Kühlschrank undein paar kleinen Einbauschränken. Das Klappbett war in eine Schrankwand eingebaut – komplett mit Schränken, Schubladen und Regalen. Gegenüber unter dem einzigen Fenster befand sich noch ein Schreibtisch. Die frühere Assistentin Virginia, die erst vor Kurzem in Rente gegangen war, hatte noch eine Mikrowelle und eine Kochplatte beigesteuert, damit sie sich Tee und Popcorn zubereiten konnte, und hatte beides großzügig zurückgelassen.
    Im Stall stand eine Waschmaschine mit Trockner im Industrieformat, aber Nathaniel bot Clay an, seine Wäsche im Haus zu waschen, um sie nicht mit Tierexkrementen und Blut zu vermischen. Clay lachte. „Als wären meine Klamotten nicht eh voll davon.“
    „Trotzdem“, erwiderte Nathaniel. „Vielleicht ist das ja auch psychologisch gedacht. Clay, ich befürchte, du wirst dich in der Stallunterkunft nicht lange wohlfühlen.“
    „Woher willst du das wissen?“, fragte Clay und zog eine schwarze Augenbraue hoch.
    „Sie ist zu klein. Es gibt keine Annehmlichkeiten. Keinen Fernseher, keinen DVD-Player. Das ist nichts auf Dauer. Und ich will nicht, dass du mir kündigst, weil du beengt wohnst. Wir haben andere Möglichkeiten. Wenn du dich nicht bei uns im Haus einquartieren willst, können wir immer noch auf einen Trailer zurückgreifen. Hier gibt es genügend Land, um ihn zu parken. Oder wenn der neue Stall in ein paar Wochen fertig ist, können wir hier auch eine Wand rausschlagen und dein jetziges Quartier ausbauen.“
    Clay schmunzelte. „Ich werde darüber nachdenken, bevor ich dir meine Kündigung einreiche, nur weil meine Bude nicht schick genug ist. Du hast keine Ahnung, wie ich gewohnt habe, als ich den Rodeos gefolgt bin, und in mancherlei Hinsicht war ich damals glücklicher als je.“ Sein
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